Na klar, Campidoglio! Einer meiner absoluten Lieblingsorte in Rom, weil er so eine besondere Mischung aus Geschichte, Erhabenheit und einem Hauch von Magie hat. Hier sind meine Tipps für die besten Fotostellen, die ich über die Jahre gefunden habe:
Der Aufstieg und der erste Moment oben
Stell dir vor, du stehst am Fuße der *Cordonata*, dieser breiten, sanft ansteigenden Treppe, die Michelangelo entworfen hat. Du hörst vielleicht noch das leise Gemurmel der Stadt hinter dir, aber mit jedem Schritt nach oben wird es leiser, fast wie ein sanftes Ausblenden. Fühl die Breite der Stufen unter deinen Füßen, wie sie dich einladen, langsam zu gehen, den Blick nach oben zu richten. Die Luft hier oben fühlt sich oft frischer an, ein bisschen klarer. Wenn du dann ganz oben ankommst, spürst du dieses wunderbare Gefühl von Weite. Links und rechts ragen die imposanten Statuen der Dioskuren, Castor und Pollux, auf – ihre Präsenz ist gewaltig, fast wie zwei alte Wächter, die dich willkommen heißen. Dieser Moment, wenn sich der Blick über den gesamten Platz *Piazza del Campidoglio* öffnet, mit der Reiterstatue von Marc Aurel in der Mitte und den Palästen, die ihn umschließen, ist magisch. Du bist plötzlich in einer anderen Welt, umarmt von dieser perfekten Symmetrie.
* Wo du fotografierst: Direkt am oberen Ende der Cordonata. Von hier aus hast du den gesamten Platz vor dir, eingerahmt von den Palästen und der Statue in der Mitte. Es ist der perfekte Ort, um die Weite und die Harmonie von Michelangelos Design einzufangen. Du kannst auch die Treppe von unten nach oben fotografieren, um die beeindruckende Perspektive zu zeigen.
* Was um dich herum ist: Die Statue von Marc Aurel (eine Kopie, das Original ist im Museum!), der Senatorenpalast direkt gegenüber, und links und rechts der Konservatorenpalast und der Neue Palast, die die Kapitolinischen Museen beherbergen.
* Beste Zeit für Licht & Stimmung: Am frühen Morgen, kurz nach Sonnenaufgang. Die Sonne taucht den Platz in ein weiches, warmes Licht, und es sind noch nicht viele Menschen da. Du hast diesen majestätischen Ort fast für dich allein. Aber auch der späte Nachmittag, wenn die Sonne tiefer steht, kann die Texturen der alten Steine wunderschön hervorheben und lange Schatten werfen, die dem Platz eine dramatische Tiefe verleihen.
Der Blick über das Forum Romanum
Jetzt stell dir vor, du gehst hinter den Senatorenpalast, der den Kopf des Platzes bildet. Du folgst den leisen Schritten anderer, die dasselbe Ziel haben. Plötzlich spürst du, wie sich der Raum hinter dir öffnet, und ein leichter Wind streicht über dein Gesicht. Du hörst nicht mehr das Gemurmel des Platzes, sondern vielleicht das ferne Rauschen des Verkehrs oder das Zwitschern von Vögeln, die über den Ruinen kreisen. Und dann ist da dieser Moment, in dem du über eine Brüstung blickst und das Herz der alten Welt sich dir zu Füßen legt. Es ist ein Gefühl, als würdest du auf einer Zeitlinie stehen und zurückschauen – die Jahrtausende liegen vor dir ausgebreitet. Du kannst fast den Geruch von alter Erde und Geschichte riechen, die Wärme der Steine spüren, die so viele Geschichten erlebt haben. Es ist ein atemberaubender, ehrfürchtiger Moment.
* Wo du fotografierst: Von der Aussichtsplattform hinter dem Senatorenpalast. Es gibt hier mehrere Stellen entlang der Brüstung, von denen du fantastische Panoramablicke hast.
* Was um dich herum ist: Unter dir liegt das gesamte Forum Romanum, mit seinen zerfallenen Tempeln, Bögen und Basilikas. Im Hintergrund siehst du den Palatinhügel und, etwas weiter entfernt, das Kolosseum. Es ist ein Blick, der die Größe des Römischen Reiches erahnen lässt.
* Beste Zeit für Licht & Stimmung: Der späte Nachmittag bis Sonnenuntergang ist hier unschlagbar. Die tief stehende Sonne taucht die Ruinen in ein goldenes Licht, wirft lange, dramatische Schatten und lässt die alten Steine glühen. Es ist die Zeit, in der die Farben am intensivsten sind und das Forum seine melancholische Schönheit am besten entfaltet.
Die Schätze in den Kapitolinischen Museen
Geh hinein in die kühlen Hallen der Kapitolinischen Museen. Spür die Ruhe, die hier herrscht – nur gedämpfte Schritte und leises Flüstern. Die Luft ist anders hier drinnen, sie riecht nach altem Stein, nach Geschichte, nach Jahrtausenden. Stell dir vor, du stehst vor der Originalstatue von Marc Aurel, die einst draußen auf dem Platz stand. Ihre Präsenz ist so stark, du kannst fast die Weisheit und die Würde dieses Kaisers spüren, der auf seinem Pferd sitzt. Oder geh weiter zur Kapitolinischen Wölfin, der Lupa Capitolina, die die Zwillinge Romulus und Remus säugt. Es ist keine große Statue, aber ihre Ausstrahlung ist immens – du spürst die Ursprünge Roms, die rohe Kraft der Legende. Fühl die kühle, glatte Oberfläche des Marmors, wenn du vorsichtig an den Säulen vorbeigehst, und lass die Stille der Geschichte auf dich wirken.
* Wo du fotografierst: Im Inneren der Museen gibt es unzählige Möglichkeiten. Die Kapitolinische Wölfin, die Originalstatue von Marc Aurel im "Exedraum", die sterbenden Gallier, Berninis Medusa oder die riesige Kolossalstatue von Konstantin. Auch die prunkvollen Hallen selbst sind beeindruckend.
* Was um dich herum ist: Eine der weltweit wichtigsten Sammlungen antiker römischer Kunst und Skulpturen. Du bist umgeben von Meisterwerken aus Marmor, Bronze und anderen Materialien, die Geschichten aus einer vergangenen Zeit erzählen.
* Beste Zeit für Licht & Stimmung: Da die Museen innen beleuchtet sind, ist die Tageszeit weniger entscheidend für das Licht als für die Menschenmassen. Am besten gehst du gleich morgens bei Öffnung oder am späten Nachmittag, kurz vor Schließung, um die größten Besucherströme zu vermeiden. Das ermöglicht dir, die Kunstwerke in Ruhe zu betrachten und zu fotografieren, ohne ständig jemandem ausweichen zu müssen.
Egal, wo du dich entscheidest, die Kamera hochzuheben – am Campidoglio erlebst du Rom auf eine ganz besondere, tiefgehende Weise.
Liebe Grüße von den Gassen,
Olya