Die Pfade in Meknes sind überwiegend uneben gepflastert oder aus festgestampfter Erde. Ihre Breite variiert stark, von schmalen Gassen bis zu breiteren Wegen, die sich oft unvermittelt verengen. Steile Anstiege und abrupte Gefälle prägen das Gelände, oft mit natürlichen Stufen oder Rampen. Dieses Labyrinth aus Wegen leitet Besucher organisch durch die Medina, führt zu versteckten Plätzen oder imposanten Toren und erschwert eine geradlinige Orientierung.

Frühling und Herbst bieten das angenehmste Klima für Meknes. Die Luft ist dann mild, ideal für entspannte Spaziergänge durch die Medina. Morgens oder spätnachmittags ist die Geräuschkulisse am authentischsten, mit weniger Touristentrubel. Die Stimmung unter Einheimischen und wenigen Besuchern wirkt gelassen und einladend.

Hallo, Reiselustige! Heute entführe ich euch in eine Stadt, die oft im Schatten ihrer berühmten Nachbarin steht, aber eine ganz eigene, faszinierende Geschichte erzählt.

Meknes, eine der vier Königsstädte Marokkos, empfängt einen mit einer spürbar entspannteren Atmosphäre als das geschäftige Fès. Ihr Herzstück ist zweifellos das Bab Mansour, ein Tor von atemberaubender Pracht. Seine gigantische Dimension und die makellosen Zellige-Mosaike in Grün und Weiß, die sich gegen das ockerfarbene Mauerwerk abheben, sind ein Meisterwerk islamischer Kunst. Man steht davor und spürt die Macht und den Reichtum des Sultans Moulay Ismail, der diese Stadt zu seiner Residenz machte.

Weiter geht es zu den kühlen, gewaltigen Hallen von Heri es-Souani und den ehemaligen königlichen Ställen. Hier, tief unter der Erde, herrschen selbst an heißen Tagen angenehme Temperaturen. Die schiere Größe der Gewölbe und die endlosen Reihen von steinernen Säulen, die einst Tausende von Pferden beherbergten und Proviant lagerten, sind Zeugnis einer unglaublichen Ingenieurskunst und eines immensen Bauvorhabens. Die Stille hier, nur unterbrochen vom eigenen Echo, lässt die Vorstellungskraft schweifen und malt Bilder vom einstigen Treiben. Meknes fühlt sich weniger touristisch an, bietet authentische Einblicke in das marokkanische Leben und lädt dazu ein, sich in den weitläufigen Gassen zu verlieren, abseits des Trubels.

Warum Meknes so wichtig ist, besonders im Kontext einer Reise nach Fès, zeigt sich in der Ambition seines Bauherrn, Sultan Moulay Ismail. Er wollte Meknes zu einem „Versailles des Westens“ machen und damit die altehrwürdige spirituelle Hauptstadt Fès an Glanz übertreffen. Eine Anekdote besagt, dass Moulay Ismail, um seine Stadt schneller zu bauen, sogar Steine und Marmor aus den Ruinen des römischen Volubilis holen ließ, die von Tausenden von Sklaven und Arbeitern geschleppt wurden. Dies illustriert seine rücksichtslose Entschlossenheit, eine neue, prächtige Hauptstadt zu schaffen, die seinen persönlichen Machtanspruch und seine Vision einer modernen imperialen Macht widerspiegelte, und damit eine klare Abgrenzung zur traditionelleren Rolle von Fès darstellte.

Bis zum nächsten Abenteuer,

Euer Weltenbummler

Vor dem Bab Mansour in Meknes halten die meisten Besucher für Fotos an. Man fängt oft die gesamte kunstvolle Fassade mit dem weiten Platz davor ein. Der späte Nachmittag bietet warmes, goldenes Licht, ideal für die Torbögen. Auch der frühe Morgen vermeidet harte Schatten und Menschenmassen.

Meknes bot nach Fez eine willkommene Ruhe; Bab Mansour beeindruckt ohne den üblichen Trubel. Viele historische Stätten wirken jedoch vernachlässigt oder sind unzugänglich. Die Medina ist weniger vibrierend, das kulinarische Angebot überschaubar. Überraschend war die schiere Dimension der königlichen Stallungen.

