Stell dir vor, du steigst aus dem Bus, und plötzlich ist die Luft anders. Sie ist leichter, klarer, ein Hauch von Wald und See weht dir entgegen, gemischt mit einem feinen, fast süßen Duft, der dich sofort an etwas Vertrautes, aber doch Fernes erinnert. Du spürst den leichten Wind auf deiner Haut, hörst das ferne Glitzern des Wassers und dann, ganz nah, das leise Plätschern eines Brunnens. Du gehst ein paar Schritte, und der Boden unter deinen Füßen ist nicht mehr der harte Asphalt der Stadt, sondern Kopfsteinpflaster, das sanft unter deinen Sohlen knirscht. Du bist nicht mehr in Korea, nicht wirklich. Du bist in Petite France, einem kleinen Stück Frankreich, mitten in Südkorea, und die Farben der Häuser – sanftes Gelb, Terrakotta, Himmelblau – leuchten dir entgegen, als wären sie direkt aus einem Märchenbuch entsprungen.
Du spürst die Wärme der Sonne auf deinem Gesicht, während du durch die engen Gassen schlenderst, vorbei an kleinen, verspielten Fassaden. Stell dir vor, wie deine Finger über die rauen Steinmauern gleiten, die sich kühl anfühlen. Aus einem der Fenster hörst du eine leise Melodie, vielleicht ein Akkordeon oder eine französische Chanson, die die Luft mit einer nostalgischen Melodie füllt. Es ist, als würde dich die Atmosphäre umarmen, dich in eine sanfte, verträumte Blase hüllen, weit weg vom Trubel Seouls. Überall entdeckst du kleine Details, die dich zum Schmunzeln bringen: eine kleine Statue des Kleinen Prinzen, versteckte Wandmalereien, bunte Blumenkästen, deren Blütenblätter sanft im Wind flattern und einen zarten Duft verströmen. Es ist ein Ort zum Durchatmen, zum Staunen, zum Einfach-Sein.
Und weil ich möchte, dass du diesen Zauber genauso erleben kannst, hier ein paar ehrliche Tipps, damit dein Besuch perfekt wird:
* Beste Tageszeit: Der späte Vormittag ist ideal. Das Licht ist dann weich und warm, perfekt für Fotos, und die meisten Reisegruppen sind noch nicht da oder schon wieder weg. Der frühe Nachmittag ist auch schön, aber dann wird es voller.
* Menschenmassen meiden: Definitiv unter der Woche! Montags bis Donnerstags hast du die besten Chancen, die Magie ohne allzu viel Gedränge zu genießen. Wochenenden und koreanische Feiertage sind ein absolutes No-Go, es sei denn, du liebst Menschenmassen.
* Wie lange bleiben: Plane 2 bis 3 Stunden ein. Das reicht locker, um alles zu erkunden, ein paar Fotos zu machen und die Atmosphäre zu genießen. Es ist klein, aber fein.
* Was du auslassen kannst: Die Marionetten- oder Harfenvorführungen sind ganz nett, aber wenn du wenig Zeit hast oder nicht der größte Fan von Bühnenshows bist, kannst du sie überspringen. Sie sind oft sehr kurz und wiederholen sich. Konzentrier dich lieber auf die charmanten Ecken und Aussichten.
* Nützliche lokale Tipps:
* Cafés: Es gibt ein paar kleine Cafés vor Ort. Das Café, das den besten Blick über den See bietet, ist mein Favorit. Es ist unscheinbar, aber der Kaffee ist gut und die Aussicht unbezahlbar. Schnapp dir dort einen Kaffee und ein Croissant – es ist zwar kein Paris, aber der Gedanke zählt!
* Toiletten: Die Toiletten sind überraschend sauber und gut verteilt. Keine Sorge, du findest immer eine.
* Anreise: Am einfachsten kommst du mit dem Bus von der Gapyeong Station hierher. Es gibt einen Shuttlebus, der auch Nami Island und den Garden of Morning Calm anfährt. Das Ticket gilt für den ganzen Tag, du kannst also ein- und aussteigen, wie du möchtest. Super praktisch!
Olya from the backstreets