Du fragst dich, was man in Cabo Pulmo eigentlich *macht*? Komm, ich nehm dich mit. Stell dir vor, wie der Staub unter den Reifen aufwirbelt, eine rote Wolke, die dich umhüllt, während du dich der Küste näherst. Die Luft ist trocken, riecht nach warmer Erde und einem Hauch von Salz, der schon vom Meer herüberweht, obwohl es noch fern scheint. Du spürst die Vibrationen der unebenen Piste durch den ganzen Körper, während die Kakteen am Straßenrand vorbeiziehen, wie stumme Wächter. Dann öffnet sich plötzlich der Blick: Das Meer! Ein tiefes Blau, das sich in der Sonne spiegelt. Und davor ein winziges Dorf, das sich an die staubige Straße schmiegt, mit ein paar einfachen Gebäuden, die wirken, als wären sie direkt aus dem Sand gewachsen. Hier gibt es keine großen Resorts, keine lauten Bars. Nur Ruhe und das leise Rauschen der Wellen. Die Straße dorthin ist wirklich holprig, rechne mit Schotterpiste und nimm dir Zeit. Es gibt nur wenige, sehr einfache Unterkünfte direkt im Ort, also buche früh, wenn du dort übernachten willst. Und Handyempfang? Vergiss es meistens. Das ist aber auch das Schöne daran.
Nachdem du den Sand von den Füßen geschüttelt hast, geht es zum Treffpunkt mit den Locals, die hier die Touren anbieten. Sie sind entspannt, die Haut von der Sonne gegerbt, und ihre Augen strahlen, wenn sie vom Meer erzählen. Sie reichen dir einen Neoprenanzug – das kühle, glatte Gefühl auf der Haut, wenn du hineinschlüpfst – und Flossen, die sich an deine Füße schmiegen. Dann hörst du das leise Tuckern eines kleinen Bootsmotors, der dich sanft über die Wellen trägt. Du spürst den Fahrtwind im Gesicht, das leichte Spritzen des Salzwassers, das auf deine Lippen trifft und einen salzigen Geschmack hinterlässt. Die Sonne wärmt dich von oben, und du siehst, wie die Küste immer kleiner wird, während das tiefe Blau des Meeres dich umfängt. Die Boote sind klein und die Gruppen auch, damit das Riff geschützt wird. Du buchst am besten direkt vor Ort bei einem der zertifizierten Anbieter – die kennen die besten Spots und achten auf die Regeln des Nationalparks.
Das erste, was du spürst, wenn du ins Wasser gleitest, ist die kühle Umarmung des Meeres. Dann wird alles still, nur dein eigener Atem hallt in deinen Ohren, ein beruhigender Rhythmus. Du öffnest die Augen und tauchst ein in eine Welt aus Licht und Farbe. Stell dir vor, wie unzählige kleine Fische wie ein einziger, pulsierender Organismus um dich herumschweben, ein silbriger Vorhang, der sich teilt und wieder schließt, wenn du dich bewegst. Du streckst die Hand aus, aber sie sind zu schnell, zu flüchtig. Ein warmer Strom umschmeichelt deine Beine, während du schwebst, schwerelos, umgeben von einem lebendigen Gemälde aus Korallen, die in allen erdenklichen Formen und Farben unter dir liegen. Plötzlich gleitet etwas Großes und Schattenhaftes unter dir vorbei – vielleicht ein Rochentanz, oder eine Meeresschildkröte, die gemächlich durchs Wasser zieht. Du hörst nichts außer deinem eigenen Atem und dem leisen Knistern der Korallen, die leben. Die Sicht unter Wasser ist oft unglaublich klar, manchmal über 20 Meter weit. Bleib immer in der Nähe deines Guides und berühre nichts – das Riff ist empfindlich und geschützt.
Wenn du dann wieder aus dem Wasser kommst, fühlt sich die Sonne auf deiner Haut unglaublich warm an, und ein Gefühl von belebender Frische durchströmt dich. Deine Haare kleben leicht vom Salz, und du spürst noch das leichte Schaukeln des Meeres in dir. Zurück im Dorf riecht es nach frischem Fisch und Tortillas, die über offenem Feuer zubereitet werden. Du setzt dich in eines der kleinen, einfachen Restaurants, der Sand knirscht unter deinen Füßen, während du das leise Gemurmel der anderen hörst. Das Essen ist einfach, aber unglaublich lecker – frisch, so wie alles hier. Der Tag klingt langsam aus, die Schatten werden länger, und die Luft fühlt sich weicher an, während die ersten Sterne am Himmel erscheinen. Es gibt nur eine Handvoll Restaurants, die alle sehr authentisch sind. Erwarte keine Gourmetküche, sondern herzhafte, lokale Speisen. Die meisten haben auch nur abends geöffnet.
Am Ende des Tages bleibt ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit und des Staunens. Du hast nicht nur Fische gesehen, sondern ein ganzes Ökosystem erlebt, das durch die Bemühungen der Menschen hier wieder zum Leben erweckt wurde. Das ist kein Ort für Partys oder Luxus, sondern ein Ort, an dem du die raue, unberührte Schönheit der Natur spürst, wie sie auf die trockene Wüste trifft und unter der Oberfläche ein pulsierendes Leben verbirgt. Es ist die Stille, die dich umfängt, die Ehrfurcht vor diesem lebendigen Schatz und das Wissen, dass du Teil von etwas Besonderem warst. Pack unbedingt biologisch abbaubare Sonnencreme ein und verzichte auf Plastikflaschen. Jeder kleine Beitrag hilft, dieses Paradies zu erhalten. Und vergiss nicht, einfach mal das Handy wegzulegen und die absolute Ruhe zu genießen.
Bis bald auf der Karte,
Mara