Hallo, meine Lieben!
Stell dir vor, du bist in Dubai. Draußen pulsiert die Stadt, die Hitze der Sonne legt sich auf deine Haut, der Duft von Exotik liegt in der Luft. Aber dann, ganz plötzlich, biegst du ab, und deine Füße tragen dich in eine andere Welt. Du spürst, wie die Luft kühler und ruhiger wird, fast wie ein sanfter Schleier, der sich um dich legt. Du bist im alten Bastakiya-Viertel angekommen, und dein Weg führt dich zum Sheikh Mohammed Centre for Cultural Understanding, kurz SMCCU.
Schon beim ersten Schritt durch den Eingang umfängt dich ein ganz besonderer Duft. Es ist *Bakhour*, ein süßlich-rauchiger Weihrauch, der seit Jahrhunderten in den Häusern hier verwendet wird, um Gäste willkommen zu heißen. Es ist, als würde er dich sanft umarmen und sagen: „Komm herein, fühl dich wohl.“ Du hörst das leise Murmeln von Stimmen, ein sanftes Rascheln von Stoff, vielleicht das ferne Geräusch eines Wasserspiels. Deine Hand streicht über die raue Textur der alten Lehmziegelmauern, die die Geschichte dieses Ortes atmen. Du spürst die Ruhe, die in diesen alten Gassen wohnt, ein Kontrast zum geschäftigen Treiben draußen. Hier geht es nicht ums Sehen, sondern ums Spüren, ums Fühlen, ums Verstehen.
Deine Gastgeber führen dich ins Herz des Hauses, in ein traditionelles *Majlis*. Stell dir vor, du lässt dich auf weiche Kissen sinken, die unter dir nachgeben und dich bequem aufnehmen. Du spürst die Kühle des Bodens unter deinen Füßen, ein angenehmer Kontrast zur Wärme des Raumes. Dann hörst du das zarte Klirren kleiner Tassen. Eine warme Hand reicht dir eine Tasse *Gahwa*, den arabischen Kaffee. Du führst die kleine Tasse zum Mund, und der erste Schluck ist bitter, aber belebend. Dazu bekommst du Datteln gereicht – süß und weich schmelzen sie auf deiner Zunge, ein kleiner Energieschub, der dich erdet. Bald darauf steigt der verlockende Duft von Gewürzen und frisch zubereiteten Speisen in deine Nase. Es ist der Geruch eines traditionellen Frühstücks oder Mittagessens, das hier geteilt wird. Du spürst die Wärme der Gemeinschaft, die sich um dich herum bildet, die Neugier, die in der Luft liegt, und die Offenheit, die zum Fragen und Zuhören einlädt.
Kleine Notizen für deine Planung
Bevor du losziehst, ein paar schnelle Tipps, wie ich sie einer Freundin schicken würde:
* Buchen ist ein Muss! Die Plätze sind super begehrt und schnell weg. Mach das online, lange bevor du hinkommst.
* Kleidung: Denk dran, Schultern und Knie bedeckt. Das ist kein Muss, aber ein Zeichen von Respekt und du wirst dich einfach wohler fühlen.
* Pünktlichkeit: Sei unbedingt auf die Minute da. Die starten pünktlich, da gibt's kein langes Warten.
* Fragen stellen: Das Wichtigste! Hab keine Scheu, wirklich ALLES zu fragen. Es gibt keine dummen Fragen, und genau darum geht's hier: um echtes Verständnis.
Dein Weg durchs SMCCU – eine kleine Orientierung
Wenn ich dich durchs SMCCU führen müsste, würde ich es so machen:
* Dein Startpunkt: Ganz klar das erste Willkommen mit den Datteln und dem *Gahwa*. Das ist dein sensorischer Händedruck, dein Eintauchen. Nimm dir hier wirklich Zeit, nicht nur zu nippen und zu probieren, sondern die Wärme der Tasse zu spüren, die Süße der Dattel langsam auf der Zunge zergehen zu lassen. Es geht darum, präsent zu sein.
* Das Herzstück: Das gemeinsame Essen im *Majlis* und die anschließende Fragerunde. Hier passiert die Magie. Lehn dich vor, lausch den Geschichten, und – ganz wichtig – frag selbst nach! Das ist deine Chance, wirklich eine Verbindung herzustellen und zu verstehen, was hinter den Kulissen steckt.
* Was du "überspringen" (oder nicht priorisieren) solltest: Das reine Betrachten von architektonischen Details oder die Rolle des stillen Beobachters. Der wahre Wert liegt hier in der Interaktion. Deine Augen mögen die komplizierten Muster an den Wänden nicht sehen, aber deine Ohren und dein Herz können die Geschichten und Traditionen umso besser aufnehmen. Lass dich nicht davon abhalten, aktiv teilzunehmen.
* Was du für den Schluss aufheben solltest: Die letzten Momente der Diskussion, wenn die Atmosphäre am offensten ist. Lass die Wärme der Gastfreundschaft und die neuen Erkenntnisse in dir nachklingen. Es sind nicht nur Fakten, die du mitnimmst, sondern ein Gefühl der kulturellen Brückenbildung. Das ist das Schönste.
Bis bald auf der nächsten Reise,
Olya von den Hinterhöfen