Stell dir vor, du stehst vor dieser riesigen Festung, dem Castillo San Felipe de Barajas, und die Sonne Cartagenas beginnt schon früh am Morgen, die alten Steine aufzuheizen. Du spürst die Energie, die von diesen Mauern ausgeht, die so viel Geschichte in sich tragen. Deine Hand gleitet über den rauen, warmen Stein, während du die steilen Rampen hinaufsteigst. Der Wind pfeift dir um die Ohren und trägt den leichten Geruch des Meeres und der fernen Stadt zu dir. Du hörst das leise Echo deiner Schritte in den dunklen, kühlen Tunneln, die sich wie ein Labyrinth unter der Festung ausbreiten – ein genialer Schutz, der die Spanier einst uneinnehmbar machte. Jeder Gang, jeder Blick durch eine Schießscharte erzählt von Belagerungen, von Mut und von der unglaublichen Weitsicht der Erbauer. Es ist, als ob die Steine selbst flüstern und dich in eine längst vergangene Zeit entführen. Oben angekommen, öffnet sich dir ein atemberaubender Blick über die Dächer Cartagenas bis zum blauen Horizont des Karibischen Meeres. Du atmest tief ein und fühlst dich verbunden mit allem, was hier geschehen ist.
Um dieses Gefühl wirklich aufzusaugen und nicht in der Masse unterzugehen, ist der frühe Morgen dein bester Freund.
* Beste Zeit: Sei direkt um 8 Uhr da, wenn die Tore öffnen. Die Luft ist noch angenehm kühl, die Sonne nicht so gnadenlos, und du hast die Festung fast für dich allein. Alternativ ist der späte Nachmittag (ab 16 Uhr) auch gut, wenn die größte Hitze nachlässt und die Touristenbusse langsam abfahren.
* Menschenmassen vermeiden: Meide die Mittagszeit zwischen 10:30 und 14:30 Uhr. Dann strömen die Gruppen herein, die Sonne brennt am stärksten, und das Erkunden wird schnell anstrengend und überfüllt. Wochentage sind generell entspannter als Wochenenden.
Plan dir genügend Zeit ein, aber nicht zu viel.
* Dauer: Zwei bis drei Stunden sind ideal, um die Festung in Ruhe zu erkunden, die Gänge zu durchwandern und die Aussicht zu genießen. Wenn du dich beeilst, schaffst du es auch in 1,5 Stunden, aber dann verpasst du das Eintauchen.
* Was du nicht unbedingt brauchst: Du musst nicht jeden einzelnen der kleineren, verwinkelten Gänge im Tunnelsystem erkunden, wenn du dich klaustrophobisch fühlst oder wenig Zeit hast. Konzentriere dich auf die Hauptachsen und die strategischen Aussichtspunkte. Die Souvenirstände direkt am Eingang sind oft überteuert; bessere und authentischere Mitbringsel findest du in der Altstadt oder in Getsemaní.
Ein paar praktische Dinge, damit dein Besuch reibungslos läuft:
* Trinken: Kauf dir UNBEDINGT eine große Flasche Wasser, bevor du reingehst! Es gibt zwar ein paar Verkäufer, aber die Preise sind höher. Die Hitze ist nicht zu unterschätzen.
* Sonnenschutz: Hut oder Kappe, Sonnencreme und eine Sonnenbrille sind ein Muss. Es gibt kaum Schatten auf den oberen Ebenen.
* Schuhe: Zieh bequeme, feste Schuhe an. Du läufst viel auf unebenen Steinen, Treppen und Rampen. Flip-Flops sind keine gute Idee.
* Toiletten: Es gibt Toiletten innerhalb der Festung, aber rechne nicht mit Luxus. Sie sind funktional. Ich persönlich bevorzuge es, vorher oder nachher in einem Café in Getsemaní vorbeizuschauen.
* Essen/Cafés: Innerhalb der Festung gibt es nur kleine Stände für Snacks und Getränke. Für eine richtige Mahlzeit oder einen guten Kaffee gehst du am besten ins nahegelegene Viertel Getsemaní. Es ist nur ein kurzer Spaziergang und bietet viele tolle Optionen.
Alles Liebe,
Lena unterwegs