Dubrovnik. Allein das Wort lässt Bilder von roten Dächern und türkisblauem Meer vor deinem inneren Auge entstehen, oder? Aber es gibt einen Ort, der noch tiefer geht, der dir die Seele dieser Stadt näherbringt als jeder andere: die Festung Lovrijenac, oft auch als die „Gibraltar von Dubrovnik“ bezeichnet. Stell dir vor, du stehst am Fuße dieses massiven Felsens, hoch über dem Meer. Du beginnst den Aufstieg, Stufe für Stufe, und spürst die Wärme der alten Steine unter deinen Händen, wenn du dich abstützt. Die Sonne kitzelt auf deiner Haut, während du langsam höher steigst. Mit jedem Schritt hörst du das Geräusch des Meeres, das sanft gegen die Klippen unter dir schlägt, ein beständiges Flüstern, das von Jahrhunderten erzählt. Die Luft wird salziger, klarer, und du atmest tief ein, als würdest du die Geschichte selbst in dich aufsaugen. Es ist mehr als nur ein Spaziergang; es ist eine Zeitreise, die dich auf den Spuren alter Wächter und Verteidiger der Stadt führt.
Oben angekommen, öffnet sich dir eine Welt, die dich förmlich umarmt. Du gehst durch schmale Durchgänge, die von der Sonne erwärmt sind, und spürst die kühle Brise, die durch die alten Festungsmauern streicht. Die rauen, von der Zeit gezeichneten Steine erzählen Geschichten, wenn du deine Hand darüber gleiten lässt. Dann trittst du auf einen der Zinnen und die Welt breitet sich vor dir aus. Du spürst die Weite des Horizonts, siehst das tiefe Blau der Adria, das sich bis zum Himmel erstreckt, und hörst das ferne Geschrei der Möwen, das vom Wind herangetragen wird. Die roten Dächer der Altstadt scheinen von hier oben wie ein Teppich, gewebt aus Geschichte und Leben, und du kannst fast die lebhaften Geräusche der Gassen erahnen. Es ist ein Gefühl von erhabener Ruhe und unendlicher Freiheit, das dich hier oben packt, ein Moment, in dem du dich eins mit der Vergangenheit und der unberührten Natur fühlst.
Wenn du dieses Gefühl selbst erleben willst, aber die Menschenmassen meiden möchtest, hier ein paar schnelle Tipps:
* Beste Tageszeit: Geh entweder direkt zur Öffnung am Morgen (meist 8 Uhr) oder am späten Nachmittag, etwa 1-2 Stunden vor Schließung. Das Licht ist dann auch am schönsten für Fotos.
* Menschenmassen vermeiden: Meide die Mittagszeit (10-15 Uhr) komplett, besonders wenn Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen. Check die Ankunftszeiten der Schiffe online, um die ruhigsten Tage zu finden.
* Verweildauer: Plane etwa 1 bis 1,5 Stunden ein. Das reicht locker, um alles zu erkunden, die Aussicht zu genießen und die Atmosphäre auf dich wirken zu lassen.
Und hier noch ein paar praktische Hinweise für deinen Besuch:
* Was du überspringen kannst: Erwarte keine prunkvollen Ausstellungen oder viele Innenräume mit Artefakten. Der wahre Schatz sind die Mauern selbst, die Aussicht und die Atmosphäre. Verweile lieber länger an den Aussichtspunkten als in jedem kleinen Raum.
* Eintritt: Der Eintritt für Lovrijenac ist oft im Ticket für die Stadtmauern enthalten. Bewahre dein Mauerticket gut auf, falls du es nicht schon hast, lohnt sich das Kombiticket!
* Toiletten: Innerhalb der Festung gibt es keine öffentlichen Toiletten. Nutze die Einrichtungen in der Altstadt, bevor du den Aufstieg beginnst.
* Cafés: Direkt an der Festung gibt es keine Cafés. Nimm dir am besten eine Wasserflasche mit, besonders im Sommer. Unten in der Altstadt oder am Pile-Tor findest du aber viele Möglichkeiten, etwas zu trinken oder zu essen.
* Schuhwerk: Die Wege und Stufen sind uneben und können rutschig sein. Trage unbedingt bequeme, feste Schuhe.
Viel Spaß beim Entdecken!
Mara unterwegs