Stell dir vor, du stehst am Fuße der Großen Mauer, genauer gesagt in Jinshanling. Die Morgenluft ist kühl, noch ein wenig feucht, und du hörst nur das leise Rascheln der Blätter im Wind und das ferne Zwitschern der Vögel. Du atmest tief ein, und ein Hauch von Erde und alten Steinen liegt in der Luft. Wenn du die ersten Schritte auf den Weg setzt, spürst du unter deinen Füßen einen breiten, festen Untergrund. Es sind große, flache Steinplatten, die dich sanft aufwärts führen, als würden sie dich einladen, diese unglaubliche Reise zu beginnen. Dein Blick, oder besser gesagt, dein Gefühl, wird sofort von der schieren Größe der Mauer erfasst, die sich wie ein endloses Band über die grünen Hügel schlängelt.

Der Weg, auf dem du dich nun befindest, ist in Jinshanling größtenteils restauriert. Das bedeutet, du gehst auf gut erhaltenen, breiten Steinpfaden, die manchmal zu Stufen werden. Deine Hände gleiten über die glatten, kühlen Steine der Brüstung, während du auf den Zinnen entlangläufst. Du spürst die Präzision der alten Handwerker in jedem Block, der hier vor Jahrhunderten verlegt wurde. Diese Abschnitte sind wie ein breiter Boulevard, der dich sicher und bequem von Wachturm zu Wachturm führt. Sie geben dir Raum, die Weite zu erfassen, das Echo deiner Schritte zu hören und die Ruhe der Umgebung wirklich aufzunehmen. Achte darauf, feste Schuhe zu tragen, denn auch wenn der Weg gut ist, sind die Steine manchmal uneben oder rutschig, besonders wenn es feucht ist.

Je weiter du dich von Jinshanling entfernst und Richtung Simatai wanderst, desto mehr verändert sich der Charakter des Pfades. Die breiten, gepflegten Steinwege werden allmählich unregelmäßiger. Du spürst, wie die Steine unter deinen Füßen kleiner und unebener werden, manchmal sind es nur noch lose Schotterpfade oder sogar erdige Trampelpfade, die sich durch das Dickicht schlängeln. Hier und da ragen Büsche und Gräser aus den Spalten der Mauer, und du spürst ihre Blätter leicht an deinen Beinen streifen. Der Weg wird schmaler, die Zinnen sind niedriger und manchmal zerbrochen, was dir ein Gefühl von Wildheit und Ursprünglichkeit vermittelt. Es ist, als würde dich die Mauer hier näher an ihre Geschichte heranführen, dich zwingen, jeden Schritt bewusster zu setzen und die raue Schönheit der unberührten Natur zu erleben. Hab unbedingt ausreichend Wasser und ein paar Snacks dabei, denn diese Abschnitte können anstrengender sein.

Der letzte Abschnitt vor Simatai, besonders der "Sky Bridge"-Teil und die steilen Anstiege, ist eine ganz andere Herausforderung. Der Pfad wird hier extrem steil, und du spürst, wie deine Waden brennen, während du dich Stufe für Stufe nach oben kämpfst. Die Stufen sind oft hoch und unregelmäßig, manchmal sind es nur noch Felsbrocken, die als Tritt dienen. Du wirst vielleicht deine Hände benutzen müssen, um dich an den Felsen oder den alten Mauerresten festzuhalten, um das Gleichgewicht zu halten. Der Wind pfeift hier oben oft kräftiger und du spürst seine Kraft, während du dich dem Gipfel näherst. Es ist ein Abschnitt, der dir alles abverlangt, aber die Belohnung ist ein Gefühl von Triumph und eine unglaubliche Aussicht, die du mit jedem Zentimeter deines Körpers spürst. Dieser Teil ist nicht für jeden geeignet; informiere dich vorher über deine Fitness und plane genügend Zeit ein.

Insgesamt ist der Weg von Jinshanling nach Simatai eine Wanderung, die dich durch die vielfältigen Facetten der Großen Mauer führt – von der majestätisch restaurierten Pracht bis zur rauen, unberührten Wildnis. Der Pfad ist wie ein Geschichtenerzähler, der dich mit jedem Schritt in eine andere Epoche und ein anderes Gefühl eintauchen lässt. Er zwingt dich, aufmerksam zu sein, deine Sinne zu schärfen und die Mauer nicht nur zu sehen, sondern zu fühlen, zu hören und zu riechen. Für die Anreise von Peking aus gibt es organisierte Touren, die oft den Transport beinhalten, oder du kannst einen Bus nach Jinshanling nehmen und von dort aus starten. Plane für die gesamte Wanderung etwa 3 bis 4 Stunden ein, je nach Tempo und wie viele Pausen du machst. Es ist ein einzigartiges Erlebnis, das du dir nicht entgehen lassen solltest!

