Du fragst dich, wie ein Tag auf Lokrum aussieht? Stell dir vor, du stehst am alten Hafen von Dubrovnik, die Sonne wärmt dein Gesicht, und du spürst die leichte Brise, die vom Meer herüberweht. Dann steigst du auf diese kleine Fähre, deren Motor leise brummt. Du hörst das Plätschern des Wassers am Bug, spürst, wie das Boot sanft schaukelt, und riechst das Salz in der Luft. Mit jedem Meter, den du dich von der Stadt entfernst, wird die Silhouette von Dubrovnik kleiner, und vor dir taucht Lokrum auf – eine grüne Oase, die dich mit ihrem Versprechen von Ruhe und Abenteuer lockt. Sobald du an Land gehst, ist es, als würdest du in eine andere Welt treten: Du hörst das laute, fast schon hoheitsvolle Rufen der Pfaue, die hier frei herumlaufen, und vielleicht spürst du sogar ihre weichen Federn, wenn einer neugierig an dir vorbeistreift. Das ist der Moment, in dem Lokrum dich willkommen heißt.
Von hier aus führt dich ein kurzer, schattiger Weg direkt zum Benediktinerkloster. Stell dir vor, du gehst durch uralte Steinmauern, die im Sommer angenehm kühl sind. Du spürst die glatten, von Jahrhunderten polierten Steine unter deinen Fingern. Hier ist es stiller, nur das Summen der Bienen und das ferne Rufen der Pfaue durchbrechen die Ruhe. Im Innenhof, wo einst Mönche wandelten, kannst du dir heute auf dem eisernen Thron aus "Game of Thrones" vorstellen, wie es wäre, über Westeros zu herrschen – ein lustiges, leicht kühles Gefühl, wenn du darauf sitzt. Du riechst den Duft alter Steine und vielleicht ein wenig feuchte Erde, ein Geruch, der Geschichten von vergangenen Zeiten erzählt. Nimm dir einen Moment, setz dich auf eine der Bänke und lass die Atmosphäre auf dich wirken, bevor du weiterziehst.
Direkt hinter dem Kloster beginnt der Botanische Garten. Du tauchst ein in eine Welt voller Gerüche: Der würzige Duft von Kiefern mischt sich mit dem süßlichen Aroma exotischer Blüten, und du spürst die unterschiedlichen Texturen der Blätter unter deinen Händen – mal rau und ledrig, mal weich und samtig. Die Wege sind hier oft von hohen Bäumen gesäumt, die angenehmen Schatten spenden und den Boden kühl halten. Du hörst das Rascheln der Blätter im Wind und das Zirpen der Zikaden, ein Geräusch, das untrennbar mit dem Mittelmeer verbunden ist. Es ist ein Spaziergang für die Sinne, ein Weg, der dich langsam auf das nächste Highlight vorbereitet.
Und dann erreichst du das "Mrtvo More", das Tote Meer. Stell dir vor, du gehst über die warmen Felsen, die von der Sonne erhitzt sind, und tauchst deine Füße in dieses einzigartige, salzige Wasser. Es ist ein kleiner, geschützter See, der durch eine unterirdische Verbindung mit dem offenen Meer verbunden ist. Das Wasser ist hier oft wärmer als im offenen Meer und so klar, dass du jeden Kiesel am Grund sehen kannst. Du spürst, wie das Salz deine Haut umhüllt, und wie leicht du im Wasser schwebst. Es ist ein Gefühl von Schwerelosigkeit und purer Entspannung. Das sanfte Plätschern der kleinen Wellen gegen die Felsen ist das einzige Geräusch, das deine Ruhe stört. Für Familien mit Kindern ist es perfekt, da das Wasser flach ist und es keine starken Strömungen gibt. Denk daran, Wasserschuhe mitzubringen, denn die Felsen können rutschig sein. Und pack unbedingt viel Wasser ein, denn Schatten gibt es hier kaum.
Wenn du Lust auf eine kleine Herausforderung hast und eine atemberaubende Aussicht erleben möchtest, dann wage den Aufstieg zum Fort Royal, auch bekannt als Maximilians Turm. Der Weg dorthin ist steiler und führt über unebene Pfade, aber jeder Schritt lohnt sich. Du spürst die Anstrengung in deinen Beinen, aber die Vorfreude treibt dich an. Oben angekommen, empfängt dich oft ein kräftiger Wind, der dir durch die Haare fährt und die Hitze des Aufstiegs vergessen lässt. Du stehst auf einer alten Festung, deren Steine sich unter deinen Händen rau und geschichtsträchtig anfühlen. Und dann ist da der Blick: Ein 360-Grad-Panorama über die azurblaue Adria, die roten Dächer von Dubrovnik und die gesamte Insel. Du hörst das Pfeifen des Windes und fühlst dich frei und unendlich weit. Das ist der Moment, in dem du Lokrum wirklich in seiner ganzen Pracht erfasst.
Nach all den Entdeckungen ist es Zeit, den Tag ausklingen zu lassen. Du kannst dir ein ruhiges Plätzchen auf einem der vielen Felsen suchen, die sanft ins Meer abfallen. Stell dir vor, du legst dich auf den warmen Stein, spürst die letzten Sonnenstrahlen auf deiner Haut und hörst das gleichmäßige Rauschen der Wellen, die sanft an die Küste schlagen. Vielleicht spürst du das kühle Nass, wenn du deine Zehen noch einmal ins Meer tauchst. Bevor du die Fähre zurück nimmst, gönn dir noch einen kleinen Snack oder ein kühles Getränk im Klosterhof. Die Fähren fahren regelmäßig, aber es ist immer gut, die letzte Abfahrt im Auge zu behalten. Wenn du nur wenig Zeit hast, würde ich dir empfehlen, den Aufstieg zum Fort Royal zu überspringen und dich stattdessen ganz auf das Kloster, den Botanischen Garten und das Tote Meer zu konzentrieren. Lokrum ist ein Ort, der dich entschleunigt und dir die Möglichkeit gibt, ganz im Moment zu sein.
Bis zum nächsten Abenteuer,
Olya from the backstreets