Stell dir vor, du stehst am Fuße eines Giganten. Hier auf Teneriffa, wo die Luft schon anders riecht – nach Sonne, nach salziger Brise und einem Hauch von etwas Uraltem, was nur Berge haben. Du bist hier, bereit, mit der Teleférico del Teide in eine andere Welt aufzusteigen. Schon am Parkplatz spürst du die Erwartung, ein leises Summen in der Luft, das von den vielen Menschen kommt, die dasselbe Abenteuer suchen. Die Sonne wärmt dein Gesicht, aber du weißt, da oben wird es anders sein. Am besten buchst du deine Tickets online und im Voraus – das spart dir nicht nur Wartezeit, sondern sichert dir auch deinen Platz, denn die Gondeln sind beliebt. Parkplätze gibt es direkt an der Talstation, aber sei früh dran, besonders in der Hochsaison.
Die Gondel schwebt langsam aufwärts, und du spürst, wie der Druck in deinen Ohren leicht nachlässt. Der Geruch der Pinienwälder weicht einem klaren, kühleren Duft, der nur hier oben existiert. Du hörst nur das sanfte Surren der Seile und ab und zu ein Klickern, wenn die Gondel über eine Stütze gleitet. Stell dir vor, du blickst aus dem Fenster und siehst die Welt unter dir schrumpfen, Wolken wie Wattebäusche unter dir. Und dann: Du trittst aus der Bergstation auf La Rambleta. Ein Windstoß umfängt dich, kühl und belebend. Die Luft ist dünner, du merkst es sofort, wie deine Lungen tiefer atmen müssen. Der Boden unter deinen Füßen ist fest, aber uneben – kein glatter Beton, sondern eher ein gut begehbarer, mit feinem Vulkangestein bedeckter Pfad. Es fühlt sich an, als würdest du auf einem anderen Planeten stehen. Oben angekommen, findest du eine kleine Berghütte mit Toiletten und einem Souvenirladen. Nimm dir einen Moment Zeit, um dich an die Höhe zu gewöhnen, bevor du losläufst. Und ganz wichtig: Bleib auf den markierten Wegen, um die empfindliche Natur nicht zu stören und deine eigene Sicherheit zu gewährleisten.
Von La Rambleta aus führen zwei Hauptwege weg, jeder mit seiner eigenen Geschichte. Stell dir vor, du gehst den Weg zum Aussichtspunkt Pico Viejo. Der Pfad ist hier breiter, aber immer noch vulkanisch, du spürst die kleinen Steinchen unter deinen Schuhen knirschen. Er schlängelt sich sanft, aber stetig bergauf und bergab, du fühlst die leichten Steigungen in deinen Waden. Die Wege sind gut sichtbar, oft von kleinen Steinmauern gesäumt, die dich sicher durch die karge, aber atemberaubende Landschaft leiten. Du hörst nur den Wind pfeifen und manchmal das leise Summen einer Biene, die sich in dieser unwirklichen Umgebung verirrt hat. Der Blick öffnet sich immer wieder zu neuen, unfassbaren Panoramen – du siehst die Caldera, die anderen Inseln wie kleine Punkte im Ozean. Es ist ein Gefühl der Weite, das dich durchdringt. Der Weg zum Aussichtspunkt Pico Viejo ist etwa 700 Meter lang und dauert ca. 30-45 Minuten für den Hin- und Rückweg. Der Pfad zum Aussichtspunkt La Fortaleza ist etwas kürzer, aber nicht weniger beeindruckend. Beide sind gut begehbar, aber festes Schuhwerk mit gutem Profil ist ein Muss. Denk an Sonnenschutz, eine Kopfbedeckung und ausreichend Wasser, denn hier oben gibt es keine Schatten. Auch wenn es unten warm ist, hier oben kann es frisch sein, zieh dich in Schichten an.
Und dann gibt es den Weg zum Gipfel, zum Pico del Teide selbst. Stell dir vor, du atmest tief ein, die Luft ist noch dünner, noch klarer. Dieser Pfad ist anders. Er ist schmaler, steiler, und du fühlst jeden Schritt, wie deine Muskeln arbeiten. Manchmal musst du über größere Steine klettern, und du spürst die raue Oberfläche unter deinen Händen, wenn du dich abstützt. Du riechst einen leichten Schwefelgeruch, der dir sagt, dass du dich dem Herzen des Vulkans näherst. Jeder Meter nach oben ist ein Triumph, und du spürst die kalte Luft auf deiner Haut, die dich daran erinnert, wie hoch du bist. Oben angekommen, ist es eine Stille, die nur vom Wind gebrochen wird, und die dich mit der ganzen Welt verbindet. Für den Aufstieg zum Gipfel (Sendero Telesforo Bravo) benötigst du eine spezielle Genehmigung, die du Monate im Voraus online beantragen musst. Ohne diese Genehmigung ist der Zugang gesperrt. Der Weg ist anspruchsvoll, steil und dauert etwa 40 Minuten bis 1 Stunde pro Strecke. Nur für Personen mit guter Kondition und ohne Herz-Kreislauf-Probleme geeignet. Halte dich unbedingt an die Zeitfenster deiner Genehmigung, da diese streng kontrolliert werden.
Der Abstieg in der Gondel ist dann ein sanftes Loslassen. Du siehst die Wolken wieder näherkommen, fühlst, wie die Luft dicker wird und der Druck in deinen Ohren wieder normalisiert. Du blickst zurück auf den Giganten, den du gerade bestiegen hast, und spürst eine tiefe Zufriedenheit, eine Ruhe, die nur nach einem solchen Erlebnis einkehrt. Die Farben der Landschaft, die Gerüche der Pinienwälder – alles kehrt langsam zurück und umhüllt dich wieder, während du sanft zur Talstation schwebst. Die beste Zeit für den Besuch der Teide Seilbahn ist der frühe Morgen, um den Menschenmassen zu entgehen und die klarste Sicht zu haben. Vermeide windige Tage, da die Seilbahn dann oft geschlossen wird. Überprüfe die Wettervorhersage und den Betriebsstatus der Seilbahn unbedingt vorab online.
Lena von unterwegs