Alles Liebe von der Mauer,

Olya von den Backstreets

Stell dir vor, du stehst auf der Großen Mauer, dem Abschnitt von Jinshanling nach Simatai. Wann fühlt sich dieser uralte Drache am lebendigsten an? Nicht im Hochsommer, wenn die Hitze drückt und die Luft flimmert, und auch nicht im tiefsten Winter, wenn der eisige Wind dir ins Gesicht peitscht. Nein, es ist der Frühling oder der Herbst, wenn die Natur um dich herum erwacht oder in goldenen Tönen leuchtet. Im Frühling, so im April oder Mai, riechst du die feuchte Erde nach einem Regenschauer, das zarte Grün der Bäume und die frische, kühle Luft, die deine Lungen füllt. Du hörst das leise Summen der Insekten, das Zwitschern der Vögel, die in den Bäumen ringsum ihre Nester bauen. Der Wind streichelt sanft über dein Gesicht, nicht zu kalt, nicht zu warm, einfach perfekt. Du spürst die Sonne auf deiner Haut, aber sie brennt nicht, sie wärmt dich nur, während du die alten Steine unter deinen Füßen spürst, die eine Geschichte von Jahrtausenden erzählen. Oder stell dir den Herbst vor, September, Oktober. Die Luft ist dann so klar, dass du das Gefühl hast, bis ans Ende der Welt sehen zu können. Der Duft von trockenem Gras und ein Hauch von Herbstlaub liegt in der Luft. Jeder Atemzug ist knackig und rein. Du hörst das Knistern der Blätter unter deinen Wanderschuhen, das ferne Rauschen des Windes, der durch die Wachtürme pfeift und eine uralte Melodie spielt. Die Sonnenstrahlen tauchen die Mauer und die umliegenden Hügel in ein warmes Gold – ein Anblick, der sich in dein Herz brennt und dich für immer begleitet.

Und die Menschen? Das ist das Schöne an diesem Abschnitt: Er ist nicht überlaufen wie Badaling oder Mutianyu. Hier hast du noch Raum zum Atmen, zum Innehalten. Besonders früh am Morgen, wenn die ersten Sonnenstrahlen die Türme küssen, oder am späten Nachmittag, wenn der Tag langsam zur Ruhe kommt, teilst du die Mauer nur mit einer Handvoll Gleichgesinnter. Du kannst die Stille hören, die nur vom Wind und deinen eigenen Schritten unterbrochen wird. Es ist ein Gefühl von Weite und Freiheit, das dich umhauen wird. Bei strahlendem Sonnenschein wirkt die Mauer majestätisch, die Farben der Landschaft leuchten. Du fühlst die Wärme der alten Steine, die die Sonnenenergie speichern, und die klare Sicht lässt dein Herz höherschlagen. Aber auch Nebel oder leichte Wolken können dem Ganzen eine magische, fast mystische Atmosphäre verleihen. Die Wachtürme tauchen gespenstisch aus dem Dunst auf, die Mauer verschwindet im Grau und du fühlst dich wie in einer anderen Zeit, umgeben von Geheimnissen. Die Luft ist dann oft feuchter, kühler, und die Geräusche sind gedämpft – eine ganz eigene, intensive Erfahrung. Sollte es regnen, wird der Weg rutschiger, ja, aber die Mauer wird in ein tiefes, sattes Grau getaucht, die Luft ist frisch gewaschen und der Geruch von feuchtem Stein und Erde ist intensiv. Es ist eine ruhigere, nachdenklichere Stimmung, die dich ganz mit der Geschichte verbinden lässt.

Ein paar wirklich wichtige Tipps, damit dein Trip perfekt wird, ohne dass du böse Überraschungen erlebst: Zieh unbedingt feste Wanderschuhe an. Die Mauer ist hier wilder, unebener, mit vielen Treppen und manchmal losen Steinen. Flip-Flops sind ein No-Go, glaub mir. Nimm genug Wasser und ein paar Snacks mit. Es gibt unterwegs nur sehr wenige oder gar keine Verkaufsstände. Du willst nicht durstig oder hungrig da oben sein. Wetter kann sich schnell ändern. Pack Schichten ein – auch wenn es morgens warm ist, kann es oben windig und kühl werden. Sonnencreme und eine Kopfbedeckung sind auch im Frühling/Herbst ein Muss. Der UV-Index ist hoch. Die Anreise ist etwas länger, aber es lohnt sich absolut. Plane genug Zeit ein, mindestens einen ganzen Tag von Peking aus. Und sei bereit für eine anspruchsvolle Wanderung. Es ist kein Spaziergang, sondern eine echte Herausforderung, die dich aber mit unvergesslichen Ausblicken belohnt.

Lina auf Reisen

Stell dir vor, du stehst am Fuße eines Wunders. Nicht nur ein Bauwerk, sondern eine Narbe der Zeit, die sich über Berge und Täler zieht. Wir sind in Jinshanling, und von hier aus beginnt unser Abenteuer auf der Großen Mauer. Schließ die Augen für einen Moment. Spürst du die kühle Morgenluft auf deiner Haut, noch bevor die Sonne richtig Kraft hat? Riechst du den erdigen Duft von feuchtem Stein und die leichte Süße der umliegenden Bäume? Du hörst vielleicht nur das leise Rascheln der Blätter im Wind oder das ferne Rufen eines Vogels. Keine Menschenmassen, keine lauten Stimmen. Nur du und diese unendliche Stille, die von Jahrhunderten erzählt. Und dann öffnest du die Augen und siehst sie vor dir, diese graue Schlange aus Stein, die sich wie ein Atemzug über die Hügel legt. Jeder Schritt, den du hier setzt, ist ein Echo der Vergangenheit.

