Stell dir vor, du bist in Dubrovnik. Die Altstadt pulsiert, die Mauern erzählen Geschichten. Aber manchmal, da braucht man einfach eine Atempause, einen Moment, um tief durchzuatmen und das Meer so richtig zu fühlen. Genau dafür sind die Elaphiten da. Du stehst am alten Hafen, die Sonne wärmt dein Gesicht, und der Geruch von Salz und warmer Seeluft umfängt dich. Ein leichtes Schaukeln unter den Füßen, wenn du an Bord gehst. Das leise Tuckern des Motors setzt ein, und du spürst, wie das Boot sanft vom Kai ablegt. Schließe kurz die Augen. Hörst du das? Das leise Plätschern des Wassers am Bug, das entfernte Rufen der Möwen. Dann öffnest du sie wieder, und Dubrovnik wird kleiner und kleiner hinter dir, wie ein Gemälde, das langsam verblasst, während sich vor dir die weite, glitzernde Adria öffnet. Die Brise spielt mit deinen Haaren, kühlt die Haut und trägt den Duft von Freiheit mit sich. Du bist auf dem Weg. Von Dubrovnik aus starten die Boote meistens am alten Hafen oder vom Hafen Gruž. Die Fahrt dauert je nach Insel und Tour etwa 45 Minuten bis zu einer Stunde. Es gibt organisierte Touren, die alle drei Hauptinseln anfahren, oder du kannst ein Wassertaxi nehmen, wenn du nur eine besuchen möchtest und flexibler sein willst. Die Preise variieren, aber eine Tagestour ist oft die einfachste Option.
Die erste Insel, die sich oft aus dem Blau schält, ist Koločep. Wenn du hier ankommst, merkst du sofort: Das ist anders. Hier ist es stiller, ruhiger. Du gehst von Bord und spürst den festen Boden unter deinen Füßen. Der Duft von Pinien mischt sich mit dem Salz der See, ein warmer, harziger Geruch. Du folgst einem kleinen Pfad, der sich durch uralte Olivenhaine schlängelt. Hörst du die Grillen? Ihr Zirpen ist der einzige laute Ton hier, ein endloser Gesang unter der Sonne. Dein Blick schweift über das leuchtende Grün, das sich bis zum azurblauen Wasser erstreckt. Vielleicht entdeckst du eine kleine, versteckte Bucht, wo das Wasser so klar ist, dass du jeden Stein am Grund sehen kannst. Wenn du deine Hand hineinhältst, ist es kühl und erfrischend. Ein Moment, in dem die Zeit stillzustehen scheint. Auf Koločep gibt es keine Autos, nur Fußwege. Das macht es perfekt für entspannte Spaziergänge. Du kannst einfach einem der markierten Wege folgen, die die beiden kleinen Dörfer Gornje Čelo und Donje Čelo miteinander verbinden. Es gibt ein paar kleine Restaurants direkt am Wasser, wo du einen Kaffee trinken oder eine Kleinigkeit essen kannst. Plane hier etwa eine Stunde bis anderthalb Stunden ein, um die Ruhe zu genießen und vielleicht ein kurzes Bad zu nehmen.
