Okay, stell dir vor: Du steigst aus dem Bus, die warme Luft umarmt dich sofort, und dann ist da dieser Duft – eine Mischung aus Salz, Sonnencreme und einem Hauch von etwas Süßem, vielleicht die Blumen aus den Gärten in der Nähe. Du gehst ein paar Schritte, und plötzlich öffnet sich alles. Vor dir liegt die Playa de las Vistas auf Teneriffa. Du spürst den feinen, goldenen Sand unter deinen Füßen, wie er sich sanft anpasst, warm, aber nicht heiß. Du schließt die Augen für einen Moment und hörst nur das gleichmäßige Rauschen der Wellen, ein beruhigendes Atmen des Ozeans, das dich sofort in seinen Bann zieht. Es ist kein schrilles Kreischen von Möwen, eher ein sanftes Flüstern, das dir sagt: „Komm an, du bist hier richtig.“
Und du bist angekommen. Du öffnest die Augen und siehst das unglaubliche Türkisblau des Wassers, so klar, dass du die kleinen Fische sehen könntest, wenn du nur nah genug wärst. Du spürst die leichte Brise auf deiner Haut, die die Hitze des kanarischen Sonnenstrahls perfekt ausgleicht. Du gehst weiter, vielleicht barfuß, dem Wasser entgegen. Die Welle, die dich erreicht, ist sanft, kein wildes Herumtoben, sondern eher ein liebevolles Streicheln um deine Knöchel. Es ist dieser Mix aus Lebendigkeit und Gelassenheit, der mich sofort gepackt hat. Entlang der Promenade hörst du ein sanftes Gemurmel von Gesprächen, das Klirren von Gläsern aus den Cafés und ab und zu leise Live-Musik. Was ich wirklich geliebt habe: Diese Bucht ist durch Wellenbrecher geschützt, was das Schwimmen super entspannt macht. Keine großen Strömungen, keine tückischen Wellen – perfekt, wenn du einfach nur im Wasser schweben oder deine Kinder sicher planschen lassen willst.
Aber hey, ehrlich gesagt, nicht alles war pure Magie. Wenn du mittags oder nachmittags kommst, besonders in der Hochsaison, musst du dich auf eines gefasst machen: Es wird voll. Richtig voll. Stell dir vor, du suchst nach einem freien Fleck für dein Handtuch und musst dich durch einen Teppich von Menschen schlängeln. Das kann manchmal ein bisschen erdrückend sein und nimmt dem entspannten Gefühl etwas weg. Auch die Sache mit den Sonnenliegen und Schirmen: Die sind zwar praktisch, aber du musst dafür bezahlen, und sie sind heiß begehrt. Wenn du nicht früh genug da bist, kann es sein, dass du leer ausgehst oder dir einen Platz ganz hinten suchen musst. Und ja, es gibt die fliegenden Händler, die immer wieder vorbeikommen und dir alles Mögliche anbieten. Nicht aufdringlich, aber sie sind eben da. Mein Tipp: Komm früh am Morgen, wenn der Strand noch fast dir gehört, oder bring dein eigenes Handtuch und einen kleinen Schirm mit, wenn du flexibler sein willst.
Was mich aber wirklich überrascht hat, war die Zugänglichkeit. Du denkst an Strand, und oft sind da Stufen oder unebene Wege. Hier nicht. Es gibt super Rampen und sogar eine Art befestigten Weg, der bis fast ans Wasser führt. Für Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen ist das Gold wert. Das habe ich so auf anderen Stränden selten gesehen. Und dann, wenn der Tag langsam zu Ende geht, ändert sich die ganze Atmosphäre. Die Sonne taucht alles in ein weiches, warmes Licht. Du siehst, wie sich die Schatten langsam verlängern, und der Himmel färbt sich in den unglaublichsten Orangen- und Rosatönen. Die Luft wird kühler, aber immer noch angenehm, und das Geräusch der Wellen wird noch intensiver, wenn die Tagesgeräusche verstummen. Es ist ein Moment, der dich einfach nur staunen lässt, wie die Natur so etwas malen kann. Direkt an der Promenade findest du dann auch unzählige Restaurants und Cafés, wo du den Sonnenuntergang bei einem Mojito genießen kannst – ein perfekter Abschluss.
Also, unterm Strich? Die Playa de las Vistas ist kein Geheimtipp für Ruhesuchende, das ist klar. Aber wenn du einen lebendigen, aber trotzdem entspannten Strand suchst, der unglaublich zugänglich ist und wo du sicher im Meer schwimmen kannst, dann ist das dein Ort. Für Familien mit kleinen Kindern, für Leute, die gerne an einer belebten Promenade spazieren gehen, oder einfach für alle, die das unkomplizierte Strandleben lieben, ist sie ideal. Sie hat ihre kleinen Macken, ja, aber die positiven Seiten überwiegen bei Weitem. Ich habe mich dort wirklich wohlgefühlt und konnte die Seele baumeln lassen, trotz der Menschenmassen. Es ist dieser Vibe von „alles ist gut“, der bleibt.
Liebe Grüße von unterwegs,
Lena unterwegs