Stell dir vor, du atmest tief ein, und die feuchte, warme Luft Balis füllt deine Lungen, durchzogen von einem süßlichen Duft nach Frangipani und brennendem Räucherwerk. Du hörst das ferne, hypnotische Klirren eines Gamelan-Orchesters, das wie ein sanfter Schleier über die Dächer von Ubud schwebt, vermischt mit dem geschäftigen Summen der Roller und dem fröhlichen Lachen von Kindern. Deine Füße berühren den warmen, glatten Stein alter Pfade, und du spürst die Energie, die in diesen Mauern steckt, eine Mischung aus Spiritualität und dem Puls des Lebens. Die Farben explodieren um dich herum: das satte Grün der Reisfelder, das tiefe Rot der Opfergaben, das glitzernde Gold der Schnitzereien.
Und dann stehst du plötzlich vor diesen imposanten Toren, dem Eingang zum Puri Saren Agung, dem Königspalast von Ubud. Die Hitze des Tages mildert sich leicht, wenn du unter den schattenspendenden Bäumen hindurchtrittst. Fühlst du, wie die Luft hier drinnen anders ist? Ruhiger, fast ehrfürchtig. Jeder Stein erzählt eine Geschichte, jeder geschnitzte Drache, jede Ganesha-Figur scheint dich mit uralten Augen anzublicken. Deine Augen wandern über die filigranen Schnitzereien, die jeden Winkel verzieren – Drachen, Götter, Blumen, so lebendig, dass du meinst, sie bewegen sich im Schatten. Der Geruch von altem Holz und Stein mischt sich mit dem immerwährenden Duft von Opfergaben. Es ist ein Ort, der dich erdet und gleichzeitig verzaubert, ein echtes Fenster in Balis königliche Vergangenheit.
Wenn du den Ubud Palast (Puri Saren Agung) besuchen möchtest, hier ein paar schnelle Tipps:
* Beste Tageszeit: Komm am besten früh morgens (vor 9 Uhr) oder spät nachmittags. Dann ist die Hitze erträglicher, das Licht fürs Fotografieren schöner und die Atmosphäre ruhiger.
* Menschenmassen vermeiden: Definitiv früh morgens! Nach 10 Uhr wird es voll, besonders wenn die Tourbusse ankommen. Wenn du nicht an den Abendaufführungen interessiert bist, meide die Zeiten kurz davor, da es dann ebenfalls voller wird.
* Dauer des Besuchs: Rechne mit 30 bis 60 Minuten. Der öffentlich zugängliche Bereich ist nicht riesig; es ist eher ein Spaziergang durch die kunstvollen Höfe als eine ausgedehnte Besichtigung.
* Was weglassen: Erwarte keinen "Palast" im europäischen Sinne mit vielen Zimmern, die du besichtigen kannst. Viele Teile sind privat und nicht zugänglich. Konzentriere dich auf die beeindruckenden Tore, Pavillons und Skulpturen. Es ist kein Museum, sondern ein lebendiger Ort.
* Nützliche Tipps vor Ort:
* Eintritt: Der Eintritt zum Palast selbst ist kostenlos.
* Kleidung: Angemessene Kleidung (Schultern und Knie bedeckt) ist für Tempelbereiche ratsam, auch wenn es am Palast nicht immer streng kontrolliert wird. Ein Sarong ist immer eine gute Idee.
* Toiletten: Im Palast selbst gibt es keine öffentlichen Toiletten. Nutze die Einrichtungen in den umliegenden Cafés oder Restaurants, bevor du reingehst.
* Cafés/Essen: Direkt gegenüber vom Palast und in der Monkey Forest Road gibt es unzählige Cafés und Warungs für eine Erfrischung oder einen Snack. Der Ubud Art Market ist auch direkt nebenan, falls du etwas stöbern möchtest.
* Tanzvorführungen: Abends finden oft traditionelle balinesische Tanzvorführungen statt (meist ab 19:30 Uhr). Dafür brauchst du ein separates Ticket, das du oft direkt am Palast oder bei lokalen Anbietern kaufen kannst. Es lohnt sich, diese kulturelle Erfahrung mitzunehmen!
Bleib neugierig!
Olya von unterwegs