Na, du fragst dich, was man eigentlich im Cabrillo National Monument so macht? Stell dir vor, du fährst diesen Hügel hinauf, und schon bevor du aussteigst, spürst du, wie die Luft salziger wird und der Wind dir entgegenweht. Wenn du dann die Autotür öffnest, hörst du das leise Rauschen des Pazifiks, das sich mit dem Ruf der Möwen mischt. Du atmest tief ein, und es riecht nach Meer, nach warmem Fels und einer Prise Abenteuer. Du gehst die ersten Schritte, und unter deinen Füßen spürst du den festen Boden, während sich vor dir eine unfassbare Weite auftut – der Ozean, so blau, dass es fast schmerzt.
Dein Weg führt dich direkt zum alten Leuchtturm, dem Cabrillo Lighthouse. Stell dir vor, du trittst durch die niedrige Tür und die Luft im Inneren ist sofort kühler, riecht nach altem Holz und einer Geschichte, die sich über Jahrhunderte erstreckt. Du gehst die Wendeltreppe hinauf, die Stufen knarren leise unter deinen Füßen, und mit jeder Umdrehung spürst du, wie du dich von der modernen Welt entfernst. Oben angekommen, trittst du auf den schmalen Balkon. Der Wind zerrt an deinen Haaren, die Sonne wärmt dein Gesicht, und du siehst die gesamte Bucht von San Diego ausgebreitet, wie eine riesige Landkarte unter dir, mit den glitzernden Wolkenkratzern in der Ferne und den Schiffen, die wie Spielzeuge auf dem Wasser treiben.
Wenn du vom Leuchtturm weiter wanderst, kommst du zu den Klippen, wo sich der Pazifik in seiner ganzen Pracht vor dir ausbreitet. Du stehst am Rand, und die schiere Größe des Ozeans lässt dich ganz klein werden. Hör genau hin: Du hörst, wie die Wellen unten an die Felsen schlagen, ein beständiges, rhythmisches Geräusch, das beruhigend und gleichzeitig gewaltig ist. Manchmal, wenn du Glück hast und es die richtige Jahreszeit ist (meist Winter), siehst du vielleicht sogar einen Fontänenstoß in der Ferne – ein Wal, der auftaucht. Selbst wenn nicht, das Gefühl der Freiheit, das hier oben herrscht, wenn der Wind um dich pfeift und die Sonne auf dem Wasser tanzt, ist unbeschreiblich.
Und dann kommt der Teil, der dich wirklich überraschen wird: die Gezeitentümpel. Dafür musst du ein Stück den Hügel hinunterfahren, auf einer kurvigen Straße, die dich direkt ans Wasser bringt. Wichtig ist, dass du bei Ebbe kommst, sonst sind die Tümpel unter dem Wasser versteckt. Du steigst aus, und plötzlich riecht es intensiver nach Algen und Salzwasser. Du gehst vorsichtig über die rutschigen, von Algen bewachsenen Felsen – gute Schuhe sind hier ein Muss! Beuge dich hinunter, und du siehst eine ganz neue Welt: kleine Krebse, die zwischen den Steinen huschen, Seeanemonen, die sich wie bunte Blumen im Wasser öffnen, und vielleicht sogar Seesterne, die sich festgesaugt haben. Es ist wie eine Schatzsuche, bei der jeder Tümpel ein eigenes, kleines Ökosystem birgt, das du mit den Fingerspitzen erkunden kannst.
Ein paar Dinge solltest du aber unbedingt wissen, bevor du losfährst. Für die Gezeitentümpel ist der beste Zeitpunkt wirklich die Ebbe – schau dir unbedingt vorher die Gezeitenzeiten an. Der Eintritt kostet eine Gebühr pro Fahrzeug, die aber für sieben Tage gültig ist, falls du nochmal wiederkommen möchtest. Oben beim Leuchtturm gibt es einen kleinen Souvenirladen und Toiletten. Wasser und Sonnenschutz sind ein Muss, denn es gibt wenig Schatten. Und pack dir bequeme Schuhe ein, die auch mal nass werden dürfen, besonders für die Gezeitentümpel. Essen und Trinken gibt es dort nicht zu kaufen, also bring dir Snacks mit, wenn du länger bleiben willst.
Deine Léa vom Wegesrand