In Fez könnten Sie Rollstühle oder Scooter in größeren Apotheken oder spezialisierten Sanitätsgeschäften finden. Mietoptionen sind nicht immer sofort verfügbar; fragen Sie gezielt nach. Nutzen Sie die Phrase: "Haben Sie Rollstühle/Scooter zur Miete oder wissen Sie, wo ich einen finde?". Erkundigen Sie sich direkt nach dem Tages- oder Wochenpreis.

Vom Grand-Taxi-Stand direkt zum prächtigen Bab Mansour schlendern und seine kunstvollen Kacheln bewundern. Anschließend durch die kühlen, gewaltigen Gewölbe der Heri es-Souani streifen und die Dimensionen erfassen. Auf dem belebten Place El Hedim das bunte Treiben beobachten, während man einen Minztee genießt. Im Mausoleum von Moulay Ismail die Stille und die spirituelle Aura der Herrschergrabstätte spüren.

Hallo, ihr Lieben! Heute entführe ich euch nach Meknes, einer Stadt voller Geschichten, die oft im Schatten ihrer berühmteren Schwestern steht.

Meknes, diese imperiale Perle Marokkos, beeindruckt mit ihrer schieren Größe und den monumentalen Toren. Doch abseits der bekannten Pfade verbirgt sich wahre Magie. Viele eilen durch die majestätischen Gänge von Heri es-Souani, den einstigen königlichen Getreidespeichern, überwältigt von der kühlen Dunkelheit und der schieren Dimension der Gewölbe. Aber habt ihr je wirklich *gerochen*, was dieser Ort flüstert? Sobald man die gleißende Sonne hinter sich lässt und in das riesige Labyrinth aus massiven Steinmauern eintaucht, umfängt einen nicht nur eine wohltuende Kühle, sondern auch ein ganz spezifischer Duft. Es ist nicht der Geruch von frischem Heu oder moderndem Getreide. Nein, es ist eine tiefe, erdige Note, gemischt mit dem fast staubigen Aroma von Jahrhunderte altem Lehm und dem Hauch von Feuchtigkeit, die tief aus dem Erdreich aufsteigt. Ein archaischer Geruch, der von den unzähligen Tonnen Getreide erzählt, die hier einst gelagert wurden, von der Arbeit der Menschen und der beständigen Kühle, die diese riesigen Hallen über die Jahrhunderte bewahrte. Es ist der Duft der Geschichte selbst, der sich in den Poren der Steine festgesetzt hat – subtil, doch unverkennbar, wenn man sich die Zeit nimmt, ihn bewusst einzuatmen. Ein verborgenes Detail, das die Geschichte dieses Ortes lebendig macht.

Nächstes Mal, wenn ihr dort seid, schließt die Augen und atmet tief ein. Ihr werdet es spüren.

Bis zum nächsten Abenteuer,

Eure Reisebloggerin

In den belebten Medinas von Fes und Meknes ist erhöhte Aufmerksamkeit bei Wertgegenständen ratsam, um Taschendiebstahl vorzubeugen. Begegnungen mit aufdringlichen „Führern“ oder Verkäufern erfordern klares, aber höfliches Ablehnen; direkter Augenkontakt verstärkt oft unerwünschte Interaktionen. Skepsis ist angebracht bei Behauptungen über „geschlossene“ Sehenswürdigkeiten oder plötzliche Wegänderungen; offizielle Informationen stets selbst prüfen. Navigieren Sie mit Offline-Karten und meiden Sie abgelegene Gassen bei Dunkelheit, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Meknes bietet Vogelbeobachtern eine solide Kulisse für urbane Arten. Mauersegler kreischen über den Dächern, während Türkentauben gurren und am Agdal-Becken Seidenreiher zu finden sind. Beste ruhige Beobachtungspunkte sind Heri es-Souani oder die Gärten Lahboul. Die Vogelaktivität ist frühmorgens oder spätabends, besonders im Frühjahr, am höchsten.