Du beginnst deinen Aufstieg auf unebenen Stufen, manche sind hoch, andere kaum mehr als eine Kante. Deine Muskeln in den Waden spannen sich an, während du dich Meter für Meter nach oben arbeitest. Fühlst du die grobe Textur des Steins unter deinen Händen, wenn du dich abstützt? Manchmal musst du dich ducken, um durch niedrige Torbögen zu passen, dann wieder streckst du dich, um über eine besonders hohe Stufe zu gelangen. Der Wind streicht dir durch die Haare, und mit jedem Höhenmeter weitet sich die Sicht. Du blickst über grüne, wellige Hügel, die sich bis zum Horizont erstrecken, und die Mauer schlängelt sich wie ein Band durch sie hindurch. Die Wachtürme, mal gut erhalten, mal nur noch Ruinen, sind wie stumme Zeugen, die die Zeit überdauert haben. Jeder Turm erzählt eine Geschichte, auch wenn du sie nicht hören kannst – du spürst sie in der Luft, in der Weite.

Einmal saß ich mit einer alten Frau in einem kleinen Dorf nahe der Mauer, ihre Hände waren rau von der Arbeit, ihre Augen voller Geschichten. Sie erzählte mir, wie ihr Großvater als Kind oft zur Mauer ging, nicht um zu spielen, sondern um zu lernen. Er sagte immer: "Diese Steine hier, mein Kind, sind nicht nur Steine. Sie sind die Geduld unserer Vorfahren, ihre Stärke, ihr unerschütterlicher Wille. Wenn das Leben hart wird, denk an diese Mauer. Sie steht, egal was kommt." Für sie ist die Mauer nicht nur eine Touristenattraktion. Sie ist ein stummer Lehrer, ein Denkmal für die Zähigkeit, die in jedem von uns steckt. Wenn du die Hand auf diese alten Steine legst, spürst du diese Jahrhunderte alte Botschaft von Ausdauer und Widerstandsfähigkeit.

Okay, genug der Schwärmerei, jetzt wird's praktisch. Um nach Jinshanling zu kommen, nimm am besten einen der Direktbusse von Peking. Die fahren meistens vom Wangjing West Bus Station ab. Check die Fahrpläne vorher online, die können sich ändern, aber meistens gibt es morgens einen und nachmittags einen zurück. Die Fahrt dauert etwa zwei Stunden. Ganz wichtig: Trage bequeme, feste Schuhe mit gutem Profil. Es geht viel auf und ab, und die Steine können rutschig sein. Pack dir unbedingt genug Wasser ein, mindestens zwei Liter pro Person, und ein paar Snacks. Unterwegs gibt es kaum Möglichkeiten, etwas zu kaufen.

Der Weg von Jinshanling nach Simatai ist etwa 10-12 Kilometer lang und dauert je nach Tempo und Pausen 3-5 Stunden. Es ist eine Einbahnstraße, du kannst nicht einfach umkehren, also plane den ganzen Tag ein. Am Ende in Simatai angekommen, hast du die Option, mit einer Seilbahn oder einem Zipline hinunterzufahren, was ich sehr empfehlen kann, um deine Knie zu schonen und noch eine andere Perspektive zu bekommen. Von Simatai aus gibt es dann Busse oder Sammeltaxis zurück nach Peking. Verhandel beim Taxi den Preis vorher! Die Eintrittsgebühr für die Mauer und die Fahrt mit der Seilbahn sind separat zu zahlen, also hab genug Bargeld dabei oder check, ob deine Kreditkarte akzeptiert wird. Aber ganz ehrlich: Jeder Schweißperle, jeder müde Schritt ist es wert. Du wirst es nicht bereuen.

Mia entdeckt

Stell dir vor, du stehst am Fuß der Großen Mauer, aber nicht dort, wo die Massen sich drängen. Nein, du bist in Jinshanling, und vor dir liegt der Pfad nach Simatai. Ein Abschnitt, der sich anfühlt, als wäre er nur für dich da. Du atmest tief ein, die Luft ist klar und trägt den Duft von Kiefern und feuchter Erde. Ein leichter Wind streicht über dein Gesicht, und du spürst schon die Vorfreude, die sich in dir ausbreitet, wie ein warmer Strom. Deine Finger gleiten über die rauen, uralten Steine der ersten Stufen, die sich vor dir erheben, ein Versprechen auf Abenteuer.

Deine Schritte tragen dich höher, und mit jedem Meter weitet sich der Blick. Du hörst nur das Knirschen deiner Schuhe auf den Steinen und das leise Pfeifen des Windes, der Geschichten aus Jahrhunderten zu erzählen scheint. Manchmal ist der Weg breit und eben, manchmal erklimmst du steile Abschnitte, die dich schnaufen lassen. Fühlst du die Anstrengung in deinen Waden, die Wärme der Sonne auf deinem Nacken? Aber dann drehst du dich um, und die Weite, die sich vor dir ausbreitet – die endlose Schlange der Mauer, die sich über grüne Hügel und tiefe Täler windet – nimmt dir den Atem. Es ist ein Gefühl von Freiheit, das dich durchströmt, so groß wie der Himmel über dir.

