Okay, stell dir vor, die Sonne brennt auf deine Haut, der Wind streichelt dein Gesicht und das Meer glitzert in einem unglaublichen Blau. Du sitzt auf einem Holzboot, das sanft über die Wellen schaukelt, und vor dir siehst du die raue, vulkanische Küste Santorinis. Der Geruch von Salz und Meer füllt deine Nase, und du hörst das leise Plätschern des Wassers am Bootsrumpf. Dann, ganz plötzlich, ändert sich die Farbe des Wassers. Von diesem tiefen Blau wird es zu einem rostigen Braun-Orange, fast wie eine riesige Tasse Tee. Und du riechst es: einen ganz leichten, aber unverkennbaren Geruch von Schwefel, der in der Luft liegt. Dein Herz klopft ein bisschen schneller, denn du weißt, das ist es. Und dann hörst du den Ruf des Kapitäns, der zum Sprung ins kühle Nass auffordert. Du zögerst nicht lange, nimmst einen tiefen Atemzug und springst.
Das erste, was du spürst, ist die Kälte des Meeres, die dich umhüllt, bevor du wieder auftauchst und dich auf den Weg machst. Du schwimmst durch das tiefblaue Wasser, das sich langsam, aber spürbar verändert. Stell dir vor, du bewegst dich durch verschiedene Schichten von Wärme. Zuerst ist es noch kühl, dann merkst du, wie das Wasser um deine Beine wärmer wird, fast lauwarm, und je näher du dem Ufer kommst, desto wärmer wird es. Es ist kein heißes Bad, eher eine sanfte, natürliche Fußbodenheizung unter dir. Unter deinen Füßen spürst du den Grund, der weicher wird, schlammiger, fast ein bisschen rutschig. Du bist angekommen.
Du stehst jetzt im Wasser, das dir etwa bis zur Brust reicht, und um dich herum siehst du andere Menschen, die sich schlammige Hände reiben. Das Wasser selbst ist trüb, rostbraun und fühlt sich fast ölig an. Du tauchst deine Hand ein und holst eine Handvoll des weichen, dunklen Schlamms heraus, der sich anfühlt wie feinster, warmer Lehm. Du reibst ihn dir auf die Arme, die Beine, das Gesicht – überallhin, wo du die wohltuende Wirkung der Mineralien spüren möchtest. Es ist ein bisschen wie eine riesige, natürliche Schlammmaske, die die Haut ganz weich macht. Du lässt dich einfach treiben, spürst die Wärme des Wassers auf deiner Haut und hörst das leise Geplapper der Menschen um dich herum, während die Sonne auf dein Gesicht scheint.
Und weil du jetzt schon fragst, wie das mit dem Schlamm ist: Zieh auf jeden Fall alte Badesachen an, am besten in dunklen Farben. Der eisenhaltige Schlamm kann helle Stoffe dauerhaft verfärben, und das wäre schade um deinen Lieblingsbikini. Auch Schmuck solltest du lieber auf dem Boot lassen, besonders Silber kann anlaufen. Das Wasser selbst ist, wie gesagt, eher lauwarm als heiß, also erwarte kein brodelndes Thermalbad. Es geht mehr um das Gefühl der Mineralien auf der Haut und das Erlebnis an sich. Und keine Sorge, das Meersalz auf dem Rückweg entfernt den größten Teil des Schlamms schon wieder. Ein kurzes Abspülen auf dem Boot und du bist wieder sauber.
Wenn du dann wieder auf dem Boot bist, wirst du merken, wie sich deine Haut anfühlt: unglaublich weich und geschmeidig, fast wie nach einer Spa-Behandlung. Es ist ein ganz besonderes Gefühl, das noch lange anhält. Du spürst die frische Meeresbrise auf deiner Haut, während das Boot langsam zurückfährt und die vulkanische Landschaft wieder in den Blick rückt. Es ist nicht nur ein Bad, es ist ein Eintauchen in die Geschichte und die Natur Santorinis, ein Moment, den du mit allen Sinnen erlebt hast und der dir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Lina von unterwegs