Stell dir vor, du kommst in Dürnstein an. Es ist dieser Moment, wenn die Luft plötzlich anders riecht – eine Mischung aus feuchtem Donauufer, reifen Aprikosen und der kühlen, alten Steinluft, die aus den Gassen strömt. Du siehst nicht nur den berühmten blauen Turm der Stiftskirche, er zieht dich förmlich an, wie ein Leuchtturm in einem Meer aus Weinreben. Du spürst die sanfte Brise auf deiner Haut, die den Fluss hinaufweht, und hörst das leise Plätschern der Donau, das sich mit dem fernen Ruf eines Vogels mischt. Es ist ein Gefühl, als würde die Zeit hier einen Moment innehalten, nur für dich.
Du gehst durch die engen, gepflasterten Gassen, jeder Schritt ein leises Klopfen auf den Jahrhunderten alten Steinen. Stell dir vor, du berührst die rauen, sonnenwarmen Mauern der alten Häuser, die Geschichten von Rittern und Königen flüstern könnten. Dann beginnst du den Aufstieg zur Burgruine. Es ist kein steiler, atemraubender Aufstieg, sondern eher ein Spaziergang, der dich Stufe für Stufe höher hebt. Oben angekommen, breitet sich die gesamte Wachau vor deinen Augen aus. Der Wind umspielt dein Gesicht, trägt den Duft der umliegenden Wälder und der Donau zu dir. Du schließt die Augen und kannst fast die Vibration der Geschichte spüren, die in diesen alten Steinen liegt, während du die Weite und Ruhe in dich aufnimmst.
Nach dem Abstieg umfängt dich die Gemütlichkeit der Wachau. Stell dir vor, du sitzt in einem kleinen Heurigen, umgeben von den warmen Farben des Holzes und dem sanften Klirren der Gläser. Du nimmst einen Schluck vom lokalen Grünen Veltliner – er ist frisch, knackig, schmeckt nach Sonne und Erde zugleich. Dazu vielleicht ein Stück Wachauer Laberl oder Marillenknödel. Du hörst das fröhliche Gemurmel der Leute um dich herum, das Lachen, das Klopfen der Karten auf den Tischen. Es ist eine tiefe Zufriedenheit, die sich in dir ausbreitet, ein Gefühl von Zuhause, auch wenn du weit weg bist.
Hier ein paar schnelle Tipps für deinen Besuch:
* Beste Tageszeit: Der späte Vormittag ist ideal, um die Stadt zu erkunden, bevor es zu voll wird. Der späte Nachmittag bietet oft ein magisches Licht für Fotos und ist weniger überlaufen.
* Menschenmassen vermeiden: Komme unter der Woche, besonders Dienstag bis Donnerstag. Im Frühling (April/Mai) oder Herbst (September/Oktober) ist es ruhiger als im Hochsommer. Sehr früh am Morgen oder spät am Nachmittag/frühen Abend sind die Gassen am leersten.
* Verweildauer: Plane mindestens 3-4 Stunden ein, wenn du gemütlich durch den Ort schlendern und die Burgruine erklimmen möchtest. Wenn du in einem Heurigen einkehren oder eine Weinprobe machen willst, rechne mit einem halben bis ganzen Tag.
* Was man überspringen könnte: Wenn die Zeit knapp ist und du kein großes Interesse an Souvenirs hast, kannst du die zahlreichen kleinen Läden schnell durchqueren. Auch die Schifffahrten auf der Donau sind nett, aber wenn du die Aussicht von der Burgruine hattest, musst du nicht unbedingt auf das Wasser.
* Nützliche lokale Tipps:
* Toiletten: Es gibt öffentliche Toiletten am Parkplatz außerhalb des Ortes und natürlich in allen Gasthäusern und Cafés.
* Essen: Probiere unbedingt die Wachauer Marillenknödel und ein Wachauer Laberl (ein spezielles Brot). Viele Heurigen bieten auch deftige Jausen an.
* Parken: Dürnstein ist größtenteils autofrei. Parkplätze findest du außerhalb des Ortes (kostenpflichtig). Von dort sind es nur wenige Gehminuten ins Zentrum.
* Schuhe: Für den Aufstieg zur Burgruine sind feste, bequeme Schuhe ein Muss. Die Pflastersteine in den Gassen können bei Nässe rutschig sein.
* Wein: Viele Winzer bieten Weinproben an. Achte auf das Schild "Heuriger" oder "Buschenschank" für traditionelle Einkehrmöglichkeiten.
Léa von unterwegs