Na klar, lass uns mal durch Tabacón schweben, als wärst du schon da.
Stell dir vor: Du kommst an, die Luft ist feucht und warm, ein leichter Hauch von Schwefel liegt in der Nase, aber es ist nicht unangenehm, eher erdig, ursprünglich. Schon bevor du das Wasser siehst, hörst du es – ein ständiges Rauschen, Plätschern, manchmal ein leises Gurgeln. Es ist wie ein warmer, lebendiger Atem, der aus der Erde kommt. Du ziehst deine Schuhe aus, spürst den kühlen Stein unter den Füßen, und dann, mit jedem Schritt näher, wird die Luft dichter, wärmer. Du tauchst ein in diese Geräuschkulisse, hörst das Lachen anderer, aber auch das tiefe, beruhigende Fließen des Wassers. Dein Körper beginnt sich zu entspannen, noch bevor du einen Finger ins Wasser getaucht hast.
Wenn du dann endlich ins Wasser gleitest, wirst du sofort merken: Das ist kein Pool. Das ist ein Fluss, der direkt aus dem Vulkan kommt. Du spürst, wie das Wasser an manchen Stellen sanft, an anderen kräftiger strömt. Halt dich an den natürlichen Felsen fest, lass dich treiben. Du findest kleine Becken, wo das Wasser bis zur Brust geht, und andere, die nur knietief sind, perfekt, um einfach dazusitzen und die Wärme in deine Knochen kriechen zu lassen. Die Temperatur variiert hier stark – an manchen Stellen ist es so heiß, dass du kaum länger als ein paar Minuten bleiben kannst, an anderen ist es perfekt temperiert, wie ein warmes Bad. Die Steine unter dir sind vom Wasser glatt geschliffen, manchmal rutschig, also geh langsam und vorsichtig. Schließe die Augen, spüre das Wasser um dich herum, höre das Plätschern und das Zirpen der Zikaden im Hintergrund – das ist pure Natur.
Abseits des natürlichen Flusslaufs findest du dann die etwas angelegteren Becken. Die sind oft etwas ruhiger, weil die Strömung fehlt und das Wasser hier meist gleichmäßig temperiert ist. Hier gibt es auch eine Swim-up-Bar, falls du Lust auf einen Cocktail hast, ohne das Wasser verlassen zu müssen. Manche dieser Becken sind tiefer, perfekt zum Schwimmen, andere sind flacher und bieten sich an, um einfach nur im warmen Wasser zu sitzen und zu plaudern. Sie sind gut gepflegt und bieten eine andere Art der Entspannung – etwas kontrollierter, aber immer noch wunderbar warm und entspannend.
Wenn du wirklich etwas Besonderes erleben möchtest, dann halte Ausschau nach dem "Shangri-La Gardens". Das ist ein exklusiver Bereich, oft nur für Hotelgäste oder mit einem speziellen Upgrade zugänglich, aber es lohnt sich, danach zu fragen. Hier ist es noch ruhiger, die Becken sind kleiner, intimer und oft von üppiger Vegetation umgeben, die fast wie ein natürlicher Baldachin wirkt. Du hörst hier nur das sanfte Plätschern der kleinen Wasserfälle und das leise Rascheln der Blätter. Die Luft ist erfüllt vom Duft der tropischen Blumen, und du fühlst dich, als wärst du in deinem eigenen kleinen Paradies. Das ist der Ort, an dem du die Welt komplett vergessen kannst, umgeben von der Schönheit der Natur.
Für den kleinen oder großen Hunger gibt es im Tabacón auch Restaurants. Das Hauptrestaurant bietet meist ein Buffet an, oft mit einer guten Auswahl an lokalen und internationalen Gerichten. Es ist nicht die Haute Cuisine, aber solide und lecker, perfekt, um nach dem Baden wieder zu Kräften zu kommen. Es gibt auch eine zwanglosere Option, wo du Snacks oder leichtere Mahlzeiten bekommst. Die Preise sind Resort-typisch, aber die Bequemlichkeit, direkt vor Ort essen zu können, ist unschlagbar, besonders wenn du nach Stunden im Wasser einfach nur noch entspannen möchtest.
Wenn ich das für einen Freund planen würde, würde ich es so angehen:
Start: Direkt nach dem Umziehen ab in den natürlichen Flusslauf. Fang oben an, wo das Wasser am heißesten ist und die Strömung am stärksten. Arbeite dich langsam nach unten, probiere die verschiedenen Becken und Temperaturen aus. Das ist das Herzstück von Tabacón, und du solltest es erleben, wenn dein Körper noch frisch und aufnahmefähig ist.
Überspringen: Wenn du nicht viel Zeit hast oder dein Budget begrenzt ist, könntest du die meisten der großen, angelegten Pools überspringen, es sei denn, du willst unbedingt an der Swim-up-Bar sitzen. Der wahre Zauber liegt im natürlichen Fluss. Auch das Spa würde ich überspringen, wenn du nicht explizit für eine Behandlung gekommen bist – die natürlichen Pools sind schon Entspannung genug.
Fürs Ende aufheben: Definitiv die Shangri-La Gardens, wenn du Zugang hast. Das ist der perfekte Ort, um den Besuch ausklingen zu lassen – ruhig, exklusiv und unglaublich entspannend. Wenn du keinen Zugang hast, such dir ein ruhiges, warmes Becken im natürlichen Fluss, vielleicht etwas abseits vom Hauptstrom, und lass dort den Tag in völliger Ruhe ausklingen.
Die Route
1. Ankommen, umziehen, Schließfach mieten.
2. Direkt zum natürlichen Fluss: Tauche ein, lass dich treiben, erkunde die verschiedenen Wassertemperaturen und Strömungen. Verbringe hier die meiste Zeit.
3. Optional: Ein kurzer Abstecher zu den angelegten Pools, um die Swim-up-Bar auszuprobieren oder einfach eine andere Atmosphäre zu erleben.
4. Wenn möglich: Ab in die Shangri-La Gardens für die ultimative Ruhe und Exklusivität.
5. Abendessen im Restaurant.
6. Ein letztes, langes Bad in einem deiner Lieblingsbecken im Fluss, um den Tag sanft ausklingen zu lassen.
So hast du das Beste von allem und gehst tiefenentspannt nach Hause.
Lena auf Tour