Na klar, Monteverde! Und speziell der Bosque Eterno de los Niños, der Ewige Kinderwald – das ist wirklich ein Ort, den du mit allen Sinnen erleben musst. Stell dir vor, du lässt die staubigen Straßen von Monteverde hinter dir. Der Shuttlebus ruckelt noch ein bisschen über Schotter, dann hält er an einem unscheinbaren Punkt. Du steigst aus, und sofort schlägt dir eine ganz andere Luft entgegen. Nicht mehr die Wärme, die du vielleicht gewohnt bist, sondern ein kühler, feuchter Hauch, der sich wie ein Schleier auf deine Haut legt. Du atmest tief ein, und da ist dieser unverwechselbare Geruch: feuchte Erde, verrottendes Laub, etwas Süßliches, das du nicht ganz zuordnen kannst, aber es riecht nach Leben, nach Wald, nach etwas Uraltem. Du hörst es sofort – das leise Tropfen von Wasser, das sich seinen Weg durch die Blätter bahnt, ein fernes Zwitschern, das wie ein Echo durch die dichte Vegetation hallt.
Du trittst auf den Pfad, und unter deinen Füßen ist der Boden weich, federnd, bedeckt mit Blättern und Moos. Stell dir vor, du bist umgeben von einem Meer aus Grün, das in unzähligen Schattierungen leuchtet. Riesige Farne streifen sanft deine Arme, während du vorbeigehst, und feuchte Ranken hängen wie grüne Vorhänge von den Bäumen. Das Licht filtert sich nur mühsam durch das dichte Blätterdach über dir, und selbst am helllichten Tag fühlt es sich an, als würdest du in einer Kathedrale aus Bäumen wandeln. Du hörst das Summen der Insekten, das leise Rascheln, wenn der Wind durch die Äste fährt, und manchmal, ganz nah, ein Geräusch, das du nicht sofort identifizieren kannst – ist es ein Vogel, ein kleines Tier, das sich versteckt? Die Luft ist kühl, und du spürst die Feuchtigkeit auf deiner Haut, fast wie ein sanfter Nebel, der dich umhüllt.
Manchmal kommst du an eine kleine Brücke, die über einen plätschernden Bach führt, und du hörst das klare Geräusch des Wassers unter dir. Stell dir vor, du lehnst dich an ein Geländer, das sich feucht und kühl anfühlt, und lauschst einfach nur. Es ist die Art von Stille, die nicht leer ist, sondern erfüllt von den Geräuschen des Lebens, die sich zu einem sanften Chor vereinen. Und dann, plötzlich, hörst du vielleicht ein lautes Rauschen hoch über dir – ein Schwarm Vögel, der durch die Baumwipfel zieht, oder ein starker Windstoß, der die riesigen Blätter tanzen lässt und dir den Duft von nassem Holz und frischer Erde in die Nase weht. Du spürst die Energie dieses Ortes, wie er atmet und lebt. Jede Biegung des Pfades birgt eine neue Überraschung, ein neues Gefühl, einen neuen Geruch, und du tauchst immer tiefer ein in diese grüne Welt.
Okay, genug geschwärmt, jetzt mal Tacheles, weil du ja wissen willst, was man da *macht*. Ganz wichtig: Pack dir unbedingt eine leichte Regenjacke ein. Egal wie sonnig es aussieht, hier oben im Nebelwald kann es jederzeit nieseln oder richtig schütten. Und deine Schuhe? Am besten wasserdichte Wanderschuhe, die guten Halt geben. Die Pfade können rutschig sein, besonders nach Regen. Nimm auch Insektenspray mit, obwohl es hier oben nicht so schlimm ist wie in anderen Ecken Costa Ricas. Eine Wasserflasche ist ein Muss, und vielleicht ein kleiner Snack für unterwegs. Am besten gehst du gleich morgens los. Da sind die Chancen am größten, Tiere zu sehen, und es ist noch nicht so voll.
Wie kommst du hin? Vom Zentrum in Santa Elena oder Monteverde fahren Shuttles oder Taxis direkt zum Eingang des Reservats. Das ist meistens der einfachste Weg. Ob du einen Guide brauchst? Also, wenn du wirklich Tiere sehen und mehr über die Pflanzen erfahren willst, dann ja. Die Guides haben ein unglaubliches Auge und Gehör und wissen genau, wo man hinschauen muss, um ein Chamäleon auf einem Blatt oder einen Quetzal in der Ferne zu entdecken. Ohne sie siehst du vielleicht nur Grün, was auch schön ist, aber mit Guide wird es eine ganz andere Erfahrung. Es kostet natürlich extra, aber es lohnt sich, wenn du tiefer eintauchen willst. Der Eintritt selbst ist auch nicht ganz billig, aber das Geld fließt direkt in den Schutz dieses einzigartigen Waldes, also ist es gut investiert.
Am Ende, wenn du wieder aus dem Wald kommst und die Geräusche der Zivilisation langsam wieder lauter werden, wirst du dieses Gefühl haben, etwas ganz Besonderes erlebt zu haben. Es ist nicht nur ein Spaziergang, es ist eine Reise in eine andere Welt, die dich daran erinnert, wie zerbrechlich und gleichzeitig unglaublich widerstandsfähig die Natur ist. Und das Schönste daran: Dieser Wald wurde von Kindern aus aller Welt gerettet und geschützt, die mit kleinen Spenden riesige Flächen vor der Abholzung bewahrt haben. Stell dir das mal vor – ein Wald, der den Kindern gehört und für sie erhalten wird. Das macht diesen Ort noch magischer, noch bedeutsamer. Du wirst ihn mit einem Gefühl der Ehrfurcht und Dankbarkeit verlassen.
Olya from the backstreets