Stell dir vor, du bist in Cartagena und jemand fragt dich: „Was macht man eigentlich im Convento de la Popa?“ Es ist nicht nur ein Ort, es ist eine Reise, die schon beginnt, wenn du dich auf den Weg machst. Du spürst, wie die schwüle Luft Cartagenas langsam weicht, je höher du kommst. Mit jedem Meter auf dem Bergweg, der sich wie ein Band um den Hügel windet, wird die Brise frischer. Du hörst, wie der Lärm der Stadt unter dir leiser wird, wie sich das geschäftige Treiben in ein sanftes Summen verwandelt. Manchmal fängt die Sonne einen Glanz auf den Wellen ein, die du durch die Palmen hindurchblitzen siehst, und du atmest tiefer ein, als würdest du die Weite schon schmecken.
Dann stehst du vor dem alten, ockerfarbenen Stein. Du legst die Hand auf die raue Oberfläche und spürst die Jahrhunderte unter deinen Fingerspitzen. Ein Gefühl der Ruhe umfängt dich, noch bevor du durch den großen Torbogen trittst. Das Sonnenlicht fällt hier anders, weicher, gedämpfter, als würde es von den dicken Mauern geschluckt. Du hörst nur noch das leise Zwitschern von Vögeln und vielleicht das ferne Läuten einer Glocke. Es ist, als würdest du eine Schwelle überschreiten, nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich.
Im Inneren, im Patio, umfängt dich die kühle Stille. Deine Schritte hallen leise auf dem alten Pflaster wider. Du spürst die sanfte Brise, die durch die Arkaden weht und den Duft von alten Steinen und vielleicht ein paar tropischen Pflanzen mit sich bringt. Das Licht spielt durch die Bögen und wirft lange Schatten, die sich mit der Bewegung der Sonne verschieben. Du kannst dich einfach hinsetzen, die Augen schließen und die Atmosphäre auf dich wirken lassen – ein Ort der Einkehr, weit weg vom Trubel der Stadt.
Ein paar Schritte weiter, und du betrittst die Kapelle. Hier ist die Luft noch kühler, fast feucht. Du riechst den schwachen Geruch von altem Holz und Weihrauch, der in den Mauern zu kleben scheint. Die Stimmen der Besucher sind hier nur noch ein Flüstern, gedämpft von den dicken Wänden und dem Gewicht der Geschichte. Dein Blick wandert über die alten Altäre, die Figuren, die Jahrhunderte des Glaubens und der Hingabe miterlebt haben. Es ist ein Ort, der dich innehalten lässt, egal, was du glaubst.
Und dann, der Moment, für den viele herkommen: der Ausblick. Du trittst hinaus auf die Terrasse, und der Wind packt dich sanft. Unter dir breitet sich Cartagena aus wie eine riesige Karte – die roten Dächer der Altstadt, die glitzernden Türme der modernen Stadt, das endlose Blau des Karibischen Meeres. Du hörst das ferne Rauschen der Wellen, das mit dem Wind heraufgetragen wird. Du spürst die Sonne auf deiner Haut, aber die Höhe und der Wind machen es angenehm. Es ist ein Gefühl von Weite und Freiheit, als könntest du die ganze Welt umarmen. Du siehst die Schiffe, die wie kleine Spielzeuge auf dem Wasser treiben, und die Wolken, die langsam über den Horizont ziehen. Ein Moment, der dir den Atem raubt.
Okay, genug geschwärmt, hier ein paar ehrliche Tipps, wie du das Beste aus deinem Besuch rausholst:
* Anreise: Am einfachsten und sichersten ist ein Taxi. Sag einfach 'Convento de la Popa'. Die Fahrt dauert von der Altstadt aus etwa 15-20 Minuten, je nach Verkehr.
* Beste Zeit: Geh entweder früh morgens (direkt zur Öffnung) oder am späten Nachmittag (etwa eine Stunde vor Schließung). Dann ist das Licht am schönsten für Fotos und es ist nicht ganz so heiß.
* Kleidung: Bequeme Schuhe sind ein Muss, da der Boden uneben sein kann. Leichte Kleidung ist gut, aber denk dran, es ist ein Kloster – Schultern und Knie sollten bedeckt sein, wenn du die Kapelle betreten möchtest.
* Eintritt: Es gibt eine kleine Eintrittsgebühr, die du direkt vor Ort bezahlst. Nimm ein paar kolumbianische Pesos mit.
* Dauer: Plane etwa 1 bis 1,5 Stunden für den Besuch ein, um alles in Ruhe zu erkunden und den Ausblick zu genießen.
Bis bald auf der nächsten Reise, Lena auf Reisen.