Du fragst, was man bei Molinard in Nizza macht? Oh, mein Freund, das ist keine Frage, die man mit Worten allein beantworten kann. Stell dir vor, du schiebst die Tür auf, und sofort umhüllt dich eine Welle, eine unsichtbare, aber allgegenwärtige Welle von Düften. Es ist nicht nur *ein* Geruch, sondern eine Symphonie – blumig und holzig, frisch und würzig, alles gleichzeitig, aber doch harmonisch. Du atmest tief ein, und es fühlt sich an, als würdest du in eine andere Zeit und Welt eintauchen, wo die Luft selbst eine Geschichte erzählt. Der Boden unter deinen Füßen ist kühl, die Atmosphäre ist ruhig, fast andächtig, nur unterbrochen vom leisen Gemurmel anderer Stimmen, die sich leise über ihre eigenen Entdeckungen austauschen.
Du gehst tiefer hinein, und deine Finger streifen vielleicht alte, kühle Glasvitrinen, in denen du die Umrisse von Flakons und Werkzeugen aus vergangenen Jahrhunderten erahnst. Es ist, als ob die Wände selbst die Geheimnisse alter Parfümeure atmen. Du wirst zu einem Tisch geführt, der sich fest und glatt unter deinen Händen anfühlt. Vor dir steht eine Reihe von kleinen, kühlen Glasflaschen, jede mit einem winzigen Stäbchen versehen. Es ist ein Moment der Erwartung, eine leise Aufregung kribbelt in dir, denn du weißt, dass hier etwas Besonderes beginnen wird.
Jetzt beginnt das eigentliche Abenteuer. Du hebst eines der Stäbchen, das sich leicht und trocken anfühlt, und führst es langsam zu deiner Nase. Der erste Duft trifft dich – vielleicht ist er scharf und zitrisch, weckt dich auf und lässt dich innerlich lächeln. Du legst es beiseite und greifst zum nächsten. Dieser ist vielleicht warm und holzig, erdet dich, lässt dich an alte Wälder denken. Wieder ein anderer ist sanft und blumig, fühlt sich an wie ein zarter Kuss. Du atmest, riechst, atmest wieder, lässt jeden Duft wirken, versuchst, seine Essenz zu *fühlen*, nicht nur zu erkennen. Es ist ein Spiel des Ausprobierens, des Vergleichens, des Sortierens in deinem Kopf, welche Düfte miteinander tanzen könnten und welche sich lieber aus dem Weg gehen.
Eine freundliche Stimme leitet dich an, erklärt dir das Konzept von Kopf-, Herz- und Basisnoten – es ist wie das Bauen eines Hauses, nur eben mit Gerüchen. Du lernst, wie die flüchtigen Düfte zuerst kommen, dann die langanhaltenden, die das Herzstück bilden, und schließlich die tiefen, die den Duft verankern. Du wählst deine Favoriten aus den vielen kleinen Fläschchen. Dann kommen die Messpipetten ins Spiel. Du hältst die kalte, glatte Glaspipette fest, konzentrierst dich, hörst das leise *Plopp* und *Tropf* der Essenz, wenn sie in dein Mischglas fällt. Es ist ein Akt der Präzision und der Geduld, ein bisschen wie ein Chemiker im Labor, aber mit dem Ziel, etwas zutiefst Persönliches zu schaffen.
Endlich ist der Moment gekommen. Du hast deine Noten gewählt, sie vorsichtig gemischt und einen Duft kreiert, der nur dir gehört. Eine kleine, kühle Glasflasche wird dir gereicht. Du füllst deine Kreation hinein, das Geräusch des flüssigen Parfüms, das in die Flasche gleitet, ist leise, aber zufriedenstellend. Dann der Verschluss, der mit einem leisen *Klick* einrastet. Du darfst deinem Duft einen Namen geben, ihn auf das Etikett schreiben. Es ist ein Gefühl des Stolzes, wenn du die Flasche in deiner Hand hältst – sie ist kühl, glatt und birgt eine Essenz, die du selbst erschaffen hast, ein Spiegelbild deiner Entscheidungen und deines Geschmacks.
Wenn du das Parfüm-Erlebnis bei Molinard buchen möchtest, mach das am besten online im Voraus. Die Workshops sind beliebt und oft ausgebucht, besonders in der Hochsaison. Rechne mit etwa ein bis zwei Stunden für den gesamten Prozess, je nachdem, wie lange du brauchst, um dich für deine Düfte zu entscheiden. Du musst nichts mitbringen, außer vielleicht eine Vorstellung davon, welche Duftrichtungen du magst – aber selbst das ist kein Muss, denn das Experimentieren vor Ort ist der schönste Teil. Es ist ein Erlebnis, das nicht nur deine Nase, sondern auch deine Seele berührt.
Fühl dich duftend!
Olya from the backstreets