Okay, stell dir vor, du bist in Queenstown, dieser Stadt, die vor Energie nur so sprüht. Die Berge umarmen dich, der See glitzert, und du spürst diese ganz besondere Aufregung in der Luft. Aber heute ziehen wir weiter, weg vom Trubel des Zentrums, hin zu einem Ort, der dir die rohe Kraft Neuseelands wirklich unter die Haut gehen lässt: dem Kawarau River. Für mich beginnt das Abenteuer immer schon auf dem Weg dorthin. Nimm den Bus vom Zentrum, es ist nur eine kurze Fahrt raus aus der Stadt – easy peasy. Oder wenn du einen Mietwagen hast, fährst du einfach die kurze Strecke und findest dort meistens gut einen Parkplatz. Schon während der Fahrt spürst du, wie die Landschaft sich verändert, die Häuser weichen grünen Hügeln und du ahnst, dass etwas Großes auf dich wartet. Der Wind, der durchs offene Fenster weht, riecht schon nach Abenteuer, nach frischem Wasser und nach dieser einzigartigen, reinen Luft.
Und dann, wenn du aussteigst, hörst du es zuerst: ein tiefes Rauschen, ein stetiges Grollen, das immer lauter wird, je näher du kommst. Du folgst einem kleinen Pfad, der sich sanft den Hügel hinunterschlängelt, und mit jedem Schritt spürst du, wie die Luft kühler und feuchter wird. Plötzlich öffnet sich die Landschaft vor dir. Du stehst am Rand eines Canyons, und unter dir schlängelt sich der Kawarau River, türkisblau und kraftvoll, durch die Felsen. Der Blick ist atemberaubend, die schiere Größe der Schlucht lässt dich innehalten. Schau genau hin, wie das Wasser die Felsen geformt hat – eine unglaubliche Naturgewalt.
Der Pfad führt dich direkt zur berühmten Kawarau Bridge. Und hier, mein Freund, wird es laut! Stell dir vor, du stehst auf dieser Brücke, die hoch über dem Abgrund schwebt. Du hörst nicht nur das Rauschen des Flusses, sondern auch Schreie – laute, ekstatische Schreie, die in der Schlucht widerhallen. Es ist der Adrenalinkick pur, selbst wenn du nur zuschaust. Du spürst die Vibrationen unter deinen Füßen, wenn jemand gerade den Sprung wagt. Riech die frische, feuchte Luft, die aus der Tiefe des Canyons aufsteigt. Es ist unglaublich, diese Energie zu erleben. Du kannst ganz nah an die Absprungplattform heran, ohne etwas zu bezahlen. Einfach zuschauen, die Atmosphäre aufsaugen und staunen, wie mutig manche Menschen sind. Wenn du selbst springen willst, buche das am besten vorher online, das spart Zeit und ist sicherer. Aber selbst wenn nicht: Allein das Zuschauen ist ein Erlebnis, das du nicht vergessen wirst.
Aber bleib nicht nur an der Brücke hängen! Geh ein Stück weiter, weg von den Menschenmassen, die sich um die Bungy-Plattform drängen. Folge den kleinen Wegen, die sich am Flussufer entlangschlängeln. Hier wird es ruhiger, fast meditativ. Du hörst nur noch das gleichmäßige Fließen des Wassers, wie es über die Steine gleitet. Berühre die rauen Felsen, die von Jahrtausenden des Wassers geformt wurden, oder tauche deine Hand ins eiskalte, klare Wasser – das ist Erfrischung pur! Du siehst, wie das Sonnenlicht auf der Oberfläche tanzt und die Farbe des Flusses von tiefem Türkis zu hellem Aquamarin wechselt. Das ist der Kawarau, wie er wirklich ist: wild, ungezähmt und wunderschön. Wenn du noch mehr Nervenkitzel suchst, kannst du von hier aus auch eine Jetboat-Tour starten oder Rafting buchen – das ist dann der absolute Kick, wenn du mit Höchstgeschwindigkeit über das Wasser jagst oder dich durch die Stromschnellen kämpfst. Das würde ich mir für den Schluss aufheben, wenn du wirklich noch mal alles geben willst.
Was du hier getrost skippen kannst, sind die überteuerten Souvenirläden direkt am Bungy-Center, es sei denn, du suchst ein spezielles Bungy-Shirt. Spare dir das Geld lieber für einen guten Kaffee oder ein Eis in Queenstown danach. Für den perfekten Abschluss deines Kawarau-Erlebnisses: Such dir einen ruhigen Stein am Ufer, setz dich hin und lass die Eindrücke einfach auf dich wirken. Spür die Wärme der Sonne auf deiner Haut und die kühle Brise vom Wasser. Atme tief ein und nimm diesen Moment der Ruhe und der gewaltigen Natur in dir auf. Das ist dein persönlicher Schatz vom Kawarau.
Lena unterwegs