Wo hält man da an? Überall! Aber besonders magisch wird es an den alten Wachtürmen. Stell dir vor, du erreichst den "Fünf-Fenster-Turm" – er ist so fotogen! Du stehst im Schatten seiner massiven Mauern, blickst durch die bogenförmigen Öffnungen, und jeder Rahmen ist ein perfektes Bild. Um dich herum nur die majestätische Mauer, die sich wie ein Drache über die Bergrücken schlängelt, bewachsen mit alten Bäumen, die sich an die Felsen klammern. Oder weiter, wo die Mauer plötzlich steil abfällt und dann wieder ansteigt, wie eine Achterbahn aus Stein. Hier, wo ein Teil der Mauer noch "wild" ist, mit zerfallenen Zinnen und überwucherten Abschnitten, da spürst du die Geschichte am intensivsten. Das Licht spielt mit den Schatten, und die Textur der alten Steine erzählt ihre eigene Geschichte.

Für das beste Licht und die schönste Stimmung? Ganz klar der frühe Morgen. Stell dir vor, die Sonne kämpft sich gerade über die Berggipfel, taucht die Mauer in ein weiches, goldenes Licht. Die Schatten sind lang und dramatisch, und oft liegt noch ein leichter Nebelschleier in den Tälern, der dem Ganzen eine mystische Atmosphäre verleiht. Die Luft ist kühl und frisch, und du hast die Mauer fast für dich allein. Wenn du ein Langschläfer bist, ist der späte Nachmittag auch wunderbar, wenn die Sonne tiefer steht und die Steine in warmen Farbtönen leuchten, aber rechne dann mit mehr Menschen.

Ein paar schnelle Tipps, wie von Freund zu Freund: Nimm unbedingt genug Wasser mit, mindestens 2 Liter pro Person, besonders im Sommer. Feste Wanderschuhe sind ein Muss, da der Weg uneben sein kann und es einige steile Abschnitte gibt. Sonnenschutz ist wichtig, egal zu welcher Jahreszeit. Snacks für unterwegs schaden auch nicht. Und ganz wichtig: Überprüfe die Wettervorhersage. Regen macht die Steine rutschig und die Aussicht trüb. Denke daran, Jinshanling ist etwas abgelegener, also plane die Anreise gut im Voraus, am besten mit einem privaten Fahrer oder einem organisierten Tourbus, der dich direkt dorthin bringt.

Bis zum nächsten Abenteuer,

Olya von den Hinterhöfen.

Stell dir vor, du stehst da, der Wind zerzaust dein Haar, und vor dir schlängelt sich ein steinerner Drache, so weit das Auge reicht. Das ist nicht irgendeine Mauer, das ist die Große Mauer von Jinshanling nach Simatai. Ein Abschnitt, der mir wirklich unter die Haut gegangen ist. Du spürst die Jahrhunderte unter deinen Füßen, jeder Schritt auf den alten Steinen ist wie ein Echo aus der Vergangenheit, und die schiere Größe nimmt dir für einen Moment den Atem.

Hier ist es anders. Du hörst nicht das ständige Gemurmel von Touristenmassen, sondern eher das Wispern des Windes, der durch die zerfallenen Wachtürme pfeift. Deine Finger gleiten über die rauen, sonnenwarmen Steine, die von so vielen Händen vor dir berührt wurden. Du riechst die trockene Erde, vielleicht ein Hauch von Pinien in der Ferne. Und dann der Blick: unendlich. Grüne Hügel, so weit das Auge reicht, und mittendrin diese schmale, gewundene Linie, die sich wie ein Band durch die Landschaft zieht. Das Licht am späten Nachmittag taucht alles in ein goldenes Leuchten, das dir den Atem raubt. Es ist ein Gefühl von Freiheit und Ehrfurcht zugleich, das dich durchströmt, wenn du diesen Pfad entlanggehst.

Aber sei gewarnt, dieser Abschnitt ist kein Spaziergang im Park. Du gehst, du kletterst, du atmest tief ein. Es gibt steile Abschnitte, die deine Waden brennen lassen, und manchmal fühlst du dich wie eine kleine Ameise auf einem Riesen. Der Weg ist nicht immer perfekt gepflastert, manchmal sind da lose Steine oder zerbrochene Stufen, die deine volle Aufmerksamkeit fordern. Das kann anstrengend sein, besonders wenn die Sonne brennt. Es ist keine hochpolierte Touristenattraktion, sondern ein Stück Geschichte, das man sich erarbeiten muss.

Was mich wirklich überrascht hat, war die Stille. Obwohl es ein relativ bekannter Abschnitt ist, fühlte es sich manchmal an, als wäre ich ganz allein. Manchmal begegnest du vielleicht nur einer Handvoll anderer Wanderer. Und dann die Wachtürme – manche sind wunderschön restauriert, andere sind einfach nur Ruinen, überwuchert von Pflanzen. Dieser Kontrast zwischen dem Erhaltenen und dem Wilden ist faszinierend und gibt dir ein Gefühl dafür, wie riesig und unbezwingbar diese Mauer einst war und wie die Natur sich langsam ihren Teil zurückerobert. Ich habe auch ein paar wirklich alte Graffiti entdeckt, eingeritzt in die Steine, die viel älter aussahen als alles, was ich erwartet hätte, und die eine ganz eigene Geschichte erzählten.

