Stell dir vor, du stehst am Ufer des Chidorigafuchi Grabens in Tokio. Es ist noch früh am Morgen, die Luft ist frisch und trägt den leisen Duft von feuchter Erde und einem Hauch von etwas Süßem – vielleicht die ersten Blüten, die sich öffnen oder der Geruch von frischem Grün. Du hörst nur ein sanftes Plätschern des Wassers, das leise gegen die Kaimauer schlägt, und das ferne, gedämpfte Summen der erwachenden Stadt. Du gehst den Weg entlang, deine Füße spüren den festen Untergrund unter sich, manchmal knirscht ein kleines Steinchen. Die Sonne beginnt gerade, die Baumwipfel zu streicheln, und du kannst die aufsteigende Wärme auf deiner Haut fühlen. Stell dir vor, wie das Licht durch die Äste fällt und kleine, tanzende Flecken auf dem Boden erzeugt. Und dann spürst du es: eine unglaubliche Ruhe, die dich umhüllt, eine Stille, die nur durch das Zwitschern eines Vogels oder das leise Geräusch eines Ruderbootes unterbrochen wird, das sich langsam über die spiegelglatte Oberfläche bewegt. Es ist ein Gefühl von Frieden mitten in der pulsierenden Metropole.
Für deinen Besuch hier habe ich ein paar ehrliche Tipps, damit du das Beste aus deiner Zeit herausholen kannst:
* Beste Tageszeit: Am schönsten ist es früh morgens, kurz nach Sonnenaufgang. Da hast du das weiche Licht, das die ganze Szenerie in Gold taucht, und eine unglaubliche Ruhe. Später Nachmittag, wenn die Sonne tiefer steht und sich im Wasser spiegelt, ist auch toll für Fotos und eine warme, entspannte Atmosphäre.
* Menschenmassen vermeiden: Definitiv unter der Woche kommen und so früh wie möglich. An Wochenenden, besonders während der Kirschblüte im Frühling, ist es proppenvoll. Dann ist es mehr ein Schieben als ein gemütlicher Spaziergang, und die Wartezeiten für Boote können sehr lang sein.
* Wie lange einplanen: Für einen entspannten Spaziergang entlang des Grabens und eine kleine Bootsfahrt (sehr zu empfehlen!) rechne mit 1 bis 2 Stunden. Das ist genug Zeit, um alles aufzunehmen und die einzigartige Stimmung zu genießen.
* Was du vielleicht überspringen kannst: Wenn deine Zeit knapp ist und du wirklich nur das Wasser und die Boote sehen willst, kannst du den Besuch des angrenzenden Kaiserpalast-Ostgartens auf ein anderes Mal verschieben. Er ist zwar schön, aber ein separater Ausflug, der zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt und nicht direkt zum Graben gehört.
* Nützliche Tipps vor Ort:
* Bootsverleih: Direkt am Chidorigafuchi gibt es einen Bootsverleih. Das ist ein absolutes Highlight, besonders im Frühling, wenn die Kirschblüten ins Wasser fallen. Sei früh da, es gibt oft Warteschlangen.
* Toiletten: Öffentliche Toiletten findest du in der Nähe des Bootsverleihs und entlang des Spazierwegs. Sie sind in der Regel sauber und gut gepflegt.
* Kaffee & Snacks: Direkt am Graben gibt es keine Cafés, aber in den umliegenden Vierteln Kudanshita und Jimbocho (nur ein paar Gehminuten entfernt) findest du viele charmante Cafés und kleine Restaurants. Perfekt für eine Pause oder einen schnellen Snack.
* Anreise: Am einfachsten erreichst du den Graben über die U-Bahn-Stationen Kudanshita (Hanzomon, Tozai, Shinjuku Linien) oder Hanzomon (Hanzomon Linie). Von dort ist es nur ein kurzer Spaziergang bis zum Wasser.
Viel Spaß beim Entdecken,
Lina auf Reisen