Stell dir vor, du stehst am Hafen von Cartagena, die Sonne kitzelt schon auf deiner Haut, obwohl es noch früh ist. Der Duft von Salz, ein Hauch von altem Holz und ein fernes, süßliches Aroma von frisch gebrühtem Kaffee weht dir entgegen. Du hörst das leise Klappern der Takelage, das Murmeln der Menschen, die genauso gespannt sind wie du, und das rhythmische Plätschern des Wassers gegen die Bootsrümpfe. Genau hier beginnt unser Abenteuer zu den Islas del Rosario. Keine Sorge, ich hab das schon ein paar Mal gemacht, ich zeig dir, wie du das Beste rausholst. Am besten startest du am Muelle de la Bodeguita – von hier legen die meisten Boote ab, und du spürst sofort diese vibrierende Energie, die dich packt.
Wenn unser Boot dann ablegt, spürst du den Fahrtwind, der dir durch die Haare fährt, und die Gischt, die ab und zu auf dein Gesicht spritzt – erfrischend und belebend. Das tiefe Blau des Meeres wird langsam heller, bis es in ein unglaubliches Türkis übergeht, so klar, dass du den Sandboden erkennen kannst, selbst wenn das Wasser tief ist. Du siehst kleine, grüne Inseln am Horizont auftauchen, jede mit ihrem eigenen Charme. Mein Tipp für die Fahrt: Wenn du mit Freunden unterwegs bist, lohnt sich ein privates Schnellboot, dann bist du flexibler und kannst wirklich die Spots ansteuern, die wir uns ausgesucht haben. Wenn du allein oder zu zweit bist, nimm ein Boot mit einer kleinen Gruppe, aber achte darauf, dass es nicht zu überfüllt ist – Komfort geht vor Masse.
Unser erster Stopp ist eine kleine, versteckte Bucht, die nicht jeder kennt. Stell dir vor, du steigst aus dem Boot und deine Füße sinken in den feinsten, puderweichen Sand. Das Wasser ist warm, fast wie ein Bad, und so klar, dass du deine Zehen sehen kannst, selbst wenn du bis zur Hüfte drinstehst. Du hörst nur das sanfte Rauschen der Wellen und vielleicht das ferne Kreischen eines Vogels. Es ist ein Ort, an dem du sofort zur Ruhe kommst. Pack unbedingt genug Sonnencreme ein, am besten eine rifffreundliche, und einen Hut. Ein leichtes Handtuch ist auch Gold wert. Und ganz wichtig: Nimm eine wasserdichte Tasche für dein Handy und deine Wertsachen mit – du wirst es mir danken.
Von hier aus geht es weiter zu einem Korallenriff, das ich entdeckt habe. Wenn du deinen Kopf unter Wasser tauchst, öffnet sich eine ganz neue Welt. Du siehst leuchtend bunte Fische in allen Größen und Formen, die elegant durch die Korallen schweben – Rot, Gelb, Blau, als hätte jemand eine Farbpalette ins Meer gekippt. Das Wasser umhüllt dich sanft, und du spürst die leichte Strömung, die dich trägt. Es ist wie fliegen. Pack dir am besten eine eigene Schnorchelausrüstung ein, wenn du hast, die vom Boot sind oft nicht die besten. Und überspringe auf jeden Fall die super-touristischen Schnorchel-Spots, wo dutzende Boote gleichzeitig ankern – das ist nur Gedränge und kaum Fische zu sehen. Wir suchen uns unsere eigenen, ruhigeren Ecken.
Nach all dem Schwimmen knurrt der Magen, oder? Wir fahren zu einer kleinen, lokalen Hütte direkt am Strand. Der Geruch von frisch gegrilltem Fisch und Kochbananen steigt dir in die Nase, vermischt mit dem salzigen Meerduft. Du sitzt auf einer einfachen Holzbank, der Sand unter deinen Füßen, und isst den frischesten Fisch deines Lebens, vielleicht einen Red Snapper, der gerade erst aus dem Meer kam. Der Geschmack ist unglaublich – zart, saftig, mit einem Hauch von Zitrone und Knoblauch. Dazu gibt’s Patacones, knusprige frittierte Kochbananen, und einen erfrischenden Limonada de Coco. Das ist authentisch, das ist echt. Frag einfach nach dem "Pescado del día" – das ist immer die beste Wahl. Und lass die überteuerten Restaurants der großen Resorts links liegen.
Für den krönenden Abschluss, bevor wir uns auf den Rückweg machen, habe ich einen ganz besonderen Ort für dich aufgehoben: eine winzige, fast unberührte Insel, die nur wenige ansteuern. Das Wasser hier ist noch klarer, das Blau noch intensiver. Du kannst hier einfach nur im flachen Wasser stehen, die Augen schließen und die letzten Sonnenstrahlen auf deiner Haut spüren, während die leichte Brise durch die Palmen raschelt. Du hörst nur das sanfte Plätschern der Wellen, die an den Strand rollen, und spürst die absolute Ruhe. Es ist der perfekte Ort, um die Eindrücke des Tages sacken zu lassen und die Seele baumeln zu lassen. Wir bleiben hier, bis die Sonne langsam anfängt, den Himmel in Orange- und Rosatöne zu tauchen – das ist der Moment, den du mit nach Hause nimmst.
Wenn wir dann langsam zurück nach Cartagena fahren, siehst du, wie die Stadt am Horizont auftaucht, ihre Lichter beginnen zu funkeln wie kleine Diamanten. Du spürst eine angenehme Müdigkeit in deinen Gliedern, aber auch eine tiefe Zufriedenheit. Die Luft ist jetzt kühler, und du kannst die Geräusche der Stadt wieder deutlicher wahrnehmen, die näher kommen. Plane deine Rückfahrt so, dass du den Sonnenuntergang auf dem Wasser erleben kannst – das ist ein unvergesslicher Anblick. Und wenn wir anlegen, bist du voller neuer Erinnerungen und bereit für ein leckeres Abendessen in der Altstadt.
Mara von unterwegs