Du fragst, was man an den Rainbow Falls eigentlich *macht*? Stell dir vor, du fährst durch dieses Grün, diese feuchte, warme Luft, die nach Regen und Erde riecht. Schon bevor du etwas siehst, hörst du es – ein tiefes, konstantes Rauschen, das immer lauter wird. Es ist wie ein Puls, der dich näherzieht. Dann steigst du aus, und der Klang umhüllt dich ganz. Die Luft wird kühler, feiner, du spürst einen leichten Sprühnebel auf deiner Haut, noch bevor du die Fälle siehst. Es ist dieser Moment, wenn du um die letzte Kurve biegst und es einfach nur da ist: Dieses gewaltige, lebendige Tosen vor dir.
Du stehst da, der Boden unter deinen Füßen ist feucht, und das Rauschen ist jetzt ein donnerndes Brüllen, das dir fast die Brust vibrieren lässt. Der Sprühnebel tanzt in der Luft, so dicht, dass du ihn förmlich schmeckst – frisch, sauber, lebendig. Wenn die Sonne richtig steht, meistens morgens, dann siehst du es: Dieses Band aus Farben, das sich wie ein flüchtiger Bogen durch den Nebel spannt. Es ist nicht nur ein Anblick, es ist ein Gefühl von Reinheit und roher Kraft, die dich umgibt. Du streckst unwillkürlich die Hand aus, als könntest du es greifen, aber es ist nur Luft, Wasser und Licht, das sich anfühlt wie ein Flüstern auf deiner Haut.
Aber es gibt mehr als nur den Hauptblick. Direkt neben dem Aussichtspunkt führt ein kurzer, gepflasterter Weg nach oben. Jeder Schritt auf dem leicht feuchten Pflaster entfernt dich ein wenig vom direkten Lärm der Fälle. Das Donnern wird leiser, verwandelt sich in ein beruhigendes Gurgeln, und die Luft wird weniger nebelig, aber immer noch feucht und warm. Hier oben riecht es intensiver nach feuchter Erde und diesen fremden, süßen Blüten, die du nicht benennen kannst, aber deren Duft dich umhüllt. Du hörst jetzt auch die Vögel wieder, die sich vorher nicht gegen das Tosen behaupten konnten.
Oben angekommen, umhüllen dich riesige, uralte Bäume. Ihre dicken, knorrigen Wurzeln schlängeln sich über den Boden und hängen wie dicke Seile von den Ästen herab, manche sind so dick wie deine Oberschenkel. Es ist ein bisschen wie in einem verwunschenen Wald, kühl und schattig. Achte auf den Boden; er kann rutschig sein, besonders nach einem Regenschauer. Es gibt auch kleine Höhlen, die sich in den Fels gegraben haben, kühl und dunkel – perfekt, um einen Moment innezuhalten und die Stille zu spüren, die hier oben herrscht, nur unterbrochen vom leisen Plätschern des Wassers und dem Summen der Insekten. Festes Schuhwerk ist hier ein Muss, keine Flip-Flops!
Für die beste Chance auf einen Regenbogen solltest du versuchen, am Vormittag dort zu sein, so zwischen 9 und 11 Uhr, wenn die Sonne die Fälle direkt trifft. Der Parkplatz ist direkt am Eingang und kostenlos, aber es kann voll werden, besonders zur Mittagszeit. Es ist alles sehr zugänglich, die Wege sind kurz und gut befestigt, auch wenn der Pfad zu den Bäumen leichte Steigungen hat. Plane nicht zu viel Zeit ein, vielleicht eine halbe Stunde bis Stunde, es sei denn, du willst einfach nur sitzen und lauschen. Es ist ein perfekter kurzer Stopp, den du gut mit einem Besuch des Hilo Farmers Market oder dem Liliʻuokalani Park verbinden kannst, die beide nicht weit entfernt sind.
Liebe Grüße,
Olya von den Seitenstraßen