Okay, jetzt zu den Fakten, die du wissen musst, wenn du selbst hinwillst. Am besten kommst du von Peking aus mit einem organisierten Transfer oder einem Taxi dorthin, das ist am unkompliziertesten. Eine direkte Busverbindung ist eher mühsam und zeitaufwendig. Plane mindestens 4-5 Stunden für die Wanderung selbst ein, plus An- und Abreise. Nimm UNBEDINGT viel Wasser mit, mehr als du denkst, und ein paar Snacks. Die Sonne kann gnadenlos sein und unterwegs gibt es kaum Möglichkeiten, etwas zu kaufen. Festes Schuhwerk mit gutem Profil ist ein Muss, keine Sandalen! Und versuch, früh morgens oder am späten Nachmittag zu gehen, um die größte Hitze und die wenigen Menschenmengen zu vermeiden. Frühling und Herbst sind ideal, der Sommer kann heiß und feucht sein, der Winter kalt und eisig.

Alles Liebe,

Max in Bewegung

Stell dir vor, du stehst hier, an einem der unglaublichsten Orte der Welt: der Großen Mauer. Jinshanling. Du spürst den Wind, der über Jahrhunderte alte Steine streicht, eine sanfte, aber stetige Brise, die Geschichten von Kaisern und Wachen flüstert. Unter deinen Füßen ist der feste, aber unebene Boden, gebaut von unzähligen Händen. Du hörst die Stille, nur unterbrochen vom Zirpen der Zikaden im Sommer oder dem Knistern der trockenen Blätter im Herbst. Dein Blick schweift über die endlosen Hügel, auf denen sich das steinerne Band wie eine versteinerte Schlange durch die Landschaft windet, so weit das Auge reicht. Du atmest tief ein, riechst die klare Luft, vielleicht ein Hauch von Pinien und Erde. Es ist nicht nur ein Ort, es ist ein Gefühl – von Ewigkeit und menschlicher Beharrlichkeit.

Du läufst weiter, folgst dem Verlauf der Mauer. Jeder Schritt ist eine Entdeckung, ein Tanz mit der Geschichte. Du spürst die rauen, von der Sonne erwärmten Steine unter deinen Händen, wenn du dich abstützt, oder die glatten, abgenutzten Stufen, die unzählige Füße vor dir schon erklommen haben. Manchmal geht es steil bergauf, manchmal bergab, dann wieder eine Reihe von Stufen, die sich vor dir auftürmen wie ein endloses Treppenhaus. Du merkst, wie deine Muskeln arbeiten, wie dein Atem tiefer wird. Es ist anstrengend, ja, aber auch unglaublich befriedigend, diese gewaltige Leistung der Menschheit Stück für Stück zu erobern. Du spürst die Weite, die Freiheit und die unglaubliche Energie dieses Ortes, der dich mit seiner schieren Größe demütig macht.

Doch genau diese majestätische, ursprüngliche Schönheit birgt eine Herausforderung, die man nicht unterschätzen sollte. Die Abschnitte der Großen Mauer zwischen Jinshanling und Simatai sind bekannt für ihre Authentizität und ihre oft unberührten, wilderen Bereiche. Das bedeutet leider auch, dass sie für Rollstuhlfahrer auf der Mauer selbst *nicht* zugänglich sind. Es gibt unzählige hohe, unregelmäßige Stufen, steile Anstiege und Gefälle ohne Rampen oder Geländer. Die Mauer ist hier ein historisches Bauwerk, keine moderne, barrierefreie Attraktion. Das ist wichtig zu wissen, um Enttäuschungen vor Ort zu vermeiden.

Wenn du einen Rollstuhl oder Roller für die Anreise zum Fuß der Mauer oder für die Wege im Besucherzentrum benötigst, könnte es *unter Umständen* eine sehr begrenzte Möglichkeit geben. Am Haupt-Ticket-Schalter oder am Informationsschalter im Besucherzentrum von Jinshanling könntest du nachfragen, ob ein einfacher manueller Rollstuhl zur Verfügung steht ("Haben Sie einen Rollstuhl zum Ausleihen?" oder auf Chinesisch: "Nín yǒu lún yǐ kěyǐ zūjiè ma?" – nutze am besten eine Übersetzungs-App). Die Verfügbarkeit ist jedoch extrem eingeschränkt und es ist unwahrscheinlich, dass motorisierte Scooter angeboten werden. Rechne nicht damit, dass du einfach einen findest. Falls doch, wäre es wahrscheinlich gegen eine geringe Gebühr oder eine Kaution.

Um sicherzustellen, dass du die Gegend so gut wie möglich erkunden kannst, ist die beste Strategie, die Unterstützung *vor deiner Reise* zu organisieren. Überlege, ob du einen eigenen, faltbaren Rollstuhl mitbringen kannst. Alternativ gibt es in Peking Reiseveranstalter, die sich auf barrierefreies Reisen spezialisiert haben und dir möglicherweise einen passenden Rollstuhl oder Scooter für die Dauer deines Ausflugs zur Verfügung stellen können, inklusive Transport. Auch dein Hotel in Peking könnte dir bei der Organisation helfen. Für die Wege am Fuße der Mauer oder zu den Seilbahnstationen ist oft die Hilfe einer starken Begleitperson unerlässlich, da auch dort unebene Wege und Stufen vorkommen können. Die Mauer selbst bleibt jedoch eine große Herausforderung.

