Stell dir vor, du stehst an einem Ort, wo der Pazifik dir die frischeste Brise um die Nase weht und das Licht der Sonne auf dem Wasser tanzt. Du atmest tief ein und spürst die Weite, die sich vor dir ausbreitet. Hier, auf der Calzada de Amador in Panama City, ist es, als würde die Stadt kurz innehalten und dir ihren schönsten Blick schenken: die glitzernde Skyline zu deiner Rechten, die majestätische Brücke der Amerikas, die sich wie ein Tor zum Kontinent über den Kanal spannt, und das endlose Blau des Ozeans, das sich mit dem Himmel zu verbinden scheint. Du hörst das leise Rauschen der Wellen, vermischt mit dem fernen Ruf der Möwen, und fühlst, wie eine tiefe Ruhe dich umhüllt, während du diesen besonderen Moment genießt.
Du spürst den warmen Asphalt unter deinen Füßen, wenn du gemütlich spazierst, oder den leichten Wind auf deinem Gesicht, wenn du ein Fahrrad mietest und entlang der vier Inseln gleitest, die durch diese künstliche Landzunge miteinander verbunden sind. Jeder Tritt in die Pedale, jeder Schritt offenbart neue Perspektiven. Du riechst das Salz in der Luft, vermischt mit dem Duft von tropischen Blumen, die an den Rändern blühen. Und dann siehst du sie: die riesigen Schiffe, die langsam und würdevoll am Horizont vorbeiziehen, auf ihrem Weg durch den berühmten Panamakanal. Es ist ein unglaubliches Gefühl – du bist Teil dieses globalen Flusses, stehst am Rande einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt und kannst die pulsierende Energie des Welthandels förmlich greifen.
Mein Opa, der sein ganzes Leben hier in Panama verbracht hat, erzählte immer, wie diese Calzada Stück für Stück aus dem Meer gewachsen ist. Er sagte, es sei wie ein Faden, der uns mit den Inseln verbindet, die früher so weit weg schienen, und dass es ein Ort sei, an dem man spüren kann, wie Panama die Welt umarmt. „Hier siehst du, wie die ganze Welt an uns vorbeizieht, ohne dass wir unser Zuhause verlassen müssen“, pflegte er zu sagen. Für ihn war es immer ein Ort des Stolzes, ein Zeichen dafür, was wir schaffen können, und ein Fenster zu den vielen Kulturen und Geschichten, die auf diesen Schiffen reisen.
Für deinen Besuch auf der Calzada de Amador empfehle ich dir, entweder am frühen Morgen aufzubrechen, wenn die Sonne noch nicht zu hoch steht und die Luft noch angenehm kühl ist, oder am späten Nachmittag, um den spektakulären Sonnenuntergang über dem Pazifik zu erleben. Zu diesen Zeiten ist es auch am angenehmsten, die Strecke zu Fuß zu erkunden oder dir ein Fahrrad, Inlineskates oder sogar ein Tandem auszuleihen, was an vielen Ständen entlang des Weges angeboten wird. Die Hauptzeit zwischen 11 und 15 Uhr kann ziemlich heiß werden, und der Asphalt speichert die Wärme, also plane entsprechend.
Entlang der Calzada findest du eine gute Auswahl an Restaurants und Cafés, die von einfachen Fisch- und Meeresfrüchtebuden bis zu gehobeneren Lokalen reichen. Viele bieten frisches Ceviche an – ein Muss, wenn du hier bist! Du kannst auch die Duty-Free-Shops besuchen, die sich auf einer der Inseln befinden, oder das farbenfrohe Biomuseo, das von Frank Gehry entworfen wurde und die Biodiversität Panamas feiert. Am Ende der Calzada, auf der letzten Insel, liegt Fuerte Amador, von wo aus du eine noch bessere Aussicht auf die Schiffe hast, die in den Kanal einfahren.
Denk unbedingt daran, ausreichend Wasser mitzunehmen – auch wenn es unterwegs Verkaufsstände gibt, ist es besser, vorbereitet zu sein. Eine Kappe oder ein Hut und Sonnencreme sind ebenfalls unerlässlich, da es kaum Schatten spendende Bäume gibt. Bequeme Schuhe sind ein Muss, egal ob du spazierst oder radelst. Die Calzada ist ein sicherer Ort, aber wie überall in der Sonne, ist es wichtig, auf deinen Körper zu hören und Pausen einzulegen.
Clara vom Wegrand