Stell dir vor, du stehst auf einem anderen Planeten. Die Luft ist klar, so klar, dass jeder Atemzug sich anfühlt wie ein Schluck aus einer eisigen Quelle. Um dich herum erstreckt sich eine Landschaft, die von Jahrmillionen geformt wurde – bizarre Felsformationen in allen Rottönen, von Rostbraun bis Tiefschwarz, die wie versteinerte Riesen aus dem Boden ragen. Du spürst die unendliche Weite, ein Gefühl von Ehrfurcht, das dich ganz klein macht und gleichzeitig unglaublich lebendig. Der Wind, der hier oben pfeift, erzählt Geschichten von längst vergangenen Eruptionen, und wenn du die Augen schließt, kannst du fast das Grollen der Erde hören, das einst diese gigantische Caldera schuf. Es ist eine Stille, die nur vom Knirschen deiner Schritte auf dem vulkanischen Gestein unterbrochen wird, und manchmal vom Ruf eines Falken hoch über dir. Jeder Blick ist ein Gemälde, und die Sonne, die auf die Mondlandschaft fällt, lässt sie in immer neuen, unwirklichen Farben leuchten. Du wanderst durch diese archaische Schönheit, atmest die reine, kühle Luft und fühlst dich verbunden mit etwas Uraltem, Mächtigem.
Nachdem du die gewaltige Energie des Teide gespürt hast, hier ein paar Gedanken, wann dieser Ort am besten seine Magie entfaltet und wann du die Massen umgehen kannst:
* Beste Tageszeit:
* Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang: Absolut magisch. Die Farben am Himmel und auf der Vulkanlandschaft sind unbeschreiblich. Plane dafür genug Zeit ein, um einen guten Spot zu finden.
* Früher Vormittag (vor 9 Uhr): Ideal, um die Ruhe zu genießen, bevor die ersten Busse und die Seilbahn-Besucher ankommen. Auch perfekt für Wanderungen, da die Temperaturen noch angenehm sind.
* Nachts: Für Sternenbeobachtung unübertroffen. Der Teide-Nationalpark ist ein "Starlight Reserve".
* Menschenmassen vermeiden:
* Wochentage: Immer besser als Wochenenden oder Feiertage.
* Nebensaison: Wenn möglich, vermeide die Hauptreisezeiten (Sommer, Weihnachten, Ostern).
* Vor der Seilbahnöffnung: Wenn du vorhast zu wandern und die Seilbahn nicht zu nehmen, starte früh. Die Parkplätze füllen sich schnell.
Wenn du schon mal da bist, wie viel Zeit solltest du dir nehmen und wo kannst du vielleicht ein bisschen abkürzen, wenn die Zeit knapp ist?
* Dauer deines Besuchs:
* Kurzbesuch (2-3 Stunden): Wenn du nur mit der Seilbahn hochfährst (mit oder ohne Gipfel-Permit) und die Aussicht genießen willst, reichen 2-3 Stunden. Rechne aber Wartezeiten an der Seilbahn ein!
* Halber Tag (4-6 Stunden): Perfekt, wenn du eine oder zwei kürzere Wanderungen (z.B. Roques de García oder einen der kürzeren Wege an der Seilbahn-Bergstation) machen möchtest.
* Ganzer Tag (6+ Stunden): Wenn du eine längere Wanderung planst, das Besucherzentrum besuchen oder einfach die verschiedenen Landschaften erkunden möchtest.
* Was man auslassen kann:
* Souvenirläden an der Seilbahn-Talstation: Wenn du nicht unbedingt ein Teide-Kitsch-Souvenir brauchst, spar dir die Zeit. Das Angebot ist Standard und überteuert.
* Warten auf die Seilbahn, wenn kein Gipfel-Permit vorhanden: Wenn du kein Permit für den Gipfel hast, kann die Wartezeit an der Seilbahn frustrierend sein, besonders in der Hochsaison. Überlege, ob die Aussicht von den Wanderwegen am Fuße des Teide oder von den Roques de García nicht ausreicht und dir die Wartezeit erspart. Die Ausblicke sind auch von dort grandios.
* Das Haupt-Besucherzentrum: Wenn du wenig Zeit hast und dich eher für die Natur als für die detaillierte Geologie interessierst, kannst du es überspringen. Es gibt aber kleinere Info-Punkte, die auch schnellere Einblicke geben.
Und weil du ja wissen willst, wie du deinen Besuch so reibungslos wie möglich gestaltest, hier noch ein paar ganz praktische Dinge, die man vor Ort wissen sollte:
* Kleidung: Auch wenn es an der Küste warm ist, pack Schichten ein! Oben auf über 2.000 Metern ist es oft windig und kühl, selbst im Sommer. Eine winddichte Jacke und feste Schuhe sind Pflicht.
* Wasser & Snacks: Es gibt nur sehr begrenzte Möglichkeiten, Wasser oder Essen zu kaufen (ein Restaurant an der Talstation der Seilbahn, ein paar kleinere Kioske entlang der Hauptstraße). Nimm genug mit, bevor du hochfährst.
* Toiletten: Rar gesät! Es gibt sie an der Seilbahn-Talstation, an den Besucherzentren und manchmal an größeren Parkplätzen. Plan deine Pausen entsprechend. Sie sind oft einfach, aber funktional.
* Gipfel-Permit: Wenn du bis ganz nach oben zum Krater des Teide willst, brauchst du ein kostenloses Permit, das du *online und weit im Voraus* buchen musst. Ohne das kommst du an der Bergstation nicht vorbei. Die Plätze sind streng limitiert.
* Höhenkrankheit: Nimm dir Zeit, dich an die Höhe zu gewöhnen. Mach langsame Bewegungen, trink viel Wasser und hör auf deinen Körper. Schwindel oder Kopfschmerzen können Anzeichen sein.
* Parken: Die Parkplätze sind begrenzt und füllen sich schnell, besonders an beliebten Aussichtspunkten und der Seilbahn. Frühes Erscheinen lohnt sich.
Viel Spaß auf diesem Planeten!
Leo unter Sternen