Du fragst dich, was man in diesem Mistico Arenal Hanging Bridges Park eigentlich *macht*? Komm, ich nehm dich mit. Stell dir vor, du trittst aus dem gleißenden Sonnenlicht in eine andere Welt. Sofort umhüllt dich eine feuchte, warme Luft, die nach Erde, Blättern und einer Süße riecht, die du nicht ganz zuordnen kannst. Das grelle Licht weicht einem gedämpften Grün, gefiltert durch ein dichtes Blätterdach, das über dir wie ein riesiges, lebendiges Dach schwebt. Der Boden unter deinen Füßen ist fest, aber weich von Laub und Moos, ein leises Knistern begleitet deine ersten Schritte. Du hörst sofort ein vielstimmiges Konzert: Zikaden zirpen, Vögel rufen – mal schrill, mal melodisch, und irgendwo in der Ferne ein tiefes, brummendes Geräusch, das du noch nicht einordnen kannst.
Du läufst tiefer in dieses grüne Labyrinth hinein. Der Pfad ist breit und gut gepflegt, aber rechts und links wuchert das Leben. Riesige Farne streifen deine Knie, wenn du nicht aufpasst, und die Stämme der Bäume sind von Epiphyten überwuchert, die wie grüne Skulpturen aussehen. Manchmal hörst du ein Rascheln in den Blättern – ist es ein Leguan, der sich sonnt, oder nur der Wind, der durch die dichten Äste streicht? Die Luft ist erfüllt von einem erdigen Duft, durchsetzt mit dem Geruch von feuchtem Holz und manchmal einem Hauch von etwas Blumigem, das von irgendwoher in der Höhe herabfällt. Du spürst die Feuchtigkeit auf deiner Haut, ein leichter Schweißfilm, der aber nicht unangenehm ist, sondern dich eins werden lässt mit dieser Umgebung.
Plötzlich ändert sich der Boden unter deinen Füßen. Du trittst auf festes Metall, und der Pfad hebt sich. Du merkst, wie sich der Boden leicht bewegt, ein sanftes Schaukeln – du bist auf der ersten Hängebrücke. Unter dir ist plötzlich eine Leere, ein tiefer Abgrund, aus dem die Geräusche des Dschungels gedämpfter heraufdringen. Über dir schweben die Baumkronen, jetzt auf Augenhöhe, und du kannst die winzigen Blätter und Blüten sehen, die vom Boden aus unerreichbar waren. Ein leichter Windzug streicht über dein Gesicht, und du spürst das leichte Schwanken der Brücke, das dich für einen Moment innehalten lässt, bevor du den nächsten Schritt wagst. Jede Brücke ist anders: mal kurz und stabil, mal länger und ein wenig schwingender, aber immer sicher. Du überquerst Schluchten, folgst dem Lauf eines Flusses von oben und tauchst immer tiefer in die obere Etage des Regenwaldes ein.
Während du so schwebst, hältst du immer wieder inne. Manchmal hörst du ein lautes Brüllen, das durch die Bäume hallt – das sind die Brüllaffen, die sich zu Wort melden. Plötzlich flitzt etwas Grünes vorbei, so schnell, dass du nur einen Schatten wahrnimmst – vielleicht ein Kolibri, der Nektar sucht, oder ein leuchtend blauer Morphofalter, dessen Flügel wie Juwelen im gedämpften Licht funkeln. Du lernst, leise zu sein, zu lauschen. Und dann, vielleicht, spürst du eine Bewegung in den Blättern direkt über dir. Du blickst hoch, und da ist es: ein Faultier, das sich langsam von Ast zu Ast hangelt, so friedlich, dass es dir den Atem raubt. Es ist ein Ort, an dem du nicht nur gehst, sondern *fühlst*, wie lebendig die Natur sein kann.
Okay, genug geschwärmt, hier ein paar ehrliche Tipps, damit du das Beste rausholst:
Was mitnehmen: Genug Wasser ist ein Muss, es ist warm und feucht. Ein leichter Regenschutz ist auch super, denn ein Schauer kommt im Regenwald oft unerwartet. Und Mückenschutz! Vertrau mir.
Beste Zeit: Geh früh morgens! Dann ist es noch nicht so heiß, und die Tiere sind aktiver. Außerdem hast du die Wege fast für dich allein, bevor die größeren Gruppen kommen.
Dauer & Schwierigkeit: Rechne mit 2-3 Stunden für den ganzen Rundweg, je nachdem, wie oft du anhältst, um zu lauschen oder zu schauen. Der Weg ist gut begehbar, größtenteils flach mit ein paar leichten Steigungen. Die Brücken sind breit und haben Geländer, also keine Sorge, auch wenn du Höhenangst hast, ist es meistens machbar.
Schuhe: Festes Schuhwerk ist wichtig, Turnschuhe reichen aber völlig aus. Wanderschuhe sind nicht unbedingt nötig, es sei denn, es hat stark geregnet und die Wege sind matschig.
Achtung: Es gibt Guides vor Ort, die dir helfen, Tiere zu entdecken. Lohnt sich, wenn du wirklich viel sehen willst, die haben Adleraugen!
Liebe Grüße aus dem Grünen,
Olya von den Nebenstraßen