Stell dir vor, du stehst am Rande der Zeit, die Sonne auf deinem Gesicht, die Luft trocken und warm, getragen von einem leichten Wind, der Geschichten von Jahrtausenden flüstert. Du atmest tief ein und riechst diesen unverkennbaren Duft der Wüste – eine Mischung aus Sand, Staub und etwas Altem, Geheimnisvollem, das sich in deinen Nasenflügeln festsetzt. Vor dir erhebt sich nicht einfach ein Berg von Steinen, sondern eine Treppe zum Himmel, die erste ihrer Art. Du spürst die Ehrfurcht, die von diesem Ort ausgeht, wie ein sanftes Zittern in der Luft. Wenn du deine Hand ausstreckst, könntest du fast die Energie der Vergangenheit berühren, die in jedem dieser massiven Blöcke steckt, die vor über 4.700 Jahren von Menschenhand gestapelt wurden.
Du gehst langsam näher, und der Boden unter deinen Füßen ist uneben, mal fester Sand, mal kleine Kieselsteine, die leise unter deinen Schuhen knirschen. Du hörst vielleicht das ferne Rufen eines Kameltreibers oder das leise Summen einer Fliege, aber überwiegend ist es die Stille, die dich umfängt – eine Stille, die nur von der Weite der Landschaft und der Größe der Geschichte unterbrochen wird. Du schließt die Augen und kannst dir vorstellen, wie hier einst geschäftiges Treiben herrschte, wie die Arbeiter schwitzten, wie die Priester ihre Rituale vollzogen. Und dann öffnest du sie wieder und siehst die Stufenpyramide des Djoser, nicht als Bild in einem Buch, sondern als greifbare Realität vor dir, die sich majestätisch gegen den azurblauen Himmel abzeichnet. Es ist ein Gefühl, das dich klein macht und gleichzeitig unendlich mit allem verbindet.
Für deinen Besuch an der Stufenpyramide in Sakkara, hier ein paar ehrliche Tipps, wie von Freund zu Freund:
* Beste Tageszeit: Komm entweder ganz früh morgens direkt zur Öffnung (oft 8 Uhr) oder spät nachmittags, etwa zwei Stunden vor Schließung. Das Licht ist dann am schönsten für Fotos, und die Hitze ist erträglicher.
* Menschenmassen vermeiden: Definitiv die Mittagszeit und die Wochenenden meiden. Unter der Woche, direkt nach der Öffnung oder kurz vor Feierabend, hast du die besten Chancen auf eine ruhigere Atmosphäre. Schulklassen und große Reisegruppen sind oft zwischen 10 und 14 Uhr unterwegs.
* Wie viel Zeit einplanen: Plane mindestens 1,5 bis 2 Stunden ein. Die Djoser-Pyramide ist zwar das Highlight, aber das gesamte Areal von Sakkara ist riesig und bietet weitere Gräber und Strukturen, die lohnenswert sind. Wenn du wirklich alles erkunden möchtest, können es auch 3 Stunden werden.
* Was man eher "überspringen" kann: Wenn die Zeit knapp ist, musst du nicht jedes einzelne kleine Grab betreten, das dir angeboten wird. Konzentriere dich auf die Hauptattraktionen wie die Pyramide selbst, den Serapäum (wenn geöffnet und zugänglich) und vielleicht ein oder zwei der am besten erhaltenen Gräber mit Wandmalereien (z.B. das Grab des Ti). Die vielen fliegenden Händler können manchmal etwas aufdringlich sein – ein freundliches, aber bestimmtes "La Shukran" (Nein, danke) hilft meistens.
* Nützliche lokale Tipps:
* Trinken: Es gibt kaum offizielle Cafés oder Läden direkt im Pyramidenbereich. Nimm unbedingt ausreichend Wasser mit, besonders wenn du tagsüber kommst.
* Toiletten: Es gibt Sanitäranlagen am Eingangsbereich, aber ihre Sauberkeit kann variieren. Nimm am besten Taschentücher und Handdesinfektionsmittel mit.
* Sonnenschutz: Ein Hut, Sonnencreme und eine Sonnenbrille sind unerlässlich, da es kaum Schatten gibt.
* Schuhe: Bequeme, geschlossene Schuhe sind ein Muss, da du viel auf unebenem Gelände und Sand läufst.
* Bakschisch: Halte ein paar kleine Scheine (10 oder 20 EGP) für Trinkgelder bereit, falls du Fotos machen möchtest, wo ein Wächter oder Einheimischer dir hilft, oder für die Toilettenbenutzung.
Olya from the backstreets