Stell dir vor, wie die Welt um dich herum langsamer wird, je näher du dem Fluss Tejo kommst. Du spürst die warme, leicht feuchte Luft, riechst das Grün der Ufer und das leise Plätschern des Wassers, das dich umgibt. Dann, plötzlich, taucht sie auf: die Castelo de Almourol. Wie ein Märchenschloss, das direkt aus dem Flussbett wächst, umgeben von nichts als Wasser und Stille. Du hörst das sanfte Tuckern der kleinen Fähre, die dich hinüberbringt, spürst das leichte Schaukeln unter deinen Füßen. Jeder Herzschlag wird langsamer, während sich die alten Mauern vor dir auftürmen. Es ist, als würdest du durch eine unsichtbare Tür in eine andere Zeit treten, bevor du überhaupt einen Fuß auf die Insel gesetzt hast.
Wenn du dann den ersten Schritt auf die kleine Insel setzt, spürst du die feste Erde unter dir, riechst den feuchten Stein und das Moos, das sich an die uralten Mauern klammert. Du wanderst durch die schmalen Gänge, deine Finger streichen über die kühlen, rauen Steine, die so viele Geschichten in sich tragen. Stell dir vor, wie hier vor Jahrhunderten Ritter auf ihren Posten standen, wie der Wind durch die Zinnen pfiff und die Rufe der Wachen über den Fluss hallten. Jeder Blick aus den Schießscharten ist ein Kunstwerk: Das glitzernde Wasser des Tejo, die grünen Ufer, der weite Himmel. Du fühlst die Freiheit, die Weite, und gleichzeitig die Schwere der Geschichte, die in diesen Mauern wohnt. Es ist ein Ort, der dich erdet und gleichzeitig deine Fantasie beflügelt.
Möchtest du dieses Gefühl ungestört erleben? Dann ist der frühe Morgen dein Freund.
* Beste Besuchszeit: Komm gleich zur Öffnung. Die goldene Morgenstunde taucht die Burg in ein magisches Licht, und die Luft ist noch frisch. Außerdem hast du die Mauern fast für dich allein. Alternativ der späte Nachmittag, kurz vor Schließung – auch hier wird es ruhiger, und das Licht ist weicher.
* Menschenmassen vermeiden: Definitiv Wochenenden und portugiesische Feiertage meiden, besonders zwischen 11 und 16 Uhr. Da kann es richtig voll werden, und das Erlebnis leidet. Unter der Woche, außerhalb der Hauptsaison, ist es am entspanntesten.
* Dauer des Besuchs: Für die Burg selbst reichen 1 bis 1,5 Stunden locker aus, um alles in Ruhe zu erkunden und die Aussicht zu genießen. Plane aber unbedingt extra Zeit für die Anreise zum Fähranleger und die Fährfahrt selbst ein (je nach Wartezeit).
Was du vielleicht nicht unbedingt brauchst, sind die üblichen Souvenirs. Dein bestes Andenken ist das Gefühl, das du mitnimmst, und die Fotos, die du machst.
* Was weglassen: Den kleinen Souvenirladen auf der Insel kannst du getrost überspringen, wenn du nicht auf Standard-Andenken aus bist. Konzentrier dich lieber auf die atemberaubende Architektur und die Panoramablicke.
* Nützliche lokale Tipps:
* Fähre: Die einzige Möglichkeit, zur Burg zu gelangen, ist die kurze Fährüberfahrt. Sie startet vom Anleger in Tancos (Praia do Ribatejo). Die Fahrpläne sind meist am Anleger ausgehängt, aber rechne mit etwas Wartezeit, besonders wenn viel los ist. Die Fahrt selbst ist kurz und malerisch.
* Toiletten: Ja, es gibt saubere Toiletten direkt auf der Insel, nahe der Anlegestelle. Sehr praktisch!
* Essen/Trinken: Auf der Insel gibt es keine Cafés oder Restaurants, nur einen kleinen Kiosk für Getränke in der Hochsaison. Pack dir eventuell eine Wasserflasche ein. Für einen richtigen Kaffee oder Snack fährst du am besten ins charmante Dorf Constância, nur wenige Minuten mit dem Auto entfernt. Dort findest du ein paar nette Cafés und Restaurants direkt am Fluss.
Deine Mia auf Entdeckungstour