Stell dir vor, du bist auf Big Island, und anstatt Sand zwischen den Zehen zu spüren und den salzigen Duft des Pazifiks einzuatmen, spürst du plötzlich den Wind, der über weite, grüne Hügel streicht. Du hörst nicht das Rauschen der Wellen, sondern das leise Wiehern eines Pferdes in der Ferne und das Knistern des trockenen Grases unter deinen Füßen. Es ist ein ganz anderes Hawaii, ein Hawaii, das du vielleicht nicht erwartet hast, aber das sich sofort echt anfühlt. Du stehst hier, mitten im Herzen der Insel, wo die Luft klar und frisch ist, durchzogen vom erdigen Geruch von Weideland und einem Hauch von Wildblumen. Der Horizont ist so weit, dass er sich anfühlt, als würde er sich ewig ausdehnen, und du spürst eine tiefe Ruhe, die nur solch eine Weite mit sich bringen kann. Es ist ein Gefühl von Freiheit, das dich umhüllt, als würdest du einatmen und die ganze Pracht dieses Landes in dir aufnehmen.
Dieses Land, das du jetzt spürst, ist nicht einfach nur Weideland. Es ist Parker Ranch, ein Ort, der so tief mit der Seele Hawaiis verwoben ist, dass man es kaum in Worte fassen kann. Stell dir vor, du sitzt mit einer alten Frau auf einer Veranda, die Augen vom Wind und der Sonne gegerbt, und sie erzählt dir: "Mein Urgroßvater hat hier schon gearbeitet. Er war ein Paniolo, einer unserer Cowboys. Er hat immer gesagt, dass die Pferde und das Land hier uns gelehrt haben, was 'Aloha' wirklich bedeutet – nicht nur Liebe, sondern Respekt für alles, was uns umgibt. Dieses Land hier hat uns ernährt, uns stark gemacht, und es hat uns gelehrt, hart zu arbeiten und gleichzeitig dem 'ʻāina' – dem Land – zu danken. Ohne Parker Ranch wäre unsere Gemeinschaft nicht dieselbe. Es ist nicht nur eine Ranch; es ist unser Herzschlag, unsere Geschichte, die jeden Tag weiterlebt, wenn der Wind über diese Hügel streicht." Diese Geschichten, dieser Geist, das ist es, was diesen Ort so besonders macht.
Wenn du diesen besonderen Ort selbst erkunden möchtest, hier ein paar ehrliche Tipps: Zieh bequeme, feste Schuhe an, denn du wirst vielleicht ein Stück laufen wollen, um die Weite wirklich zu spüren. Die Sonne kann hier oben kräftig sein, also eine Kappe und Sonnencreme nicht vergessen. Es gibt ein Besucherzentrum, das zwar klein ist, aber eine Menge über die Geschichte der Ranch und die Paniolos erzählt – es ist kein trockenes Museum, sondern eher wie ein Fenster in eine andere Zeit. Und wenn du hungrig bist, schau im Ranch Store vorbei; sie haben oft lokale Leckereien, die du sonst nirgendwo findest. Es ist alles sehr unaufgeregt und authentisch, also erwarte keinen großen Rummel, sondern eher eine Begegnung mit dem echten Hawaii.
Nachdem du die Geschichten aufgesogen und vielleicht ein paar lokale Köstlichkeiten probiert hast, nimm dir einen Moment, um einfach nur da zu sein. Stell dir vor, du schließt die Augen und lauschst: Du hörst das leise Summen der Insekten, das sanfte Rauschen des Grases im Wind, vielleicht das ferne Muhen einer Kuh. Du atmest tief ein und füllst deine Lungen mit dieser klaren Bergluft, die so anders ist als die feuchte Meeresbrise an der Küste. Fühl, wie der Boden unter deinen Füßen federt, wie die Sonne deine Haut wärmt. Es ist ein Ort, an dem du die Stille und die Weite nicht nur siehst, sondern mit jedem Atemzug, jedem Geräusch, jeder Berührung ganz tief in dir spürst. Es ist die Seele Hawaiis, ungeschminkt und ehrlich.
Bis zum nächsten Abenteuer,
Olya von den Seitenstraßen