Hallo Reisefreunde! Na, bereit für einen Ort, der wirklich unter die Haut geht? Dann packt eure Wanderschuhe ein, denn der Berg Sinai ruft!
Der Aufstieg beginnt oft lange vor dem Morgengrauen, ein stilles Ritual in der kühlen Wüstennacht. Nur das Knirschen der Schritte auf dem steinigen Pfad und das leise Flüstern des Windes begleiten die Prozession der kleinen Kopflichter, die sich wie Glühwürmchen den Berg hinaufschlängeln. Über uns spannt sich ein unfassbarer Sternenhimmel – so klar und dicht, dass man das Gefühl hat, die Milchstraße greifen zu können. Die Anstrengung ist spürbar, doch die Vorfreude auf den Sonnenaufgang treibt einen unermüdlich weiter, geführt von den trittsicheren Beduinen. Oben angekommen, packt die Kälte noch einmal richtig zu, während man in gespannter Erwartung auf den Horizont blickt.
Und dann geschieht das Wunder: Ein erster orangeroter Schimmer kündigt das Spektakel an. Langsam ergießt sich goldenes Licht über die zerklüfteten Gipfel und Täler, taucht die karge Wüste in ein dramatisches Farbenspiel aus Purpur, Gold und tiefem Blau. Die Stille ist absolut, nur unterbrochen vom Staunen der Anwesenden. Man steht auf einem der geschichtsträchtigsten Berge der Welt, spürt die Jahrtausende alte Aura und blickt über eine Landschaft, die sich seit biblischen Zeiten kaum verändert hat.
Warum der Berg Sinai wirklich zählt? Es ist nicht nur der Ausblick. Als die ersten Sonnenstrahlen die Wüste in Glut tauchten, stand ich da, fror und staunte. Neben mir eine alte Frau, die leise betete, ein junger Mann, der einfach nur still in die Ferne blickte, und unser Beduinenführer, der mit einem Lächeln auf die umliegenden Täler zeigte, als würde er die Geheimnisse von Jahrtausenden teilen. In diesem Moment spürte ich eine Verbindung, die über Religionen und Kulturen hinausging. Es war ein Gefühl tiefer Demut und Verbundenheit mit etwas Uraltem, das man selten findet. Man wird Teil einer ewigen Pilgerreise, die hier seit Jahrtausenden stattfindet. Das ist es, was diesen Berg so unvergesslich macht: die menschliche Erfahrung im Angesicht des Ewigen.
Ein unvergessliches Erlebnis, das ich jedem wärmstens ans Herz legen kann. Bis bald, eure Reisebloggerin!