Du fragst dich also, was man eigentlich *macht* am Selogriyo Tempel in Yogyakarta? Stell dir vor, du sitzt auf einem Roller, der Wind streicht über dein Gesicht. Oder vielleicht lehnst du dich entspannt im Auto zurück, während die Stadt hinter dir verschwindet. Die Luft wird anders, riecht nach feuchter Erde, nach Grün, nach etwas Unberührtem. Du hörst, wie die Geräusche der Straße leiser werden und dem sanften Summen der Natur weichen. Vor deinen Augen ziehen Reisfelder vorbei, saftig grün, dann goldbraun, je nach Jahreszeit. Du spürst, wie die Anspannung des Alltags von dir abfällt, während du tiefer in die Landschaft eintauchst. Es ist nicht nur eine Fahrt, es ist ein Hineingleiten in eine andere Welt, die dich mit jedem Kilometer mehr umfängt.
Irgendwann hältst du an. Die Motorengeräusche verstummen, und du hörst nur noch das Zirpen der Zikaden und vielleicht das ferne Bellen eines Hundes. Von hier aus gehst du zu Fuß weiter. Der Weg schlängelt sich durch Reisterrassen, mal leicht ansteigend, mal eben. Du spürst den festen Boden unter deinen Schuhen, manchmal ist es ein schmaler Pfad, dann wieder ein breiterer Weg. Die Luft ist hier kühler, frischer. Du hörst das sanfte Rascheln der Reisstängel im Wind, ein Geräusch, das so beruhigend ist, dass es fast wie ein Flüstern klingt. Rechts und links siehst du Bauern, die in den Feldern arbeiten, ihre Rufe tragen leise durch die Luft. Es ist ein langsames Ankommen, ein achtsames Gehen, bei dem du jeden Atemzug der Natur in dich aufnimmst.
Und dann, plötzlich, steht er da. Der Tempel. Er ist kleiner, als du vielleicht erwartest, aber genau das macht ihn so besonders. Du gehst die alten Steinstufen hinauf, spürst die kühle, raue Oberfläche unter deinen Händen, wenn du dich abstützt. Die Luft um den Tempel herum scheint anders zu sein, fast feierlich. Du hörst nur noch das sanfte Summen der Insekten und den Wind, der durch die Blätter der Bäume streicht. Deine Augen gleiten über die filigranen Schnitzereien im vulkanischen Stein – Figuren, Blumen, Symbole, die Geschichten aus einer längst vergangenen Zeit erzählen. Du kannst die Jahrhunderte der Geschichte förmlich spüren, die in diesen Mauern ruhen. Es ist ein Moment der Stille, der Einkehr, ein Gefühl von Ehrfurcht und Frieden, das dich ganz umhüllt.
Wenn du dich vom Tempel abwendest und zur Seite blickst, breitet sich vor dir ein atemberaubendes Panorama aus. Reisterrassen, so weit das Auge reicht, in unzähligen Grüntönen, die sich sanft an die Hügel schmiegen. Am Horizont zeichnen sich die Umrisse der Berge ab, manchmal in einem Dunstschleier verborgen, manchmal klar und majestätisch. Du atmest tief ein und spürst die Weite, die Freiheit. Der Wind streicht sanft über dein Gesicht, bringt den Geruch von feuchter Erde und frischem Grün mit sich. Vielleicht hörst du das ferne Glucksen eines Wasserlaufs oder das leise Summen einer Biene. Es ist ein Anblick, der dich innehalten lässt, der dich daran erinnert, wie wunderschön und friedlich die Welt sein kann. Du fühlst dich klein, aber gleichzeitig verbunden mit allem um dich herum.
Für deinen Besuch empfehle ich dir, früh am Morgen oder am späten Nachmittag zu kommen. Das Licht ist dann am schönsten für Fotos, und es ist nicht so heiß. Pack bequeme Schuhe ein, denn der Spaziergang zum Tempel ist zwar nicht lang, aber es ist ein richtiger Pfad. Nimm unbedingt Wasser mit, und vielleicht einen Hut oder Sonnencreme, da es oben kaum Schatten gibt. Die Anreise ist am besten mit einem Roller, den du in Yogyakarta mieten kannst, oder du engagierst einen Fahrer für den Tag – das ist entspannter, wenn du nicht selbst fahren möchtest. Vor Ort gibt es eine kleine Eintrittsgebühr, die den Einheimischen zugutekommt. Und ganz wichtig: Zeig Respekt. Das ist ein heiliger Ort, also verhalte dich entsprechend, sei ruhig und kleide dich angemessen.
Bis zum nächsten Abenteuer,
Olya from the backstreets