Stell dir vor, du bist in L.A., dieses ewige Summen der Stadt in deinen Ohren, das Gefühl von Beton unter den Füßen. Und dann, ganz plötzlich, wechselt die Szene. Du fährst höher, spürst, wie die Luft ein wenig frischer wird, wie sich der Geruch von Abgasen langsam mit dem harzigen Duft von Kiefern und trockenem Gras mischt. Dein Auto rollt langsamer, der Asphalt weicht sanfteren Kurven, und du merkst, wie sich eine Weite vor dir auftut, die du in dieser Stadt nicht erwartet hättest. Das ist Griffith Park. Es ist nicht nur ein Ort auf einer Karte, es ist ein Gefühl von Freiheit, das sich in deiner Brust ausbreitet, sobald du die ersten Bäume siehst.
Du steigst aus und spürst den warmen Boden unter deinen Schuhen. Der Geruch von Eukalyptus und trockenem Steppenkraut liegt in der Luft, vermischt mit einem Hauch von Erde. Du hörst das leise Zirpen der Zikaden, vielleicht das Rascheln eines Echsen in den Büschen, und das ferne, gedämpfte Summen der Stadt, das hier oben wie ein leises Flüstern klingt. Du beginnst zu gehen, der Pfad ist mal weich und erdig, mal knirschen kleine Steine unter deinen Sohlen. Die Sonne wärmt deine Haut, und wenn ein leichter Wind aufkommt, streicht er sanft über dein Gesicht. Du atmest tief ein, die Lungen füllen sich mit dieser reinen, trockenen Luft, und du merkst, wie sich dein Kopf leert, während du Schritt für Schritt dem Horizont entgegenwanderst. Manchmal hörst du das Lachen anderer Wanderer, die an dir vorbeiziehen, oder das Bellen eines Hundes, aber meistens ist es nur das Geräusch deiner eigenen Schritte und deines Atems.
Der Weg windet sich weiter nach oben, und irgendwann spürst du unter deinen Händen den kühlen, glatten Stein des Griffith Observatoriums. Hier oben ist die Luft noch klarer, und du hörst das sanfte Murmeln der vielen Menschen um dich herum, die alle das gleiche Gefühl der Weite teilen. Stell dir vor, du stehst am Geländer, und unter dir breitet sich L.A. aus wie ein riesiger, funkelnder Teppich. Tagsüber ist es ein Mosaik aus Dächern und Straßen, das sich bis zum Horizont erstreckt, nachts verwandelt es sich in ein unendliches Meer aus Lichtern, die pulsieren und glimmen. Du kannst fast die Energie der Stadt spüren, die von unten aufsteigt, während du hier oben in einer Blase der Ruhe stehst. Im Inneren des Observatoriums ist es kühl, der Boden hallt leicht unter deinen Schritten, und du hörst das leise Surren der alten Geräte und das gedämpfte Gemurmel der Besucher, die die Geheimnisse des Universums erkunden.
Wenn du den Hügel wieder hinuntergehst und andere Teile des Parks erkunden möchtest, gibt es noch mehr zu entdecken. Vielleicht hörst du plötzlich Geräusche, die nicht nach Stadt klingen – ein Brüllen, ein Zwitschern, das Knistern von Blättern. Das ist der Zoo, wo die Luft manchmal einen ganz eigenen, erdigen Geruch hat und du die Präsenz von Tieren spüren kannst, die aus aller Welt hierhergekommen sind. Oder du folgst einem anderen Pfad und findest dich plötzlich in einer ganz anderen Zeit wieder: die Travel Town Museum, wo du das kalte, raue Metall alter Eisenbahnwaggons unter deinen Händen fühlen kannst, den Geruch von Öl und Rost riechst und dir vorstellst, wie diese gigantischen Maschinen einst über das Land donnerten. Und dann ist da noch ein Geräusch, das dich sofort lächeln lässt: die fröhliche, mechanische Musik eines historischen Karussells, das dich in eine unbeschwerte Kindheit zurückversetzt, während du dich im Kreis drehst und den Wind im Haar spürst.
Praktische Tipps für deinen Besuch
* Anreise: Parken kann am Observatorium echt schwierig sein, besonders an Wochenenden. Es gibt einen kostenpflichtigen Parkplatz oben, der schnell voll ist. Am besten ist es, ein Ride-Sharing-Service zu nutzen oder den Shuttlebus vom Parkplatz am unteren Ende des Parks (Los Feliz Blvd.) zu nehmen. Der Shuttle fährt regelmäßig und ist eine gute Option, um Stress zu vermeiden.
* Beste Zeit: Geh am besten früh morgens oder spät nachmittags. Die Temperaturen sind angenehmer, die Wanderwege weniger überfüllt, und du kannst entweder den Sonnenaufgang oder den atemberaubenden Sonnenuntergang über der Stadt erleben.
* Was mitnehmen: Unbedingt Wasser! Gerade im Sommer wird es heiß, und es gibt nicht viele Möglichkeiten, unterwegs Wasser zu kaufen. Sonnenschutz und eine Kappe sind auch wichtig. Und trage bequeme Schuhe, die zum Wandern geeignet sind, denn die Wege können steinig und uneben sein.
* Essen & Trinken: Oben am Observatorium gibt es ein Café, aber die Auswahl ist begrenzt und die Preise sind hoch. Im Park selbst gibt es nur wenige Optionen. Pack dir am besten Snacks und Getränke ein, besonders wenn du länger bleiben möchtest oder wandern gehst.
* Zugänglichkeit: Die Wege zum Observatorium sind asphaltiert und relativ gut zugänglich. Viele der Wanderwege im Park sind jedoch unbefestigt und können steil oder uneben sein. Wenn du den Zoo oder Travel Town besuchen möchtest, sind diese Bereiche größtenteils barrierefrei.
Ich hoffe, das hilft dir, dir Griffith Park vorzustellen!
Léa vom Wegesrand