Deine Olya von den Nebenstraßen.

Stell dir vor, es ist noch früh am Morgen, die Luft ist klar und kühl. Du bist auf dem Weg zu einem Ort, der schon Tausende von Jahren Geschichte gesehen hat, aber du wirst ihn auf eine Art erleben, die sich ganz persönlich anfühlt. Wir reden von der Chinesischen Mauer, aber nicht von den überlaufenen Stellen. Wir gehen von Jinshanling nach Simatai, eine Strecke, die dich wirklich fühlen lässt, was dieses Wunder ist. Wenn du aus dem Auto steigst, hörst du vielleicht nur das leise Rascheln der Blätter und das ferne Zwitschern eines Vogels. Der Duft von feuchter Erde und alten Steinen liegt in der Luft. Du stehst vor dem Eingang, die ersten Sonnenstrahlen wärmen dein Gesicht, und eine leise Aufregung kribbelt in dir. Du atmest tief ein und spürst die Vorfreude.

...und dann setzt du den ersten Fuß auf die uralten Steine. Unter deinen Sohlen spürst du die glattgeschliffenen Oberflächen, Zeugen unzähliger Schritte vor dir. Die Mauer schlängelt sich vor dir her, wie ein versteinerter Drache, der sich über die grünen Hügel windet. Du gehst durch Wachtürme, die wie kleine Festungen in der Landschaft thronen. Innen riecht es nach Stein und Geschichte, ein bisschen muffig vielleicht, aber voller Geheimnisse. Draußen weht ein leichter Wind, der deine Haare streichelt und dir das Gefühl gibt, auf dem Dach der Welt zu sein. Dein Blick schweift über endlose Bergketten, die sich im Dunst verlieren. Dieser erste Teil ist gut erhalten, die Stufen sind gleichmäßig, aber es geht stetig bergauf und bergab, also bereite deine Beine darauf vor.

Nach einer Weile merkst du, wie sich der Charakter der Mauer verändert. Die Steine werden rauer, die Vegetation dichter. Hier und da musst du über lose Steine steigen oder dich an einem Busch festhalten, weil der Weg schmaler wird. Du hörst das Summen der Insekten und das Rascheln von Eidechsen im Unterholz. Manchmal wachsen Bäume direkt aus den Mauerspalten, ihre Wurzeln klammern sich an die Jahrhunderte alten Steine. Das ist die unberührtere Seite, die wilde Mauer. Du fühlst dich wie ein Entdecker, der einen vergessenen Pfad beschreitet. Die Wachtürme sind hier oft ohne Dach, offen zum Himmel, und du siehst die Spuren der Zeit deutlicher. Es ist ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer, aber auch von Demut vor dieser unglaublichen Struktur. Hier brauchst du wirklich festes Schuhwerk, keine Frage.

Je näher du Simatai kommst, desto steiler wird es. Die Stufen scheinen ins Unendliche zu führen, und du spürst das Brennen in deinen Oberschenkeln. Aber jeder Schritt lohnt sich, denn die Aussichten werden noch spektakulärer. Du siehst die Mauer, wie sie sich an fast senkrechten Hängen hochzieht – ein unfassbarer Anblick. Der Wind pfeift hier oben kräftiger, und du hörst nur noch deinen eigenen Atem und das Schlagen deines Herzens. Es gibt Abschnitte, die so eng sind, dass du dich seitlich hindurchzwängen musst, und andere, an denen du dich an einem Handlauf festhalten kannst. Das Gefühl, wenn du einen dieser letzten, steilen Anstiege geschafft hast und oben stehst, ist purer Triumph. Von hier aus kannst du auch die berühmte Hängebrücke sehen, die sich über eine Schlucht spannt, falls du dich für diese Option entscheidest.

Wenn du dann den letzten Wachturm erreicht hast und die Weite vor dir liegt, spürst du eine tiefe Zufriedenheit. Die Sonne wärmt dein Gesicht, und du schließt vielleicht kurz die Augen, um diesen Moment festzuhalten. Der Geruch von Kiefern und frischer Bergluft erfüllt deine Lungen. Du hast es geschafft. Für den Rückweg von Simatai gibt es eine Seilbahn, die dich bequem ins Tal bringt – eine willkommene Erleichterung für müde Beine. Oder du entscheidest dich für die aufregende Zipline, wenn du noch einen Adrenalinkick brauchst. Ganz wichtig: Nimm genug Wasser mit, mindestens zwei Liter pro Person, und ein paar Snacks. Sonnencreme und eine Kopfbedeckung sind auch ein Muss, denn es gibt kaum Schatten. Und vergiss nicht deine Kamera, auch wenn die besten Bilder die sind, die du in deinem Herzen trägst.

