Du fragst dich, was man im Sieben-Sterne-Park in Guilin *macht*? Stell dir vor, du trittst aus dem geschäftigen Treiben der Stadt in eine Oase, wo der Lärm der Mopeds verstummt und ein sanftes Rauschen von Blättern und Vogelgezwitscher die Luft erfüllt. Du spürst sofort, wie die Temperatur ein paar Grad fällt, eine willkommene Kühle umfängt dich. Der Duft von feuchter Erde und üppigem Grün steigt dir in die Nase, vermischt mit einem Hauch von etwas Süßem – vielleicht blühende Frangipani-Bäume, die du nicht siehst, aber riechst. Unter deinen Füßen spürst du festen Boden, mal fein geschottert, mal glatt poliert von unzähligen Schritten. Du atmest tief ein und fühlst, wie die Anspannung des Tages von dir abfällt.
Dein Weg führt dich tiefer, und die Luft wird feuchter, kühler, fast mystisch. Du hörst ein leises Tropfen, ein Echo, das von weit her zu kommen scheint. Du bist auf dem Weg zur Sieben-Sterne-Höhle. Stell dir vor, du betrittst einen riesigen, dunklen Raum, in dem nur gedämpfte bunte Lichter die bizarren Formen von Stalaktiten und Stalagmiten anleuchten. Du streckst die Hand aus und spürst die kühle, nasse Oberfläche des Steins. Jeder Schritt hallt nach, und das Geräusch von Wasser, das unablässig von der Decke tropft, ist fast meditativ. Es fühlt sich an, als würdest du durch das Innere eines uralten Wesens wandern, umgeben von Millionen von Jahren geologischer Geschichte, die du nicht sehen, aber mit jeder Faser deines Körpers spüren kannst.
Danach führt dich ein sanfter Anstieg zu einem Bereich, wo die Luft wieder wärmer wird und andere Geräusche dominieren. Du hörst ein leises Grunzen, ein Rascheln in Bambusblättern und dann, ganz deutlich, ein zufriedenes Schmatzen. Das ist der Panda-Bereich. Auch wenn du sie nicht sehen kannst, spürst du die Präsenz dieser friedlichen Riesen. Du kannst dir vorstellen, wie sie gemütlich Bambus kauen. Es gibt hier auch andere Tiere, deren Rufe du wahrnimmst – vielleicht ein Affen-Schrei aus der Ferne oder das Flattern von Flügeln. Wenn du hier bist, folge den Wegen, die oft mit kleinen Schildern versehen sind, die dich direkt zu den Gehegen führen. Die Wege sind meist gut begehbar, aber achte auf leichte Unebenheiten oder Wurzeln, die den Pfad kreuzen könnten.
Nach den Tieren beginnt der Aufstieg zu den Gipfeln der Karstberge. Du spürst, wie deine Muskeln arbeiten, während du Stufe um Stufe erklimmst. Die Luft wird dünner, der Wind streicht dir um die Ohren und trägt Geräusche aus der Ferne heran – das ferne Summen der Stadt, das aber hier oben ganz leise und friedlich wirkt. Du erreichst einen Aussichtspunkt und spürst die Weite um dich herum. Stell dir vor, wie die einzigartigen, kegelförmigen Berge von Guilin sich wie riesige steinerne Finger gen Himmel recken. Du spürst die Sonne auf deiner Haut und den Wind, der dir die Haare zerzaust. Es ist ein Gefühl von Freiheit und Ehrfurcht vor der Natur. Nimm dir unbedingt eine Flasche Wasser mit und trage bequeme Schuhe, denn der Aufstieg ist zwar nicht extrem, aber stetig. Die beste Zeit dafür ist der frühe Morgen oder späte Nachmittag, um die größte Hitze zu vermeiden.
Weiter geht es zu den ruhigeren Ecken des Parks, wo sich kleine Seen und alte Tempel finden. Du hörst das sanfte Plätschern von Wasser und das leise Zirpen von Insekten. Der Duft von Weihrauch liegt in der Luft, wenn du an einem der kleinen Tempel vorbeikommst. Du spürst die glatten, kühlen Steine unter deinen Fingerspitzen, die von unzähligen Gebeten und Berührungen abgenutzt sind. Es gibt kleine Brücken, die über Teiche führen; du spürst die leichte Wölbung unter deinen Füßen. Dies ist der perfekte Ort, um innezuhalten, dich auf eine Bank zu setzen und einfach die friedliche Atmosphäre auf dich wirken zu lassen. Du hörst vielleicht das leise Murmeln von Gesprächen oder das ferne Läuten einer Glocke.
Wenn der kleine Hunger kommt oder du eine Pause brauchst, keine Sorge. Im Park gibt es kleine Kioske und einfache Restaurants. Du riechst den Duft von gebratenem Reis oder Nudeln, der verlockend durch die Luft zieht. Du kannst dir eine Flasche Wasser oder einen kühlen Softdrink holen. Die Preise sind fair, und es gibt oft einfache Sitzgelegenheiten, wo du dich ausruhen kannst. Die Toiletten sind meist sauber und gut ausgeschildert, was in China nicht immer selbstverständlich ist!
Um zum Park zu kommen, nimm einfach einen der vielen öffentlichen Busse (z.B. Linie 10, 11, 14, 18, 24, 25, 28, 30, 97, 98) oder ein Taxi von der Innenstadt Guilins. Die Fahrt ist kurz und unkompliziert. Plane mindestens 3-4 Stunden für deinen Besuch ein, wenn du alles in Ruhe erleben möchtest, besonders wenn du die Höhle erkunden und auf einen der Berge steigen willst. Der Park ist morgens am ruhigsten und am späten Nachmittag, wenn die Tagestouristen langsam abreisen.
Bis bald auf neuen Wegen,
Olya aus den Gassen