Stell dir vor, du stehst am Fuße von Arthur's Seat in Edinburgh. Es ist nicht nur ein Hügel, es ist ein alter Vulkan, dessen Energie du spüren kannst, noch bevor du den ersten Schritt tust. Du atmest tief ein und füllst deine Lungen mit der kühlen, salzigen Luft, die vom Firth of Forth herüberweht – ein Hauch von Meer, vermischt mit dem erdigen Geruch von feuchtem Gras und Gestein. Du hörst das leise Rauschen des Windes, der durch die hohen Gräser streicht, fast wie ein Flüstern, das dich nach oben lockt. Deine Füße spüren den festen Boden unter dir, bereit für das Abenteuer, das vor dir liegt. Du spürst eine leichte Aufregung, ein Kribbeln, das sich von deinen Zehenspitzen bis in deine Brust ausbreitet.
Du beginnst zu gehen, dein eigener Rhythmus findet sich schnell. Jeder Schritt ein kleines Pochen, ein sanfter Druck auf deine Waden. Der Weg ist uneben, mal weicher Boden, mal schroffe Steine, die deine Aufmerksamkeit fordern, aber auch eine tiefe Verbindung zur Erde schaffen. Du spürst, wie dein Herz schneller schlägt, wie die Wärme in deinem Körper aufsteigt, während du Meter für Meter gewinnst. Der Wind wird stärker, umspielt dein Gesicht, manchmal drückt er sanft gegen dich, als wollte er dich anspornen. Du hörst nun deutlicher das Zwitschern einzelner Vögel, die in den Büschen Schutz suchen, und das ferne, gedämpfte Geräusch der Stadt, das langsam unter dir verschwindet, während du immer höher steigst.
Und dann bist du oben. Der Wind packt dich jetzt richtig, umarmt dich förmlich. Du spürst seine Kraft, wie er an deiner Kleidung zerrt, deine Haare tanzen lässt. Dein Atem geht tief und ruhig, erfüllt von der reinen, klaren Luft, die hier oben so anders ist. Unter dir breitet sich die Stadt aus, ein Teppich aus Geräuschen, die hier oben zu einem einzigen, leisen Summen verschmelzen – ein Pulsieren, das die Lebendigkeit Edinburghs erahnen lässt. Du streckst deine Arme aus, spürst die unendliche Weite um dich herum, die Freiheit, die dieser Ort schenkt. Es ist ein Gefühl, als ob du über allem schwebst, die Welt zu deinen Füßen liegt und du ein Teil von etwas Größerem bist, zeitlos und unberührt.
Wenn du Arthur's Seat erklimmst, denk unbedingt an festes Schuhwerk. Die Wege sind steinig und können rutschig sein, besonders nach Regen. Eine gute Jacke ist auch Gold wert, denn der Wind kann oben ganz schön pfeifen, selbst an einem sonnigen Tag. Am besten startest du morgens früh oder am späten Nachmittag, dann ist es nicht so überlaufen und du hast das beste Licht für die Stimmung. Der Aufstieg selbst ist mittelschwer, aber gut machbar, auch wenn du kein Wanderprofi bist. Es gibt verschiedene Routen, einige sind steiler, andere sanfter.
Vergiss nicht, eine Flasche Wasser einzupacken, denn es gibt auf dem Weg keine Möglichkeit, etwas zu kaufen. Ein kleiner Snack für oben schadet auch nicht, um die Energie aufzutanken, während du die Aussicht genießt. Bleib auf den markierten Wegen, um die Natur zu schützen und dich selbst nicht in Gefahr zu bringen. Nach dem Abstieg, wenn deine Beine vielleicht etwas müde sind, gönn dir unbedingt einen warmen Tee oder Kaffee in einem der kleinen Cafés in der Nähe der Royal Mile. Das wärmt von innen und lässt dich das Erlebnis noch einmal Revue passieren.
Clara auf Reisen