Bis zum nächsten Abenteuer,

Olya von den Hinterhöfen

Stell dir vor, du stehst hier, hoch oben, wo die Große Mauer sich wie ein uralter Drache über die Bergrücken schlängelt. Es ist nicht die restaurierte Pracht, die du von Bildern kennst, sondern der wilde, ursprüngliche Teil zwischen Jinshanling und Simatai. Du atmest tief ein und spürst die kühle Morgenluft auf deiner Haut, die langsam von der aufsteigenden Sonne gewärmt wird. Hör genau hin: Du hörst den Wind, der durch die alten Zinnen pfeift, ein Lied aus längst vergangenen Zeiten, das sich mit dem leisen Rascheln der trockenen Blätter in den Tälern darunter vermischt. Und dann, wenn du deine Hand auf den sonnenwarmen Stein legst, riechst du es: den erdigen Duft von Jahrtausenden, gemischt mit dem herben Aroma von wildem Thymian, der mutig aus den Ritzen wächst. Ein Duft, der dir erzählt, dass diese Mauer lebt, atmet, und von Geschichten flüstert, die kein Reiseführer kennt. Du gehst, Schritt für Schritt, auf diesen uralten Steinen, fühlst die Unebenheiten unter deinen Füßen, jede Vertiefung ein Zeugnis unzähliger Schritte vor dir.

Für die Anreise: Am einfachsten kommst du mit einem privaten Taxi oder einem organisierten Shuttlebus von Peking nach Jinshanling. Frag in deinem Hotel nach, die können dir oft gute Kontakte vermitteln. Plan unbedingt ein, früh loszufahren – am besten so, dass du noch vor den großen Touristenmassen dort bist. Das gibt dir nicht nur die Ruhe, um die Atmosphäre wirklich aufzusaugen, sondern auch das beste Licht für Fotos. Der Hike von Jinshanling nach Simatai ist etwa 10-12 Kilometer lang und du solltest dafür locker 3-5 Stunden einplanen, je nachdem, wie oft du anhältst, um die Aussicht zu genießen oder einfach nur zu staunen. Pack dir unbedingt genug Wasser ein, Snacks und Sonnenschutz – es gibt unterwegs keine Läden oder Brunnen, und die Sonne kann gnadenlos sein.

Der Weg selbst ist eine Mischung aus restaurierten und wirklich wilden Abschnitten. Am Anfang in Jinshanling ist die Mauer breiter und die Stufen sind besser erhalten. Aber je weiter du Richtung Simatai wanderst, desto ursprünglicher wird es. Hier können Stufen fehlen, die Mauer ist überwuchert oder der Pfad ist steiler und unebener – das macht den Reiz aus und erfordert gute Trittsicherheit! Achte auf die verschiedenen Wachtürme, jeder hat seinen eigenen Charakter und bietet einzigartige Perspektiven. Manche sind begehbar und bieten fantastische Panoramablicke, andere sind nur noch Ruinen, die Geschichten erzählen. Und noch ein Tipp: An manchen Stellen gibt es kleine Abzweigungen oder Trampelpfade, die dich zu noch unbekannteren Aussichtspunkten führen – trau dich, sie zu erkunden, aber bleib immer aufmerksam und sicher, besonders wenn du allein unterwegs bist.

Wenn du dann am Ende in Simatai ankommst, oder einfach nur umkehrst, wenn du genug hast, wirst du ein Gefühl der tiefen Verbundenheit spüren. Nicht nur mit der Geschichte, die sich in jedem Stein manifestiert, sondern auch mit der wilden Natur, die sich diese alte Struktur langsam wieder zurückerobert. Du hast nicht nur eine Sehenswürdigkeit besucht, sondern bist Teil einer zeitlosen Reise geworden, auf der du die Stille, die Weite und die unglaubliche Energie dieses Ortes wirklich FÜHLST. Es ist ein Erlebnis, das sich nicht in Fotos festhalten lässt, sondern tief in dir verankert – eine Erinnerung, die dich noch lange begleiten wird.

Liebe Grüße,

Olya unterwegs

Stell dir vor, du stehst da, der Wind streicht sanft über dein Gesicht, und vor dir erstreckt sich ein Wunder, das sich bis zum Horizont schlängelt – die Große Mauer. Zwischen Jinshanling und Simatai ist sie nicht nur eine Mauer, sondern ein lebendiges Buch aus Stein und Geschichte. Du atmest tief ein, die Luft ist klar und erfüllt von einem Hauch von Vergangenheit, vermischt mit dem Duft ferner Kiefern. Dein Blick schweift über die sanften Hügel, die sich in der Ferne verlieren, und du spürst eine tiefe Ehrfurcht, eine Verbindung zu all den Schritten, die vor dir hier gegangen sind. Es ist nicht nur ein Anblick, es ist ein Gefühl, das dich von den Zehen bis zu den Haarspitzen durchströmt.

Mit jedem Schritt auf den uralten Steinen hörst du das leise Knirschen unter deinen Sohlen, ein Echo der Jahrhunderte. Du gehst, mal bergauf, mal bergab, und spürst die unebenen Oberflächen, die von Millionen Füßen glattgeschliffen wurden. Dein Blick schweift immer wieder über die Landschaft, die sich mit jeder Biegung verändert – mal dicht bewachsene Hänge, mal weite Täler, die sich unter dir ausbreiten. Der Wind flüstert dir Geschichten ins Ohr, während du dich von einem Wachturm zum nächsten bewegst, jeder ein stummer Zeuge vergangener Zeiten. Du legst deine Hand auf die rauen, sonnenwarmen Ziegel und fühlst die schiere Masse, die Kraft, die in dieser Konstruktion steckt. Es ist ein Tanz mit der Geschichte, ein Rhythmus, den du mit deinem Körper aufnimmst.

