Hey du!
Du glaubst es nicht, wo ich gerade war – im Venezia Mega Outlet in Istanbul! Stell dir vor, du steigst aus der stickigen Metro und plötzlich bist du nicht mehr in der lauten, geschäftigen Stadt, sondern in einer ganz anderen Welt. Du spürst sofort, wie die Luft sich verändert, irgendwie offener, mit einem Hauch von etwas Süßem, vielleicht von einem der Cafés, die gleich um die Ecke sind. Du hörst nicht mehr das Hupen der Autos, sondern ein leises Plätschern, fast wie Wasser, und das sanfte Gemurmel von Menschen, die staunend umhergehen. Plötzlich bist du mitten in Venedig, oder zumindest fühlt es sich so an, mit diesen hohen, nachgebauten Fassaden um dich herum, die den Schall auf eine ganz eigene Art reflektieren. Es ist, als würde der Boden unter deinen Füßen vibrieren, so viele Menschen sind hier unterwegs, aber auf eine gute, aufgeregte Art.
Du läufst durch die Gänge, die sich wie kleine Straßen anfühlen, und spürst die kühle, glatte Oberfläche der polierten Böden unter deinen Schuhen. Über dir hängt ein Himmel, der nicht echt ist, aber so geschickt gemacht, dass du fast vergisst, dass du drinnen bist. Es riecht nach frisch gebrühtem Kaffee und manchmal weht ein Windhauch mit dem Duft von Lederwaren oder süßen Parfüms aus den Geschäften zu dir herüber. Du hörst das leise Rascheln von Einkaufstüten, das Klappern von Kleiderbügeln und immer wieder das aufgeregte Raunen, wenn jemand ein echtes Schnäppchen entdeckt. Du spürst die unterschiedlichen Texturen unter deinen Fingerspitzen, wenn du durch die Kleiderständer streichst – mal weiche Baumwolle, mal glatte Seide, mal der raue Griff von Jeans. Es ist wie eine Schatzsuche, bei der du mit jedem Griff ein neues Gefühl entdeckst.
Und wie kommt man überhaupt hin? Ganz einfach, aber du musst ein bisschen Zeit einplanen, es ist nicht direkt im Zentrum. Am besten nimmst du die Metro, die Linie M1A Richtung Atatürk Havalimanı, und fährst bis zur Haltestelle "Kocatepe" oder "Sağmalcılar". Von da aus sind es nur noch ein paar Minuten zu Fuß, du kannst dem Strom der Leute folgen oder einfach den Schildern folgen, das Outlet ist riesig und kaum zu übersehen. Taxi geht natürlich auch, aber mit der Metro ist es stressfreier und du umgehst den Istanbuler Verkehr. Es ist wirklich gut angebunden, auch wenn es am Stadtrand liegt.
Was ich richtig cool fand, war die Auswahl. Du findest dort so ziemlich alles, von internationalen Marken bis hin zu türkischen Labels, die man hier bei uns vielleicht gar nicht kennt, aber die echt schöne Sachen haben. Ich hab ein paar richtig gute Deals gemacht, vor allem bei Sportklamotten und Schuhen. Und falls du Hunger bekommst, gibt es einen riesigen Food Court mit allem, was das Herz begehrt – von türkischer Küche bis zu Fast Food. Du riechst schon von Weitem die Gewürze und das frische Brot, und das Summen der Gespräche und das Klappern von Geschirr sind ein beruhigender Hintergrund. Du kannst dir vorstellen, wie sich der warme Teller in deinen Händen anfühlt, während du eine kleine Pause vom Shoppen machst.
Aber ganz ehrlich, es gab auch Sachen, die mich genervt haben. Am Wochenende ist es dort brechend voll, da schiebst du dich wirklich von Geschäft zu Geschäft. Du spürst dann die Enge, die Hitze der vielen Körper um dich herum, und das Geräusch wird zu einem lauten, undifferenzierten Brummen. Und bei manchen Sachen musst du genau hinschauen: Outlet heißt nicht immer super billig, manchmal sind es einfach die Kollektionen vom letzten Jahr oder die Qualität ist nicht die allerbeste. Es ist wie eine Wundertüte – du kannst einen Schatz finden, aber auch mal danebengreifen. Manchmal fühlst du die Enttäuschung, wenn der Stoff nicht so ist, wie du es dir vorgestellt hast.
Und was mich echt umgehauen hat, war die Größe und die Detailverliebtheit der venezianischen Nachbildung. Ich wusste, dass es thematisch ist, aber die haben das wirklich durchgezogen, mit Brücken, "Kanälen" (die sind natürlich nur angedeutet, aber das Gefühl ist da) und sogar einem Glockenturm. Du spürst die schiere Dimension des Ortes, wenn du dich darin bewegst, wie die Gänge sich winden und immer wieder neue Bereiche eröffnen. Es ist nicht nur ein Einkaufszentrum, sondern fast schon ein Erlebnis für sich, selbst wenn du nichts kaufst. Das hat mich wirklich überrascht, wie gut sie die Atmosphäre von Venedig eingefangen haben, nur eben ohne echtes Wasser und Gondeln.
Liebe Grüße aus der Ferne,
Léa unterwegs