Na klar, Gwanghwamun Gate in Seoul! Stell dir vor, du stehst plötzlich mitten in einer riesigen Stadt, umgeben von modernen Hochhäusern, und dann, wie aus dem Nichts, taucht dieser riesige, majestätische Torbogen auf. Du gehst langsam darauf zu, und schon bevor du ihn erreichst, spürst du eine Veränderung in der Luft. Der Lärm der Stadt scheint ein wenig zu verstummen, und ein Gefühl von Ehrfurcht steigt in dir auf. Du hörst vielleicht das leise Rauschen der Windspiele, die an den Dächern hängen, oder das ferne Echo von Trommeln. Die schiere Größe des Tors, die tiefroten Farben, die kunstvollen Schnitzereien – es ist, als würdest du durch ein Portal in eine andere Zeit schreiten. Die Luft riecht vielleicht leicht nach altem Holz und Stein, eine Mischung aus Geschichte und der kühlen Brise, die durch die weite Allee weht.
Und dann, wenn du Glück hast, erlebst du etwas ganz Besonderes: die Wachablösung. Stell dir vor, du stehst da, die Sonne wärmt dein Gesicht, und plötzlich hörst du ein Geräusch, das dich innehalten lässt. Es beginnt mit dem rhythmischen Schlag einer großen Trommel, tief und resonierend, das durch deinen ganzen Körper geht. Dann kommen die Klänge von Flöten und traditionellen Instrumenten hinzu, eine Melodie, die feierlich und doch so lebendig ist. Du spürst die Energie der Menschen um dich herum, die ebenfalls gebannt zusehen. Die Wachen, in ihren leuchtenden, historischen Gewändern, bewegen sich in perfekter Synchronisation, ihre Schritte sind kraftvoll und präzise auf dem Pflaster zu hören. Es ist kein Schauspiel im herkömmlichen Sinne, sondern eine lebendige Tradition, die dich in ihren Bann zieht. Du siehst die Farben, die Bewegung, und du fühlst die feierliche Atmosphäre, die über dem ganzen Platz liegt. Um das nicht zu verpassen, versuch, gegen 10 Uhr morgens oder 14 Uhr nachmittags dort zu sein – das sind die Hauptzeiten, aber schau am besten kurz online nach den aktuellen Zeiten, die können sich ändern.
Sobald die Zeremonie vorbei ist oder du einfach so durch das Tor gegangen bist, stehst du auf einem riesigen, offenen Platz. Das Gefühl der Weite ist überwältigend. Vor dir erstreckt sich eine lange, breite Allee, gesäumt von zwei riesigen Statuen. Die eine zeigt König Sejong den Großen, der das koreanische Alphabet erfunden hat, und die andere Admiral Yi Sun-sin, einen legendären Marinehelden. Du kannst zu den Statuen hingehen, sie wirken so imposant und gleichzeitig zugänglich. Stell dir vor, du legst deine Hand auf den kühlen Sockel, fühlst die glatte Oberfläche des Steins. Die Geräusche hier sind anders: Vielleicht hörst du das leise Murmeln von Gesprächen, das Klicken von Kameras, aber auch eine gewisse Stille, die durch die Größe des Ortes entsteht. Es ist ein Ort zum Innehalten, zum Nachdenken über die Geschichte, die hier geschrieben wurde. Du kannst einfach dastehen und die Perspektive genießen, wie sich das Tor hinter dir und der Palast vor dir erstreckt.
Wenn du Gwanghwamun besucht hast, bist du eigentlich schon am Eingang zum Gyeongbokgung Palast. Das ist der nächste logische Schritt und ein Muss, wenn du schon mal hier bist. Plan dafür mindestens zwei Stunden ein, eher mehr. Direkt um den Platz herum findest du auch einige kleine Cafés, falls du eine kurze Pause brauchst. Die U-Bahn-Station Gwanghwamun (Linie 5) ist super nah dran, das macht die Anreise wirklich einfach. Und wenn du schon mal da bist, probier unbedingt ein Bungeoppang (Fisch-förmiges Gebäck mit süßer Füllung) von einem der Straßenstände in der Nähe – perfekt für den kleinen Hunger zwischendurch und ein echtes Seoul-Erlebnis!
Bleib neugierig,
Olya from the backstreets