Von Koločep geht es weiter nach Lopud, der Insel, die für ihren Sandstrand bekannt ist. Stell dir vor, du spürst den warmen, feinen Sand unter deinen Zehen, wenn du am berühmten Šunj-Strand ankommst. Das ist kein grober Kiesel, sondern weicher, goldener Sand, der sich anfühlt wie Puder. Du hörst das sanfte Rauschen der Wellen, die leise an Land rollen, ein beruhigendes, gleichmäßiges Geräusch. Die Sonne wärmt deine Haut, und wenn du ins Wasser gehst, umhüllt dich eine angenehme Kühle, die langsam wärmer wird, je tiefer du eintauchst. Das Wasser ist unglaublich klar, du kannst deine Füße sehen, selbst wenn es brusttief ist. Der Geschmack von Salz auf deinen Lippen nach einem Sprung ins Meer. Hier ist das Leben lauter, fröhlicher, erfüllt vom Lachen der Menschen und dem leisen Murmeln der Gespräche. Der Šunj-Strand liegt auf der anderen Seite der Insel vom Hafen entfernt. Du kannst entweder einen kleinen Golfwagen-Taxi nehmen (kostet ein paar Euro und ist lustig!) oder einen etwa 20-minütigen Spaziergang über einen bewaldeten Weg machen. Am Strand gibt es ein paar Strandbars, die Getränke und einfache Snacks anbieten. Liegen und Sonnenschirme können gemietet werden, was an heißen Tagen sehr angenehm ist. Es ist der belebteste Strand der Elaphiten, also erwarte hier mehr Menschen als auf Koločep.
Die letzte Station ist oft Šipan, die größte und grünste der Inseln. Hier atmest du tief ein und riechst die Mischung aus Erde, alten Steinen und dem süßen Duft von Feigenbäumen. Wenn du durch eines der kleinen Dörfer wie Šipanska Luka gehst, hörst du vielleicht das leise Klirren von Geschirr aus einem Restaurant oder das ferne Bellen eines Hundes, ein Echo des langsamen Insellebens. Du sitzt in einer Konoba, einem kleinen, traditionellen Gasthaus, und schmeckst den frischen Fisch, der gerade erst aus dem Meer kam, zart und voller Aroma, dazu ein Schuss Olivenöl von den lokalen Hainen. Die Oberfläche des kühlen Steins unter deinen Fingern, wenn du eine alte Mauer berührst, die schon Hunderte von Jahren die Sonne gesehen hat. Hier geht es nicht um Hektik, sondern ums Ankommen, um das Erleben der wahren kroatischen Gastfreundschaft. Šipan ist größer und bietet mehr Möglichkeiten für Erkundungen, wenn du Zeit hast. Es gibt zwei Hauptorte, Šipanska Luka und Suđurađ. In beiden findest du ausgezeichnete Restaurants, die frische Meeresfrüchte und lokale Spezialitäten anbieten. Wenn du Lust hast, kannst du ein Fahrrad mieten und die Insel auf eigene Faust erkunden, oder einfach nur in einem der Cafés sitzen und das Treiben beobachten. Viele Touren halten hier für das Mittagessen.
Wenn der Tag langsam dem Ende zugeht und dein Boot zur Rückfahrt ablegt, verändert sich die Luft. Die Sonne taucht den Himmel in ein Spektakel aus Orangerot und tiefem Violett, und du spürst, wie die kühle Abendbrise über das Wasser streicht und die Hitze des Tages sanft von deiner Haut nimmt. Du siehst, wie die Lichter von Dubrovnik in der Ferne langsam aufleuchten, kleine goldene Punkte, die sich zu einem funkelnden Teppich zusammenfügen. Das leise Plätschern der Wellen am Bootsrumpf ist jetzt ein Wiegenlied. Du schließt die Augen und fühlst die Nachwärme der Sonne auf deinen Lidern, spürst die leichte Müdigkeit in deinen Gliedern, die von den Spaziergängen und dem Schwimmen kommt, eine gute, zufriedene Müdigkeit. Du riechst immer noch das Salz und die Pinien, eine Erinnerung, die sich tief in dich gräbt. Es ist ein Gefühl von Ruhe und Erfülltsein. Die meisten Touren kehren zwischen 17:00 und 18:00 Uhr nach Dubrovnik zurück. Denk daran, etwas Wasser und vielleicht einen kleinen Snack für die Fahrt dabei zu haben. Ein leichter Schal oder eine dünne Jacke können auf der Rückfahrt angenehm sein, besonders wenn die Sonne untergeht und die Brise kühler wird. Und ganz wichtig: Nimm eine Powerbank mit, denn du wirst viele Fotos machen wollen!
Olya von den Nebenstraßen