Für diese Wanderung, die etwa 3-4 Stunden dauert und durchaus anspruchsvoll ist, pack am besten feste, eingelaufene Wanderschuhe ein. Turnschuhe mit glatter Sohle sind keine gute Idee. Nimm unbedingt genug Wasser mit, mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Person, und ein paar energiereiche Snacks wie Nüsse oder Müsliriegel. Sonnencreme und eine Kopfbedeckung sind im Sommer Pflicht, da es kaum Schatten gibt. Auch wenn es morgens kühl ist, wird es beim Gehen schnell warm. Zieh dich am besten im Zwiebellook an, damit du Schichten ablegen kannst.

Sei dir bewusst, dass die Mauer an vielen Stellen nicht perfekt instand gehalten ist. Einige der alten Steine sind durch die Zeit glattpoliert und können bei Nässe extrem rutschig sein. Nach Regen oder morgens mit Tau ist besondere Vorsicht geboten. Achte auf deine Schritte, denn die Treppenstufen und der Boden sind oft ungleichmäßig hoch oder tief, und stolpern ist hier leider keine Seltenheit. Du triffst auch auf lokale Händler, die dir Wasser, Snacks oder Souvenirs anbieten. Sie können manchmal sehr hartnäckig sein, aber ein freundliches, klares "Nein, danke" reicht meistens aus. Lass dich nicht unter Druck setzen, etwas zu kaufen, was du nicht möchtest, oder für "Hilfe" zu bezahlen, die du nicht angefordert hast. Bleib einfach aufmerksam und geh deinen Weg.

Am Ende der Wanderung erreichst du Simatai West, von wo aus du mit einem Shuttlebus zum Simatai Tourist Center gelangst. Von dort organisierst du am besten deine Rückfahrt nach Peking. Es gibt oft private Fahrer oder Kleinbusse, die auf Touristen warten, oder du hast deine Rückfahrt bereits im Voraus über eine Agentur gebucht. Die Fahrt zurück kann etwas länger dauern, aber die Erinnerungen an die majestätische Mauer, die du gerade bezwungen hast, werden dich noch lange begleiten. Es ist ein unvergessliches Gefühl der Erfüllung, diese Strecke gemeistert zu haben.

Leo unterwegs

Stell dir vor, du stehst auf der Großen Mauer, dieser unglaublichen Schlange aus Stein, die sich über Berge und Täler windet. Hier, auf dem Abschnitt von Jinshanling nach Simatai, ist es anders. Du spürst sofort die Ruhe, die sich wie ein sanfter Mantel über die alten Steine legt. Der Wind streicht über dein Gesicht, bringt den Duft von Kiefern und feuchter Erde mit sich, und unter dir öffnet sich eine unendliche Weite aus Grün und Blau. Es ist ein Ort, an dem die Zeit stillzustehen scheint und die Natur ihren ganz eigenen Rhythmus hat. Für Vogelliebhaber ist das hier kein einfacher Spaziergang, sondern eine Einladung, tief einzutauchen und die Wildnis mit allen Sinnen zu erleben.

Du hörst es, bevor du sie überhaupt siehst: das leise Rascheln in den Büschen, ein kurzes Zwitschern, das in der klaren Luft widerhallt, oder das scharfe Kreischen eines Greifvogels, der hoch über dir seine Kreise zieht. Stell dir vor, du lehnst dich an die rauen Steine eines der verlassenen Wachtürme, die hier in regelmäßigen Abständen stehen. Das dicke Mauerwerk schirmt dich ab, und in dieser geschützten Nische kannst du ganz still werden. Hier, an diesen strategischen Punkten, hast du oft die beste Sicht und die größte Chance, ungestört zu beobachten. Halte Ausschau nach Buntspechten, die an den alten Bäumen klopfen, oder kleinen Meisen und Finken, die flink zwischen den Mauerritzen und dem spärlichen Bewuchs huschen. Manchmal kannst du sogar Elstern beobachten, wie sie mit ihren glänzenden Federn auf den Zinnen der Mauer sitzen und das Tal überblicken. Es ist ein Gefühl, als würdest du Teil dieses alten Ökosystems werden, wenn du dich einfach nur in die Stille fallen lässt und lauschst.

Der frühe Morgen ist dein bester Freund, wenn du hier Vögel beobachten möchtest. Denk an die Zeit kurz nach Sonnenaufgang, wenn die ersten warmen Strahlen die Mauer küssen und die Welt noch ganz für dich allein ist. Die Luft ist dann am klarsten, die Geräusche tragen weiter, und die Vögel sind am aktivsten, bevor die ersten Wanderer auftauchen. Auch der späte Nachmittag, kurz vor Sonnenuntergang, kann magisch sein, wenn die Vögel ihre letzten Flüge des Tages absolvieren. Frühling und Herbst sind ideal, da viele Zugvögel diese Region passieren und die Vegetation noch nicht zu dicht ist, um die Sicht zu behindern. Pack unbedingt ein leichtes Fernglas ein und trage bequeme, unauffällige Kleidung. Sei geduldig und bewege dich langsam – die besten Beobachtungen macht man oft, wenn man einfach nur da ist und wartet, dass die Natur dich akzeptiert.

Olya von den Seitenstraßen