Stell dir vor, du stehst auf dem Bürgersteig, die Sonne wärmt dein Gesicht, und schon beim ersten Atemzug spürst du es: Nashville schlägt im Takt. Es ist nicht nur Musik, die aus den Türen quillt, es ist ein Puls, der die ganze Stadt durchströmt. Du spürst die Vibrationen unter deinen Füßen, noch bevor du den ersten Honky-Tonk siehst. Es ist eine Stadt, die dich umarmt, dich zum Mitswingen bringt, ob du willst oder nicht.
Wenn du dann die Lower Broadway entlangläufst, ist es ein Fest für die Sinne. Stell dir vor: Von jedem offenen Türrahmen schwallt dir eine andere Melodie entgegen – mal ein rauer Country-Song, mal ein Blues-Riff, mal eine Ballade, die dir direkt ins Herz geht. Der Geruch von gebratenem Essen und kaltem Bier vermischt sich mit dem leichten Schweißgeruch der tanzenden Menge. Du spürst den klebrigen Boden unter deinen Füßen, ein Zeichen dafür, dass hier gelebt, gelacht und getanzt wird. Es ist laut, es ist chaotisch, aber es ist pure, unverfälschte Lebensfreude. Lass dich einfach treiben, lass die Musik dich packen und spür, wie der Rhythmus durch dich hindurchfließt.
Nach all der Musik wirst du Hunger bekommen, und in Nashville gibt es nur eine Antwort: Nashville Hot Chicken. Such dir eine der vielen kleinen Buden oder Restaurants, die es anbieten – Hattie B's ist berühmt, aber auch Prince's Hot Chicken Shack ist eine Legende. Wähle deine Schärfegrad vorsichtig! Mild ist oft schon scharf für Ungeübte. Stell dir vor, wie du in die knusprige, saftige Hähnchenhaut beißt, die Würze explodiert auf deiner Zunge, und dann kommt diese wohlige Schärfe, die dich von innen wärmt. Dazu ein Stück Weißbrot und Gurken – das ist das authentische Erlebnis. Wenn du kein Hähnchen magst, probier die Barbecue-Szene. Die Rippchen sind hier so zart, dass sie vom Knochen fallen, und die rauchigen Aromen sind einfach himmlisch.
Aber Nashville ist mehr als nur Musik und Essen. Wenn du das Tennessee State Capitol siehst, denk nicht nur an ein altes Gebäude. Meine Oma, die ihr ganzes Leben hier verbracht hat, hat immer gesagt: „Weißt du, als ich ein kleines Mädchen war, sind wir hierher zum Picknicken gekommen. Der Rasen war unser Spielplatz, und die großen Säulen haben uns so klein vorkommen lassen. Und dann, als ich älter wurde, habe ich hier gestanden, als sie für die Frauen das Wahlrecht entschieden haben. Oder als sie über die Bürgerrechte gesprochen haben. Es ist nicht nur ein Haus aus Stein, Liebling. Es ist der Ort, wo die Stimmen der Menschen gehört wurden, wo Entscheidungen fielen, die unser Leben verändert haben. Es ist unser Herzschlag, wo wir als Gemeinschaft zusammenkamen, um zu streiten, zu lachen und uns zu einigen. Jede Stufe hat eine Geschichte, jede Säule hat gesehen, wie sich Nashville verändert hat.“ Es ist ein Ort, der die Geschichte der Menschen hier atmet.
Und wie kommst du am besten durch Nashville? Die Innenstadt, besonders rund um Broadway, ist gut zu Fuß zu erkunden. Für weitere Wege sind Ride-Sharing-Dienste wie Uber und Lyft super praktisch und weit verbreitet. Ein Mietwagen lohnt sich nur, wenn du viel außerhalb der Stadt unterwegs sein möchtest. Was die beste Reisezeit angeht: Frühling und Herbst sind wunderschön, mit angenehmen Temperaturen und vielen Festivals. Der Sommer kann heiß und feucht werden, aber dafür ist die Stimmung oft am ausgelassensten. Wenn du etwas Geld sparen und die größten Menschenmassen vermeiden willst, überleg dir, im späten Herbst oder frühen Frühling zu reisen. Die Hotels können besonders am Wochenende teuer sein, also buche frühzeitig, besonders wenn du während eines großen Events da sein willst.
Olya from the backstreets