San Francisco – ein Name, der Bilder in den Kopf zaubert, aber die Stadt ist so viel mehr als nur Bilder. Sie ist ein Gefühl, ein Geruch, ein Windhauch, der dich umhüllt. Stell dir vor, du stehst am Presidio, der Wind zerzaust dein Haar, und vor dir spannt sich die Golden Gate Bridge. Du spürst die feuchte, salzige Luft auf deiner Haut, ein Hauch von Meer und Abenteuer. Manchmal schiebt sich der Nebel, den die Einheimischen liebevoll "Karl" nennen, wie ein lebendiges Wesen über die Bucht. Du hörst die tiefen Nebelhörner, die durch die Watte schallen, ein melancholischer, aber beruhigender Klang. Und dann, ganz plötzlich, reißt der Himmel auf, und die Brücke leuchtet in ihrem ikonischen International Orange, als würde sie dir zuzwinkern. Du atmest tief ein, und es riecht nach Freiheit, nach Weite, nach all den Geschichten, die diese Stadt zu erzählen hat.
Nach diesem atemberaubenden Anblick knurrt der Magen. Folge dem salzigen Geruch des Meeres und dem würzigen Duft von Knoblauchbrot zum Fisherman’s Wharf. Hier, wo die Möwen kreischen und die Seelöwen auf den Docks grunzen, ist ein Muss: die Clam Chowder im Sauerteigbrot. Stell dir vor, du hältst diese warme, duftende Brotschale in den Händen, die sanft nachgibt, wenn du sie drückst. Der erste Löffel: cremig, voll mit Muscheln, mit einem Hauch von Thymian und dem unverwechselbaren sauren Aroma des Brotes, das du danach genüsslich zerpflücken kannst. Es ist nicht nur Essen, es ist ein Stück San Francisco, das dich von innen wärmt, während du dem Treiben am Hafen zusiehst.
Von dort aus ist es nur ein Katzensprung nach Chinatown, und du merkst sofort, wie sich die Atmosphäre verändert. Die Luft wird dichter, erfüllt vom Duft getrockneter Kräuter, süßer Gebäcke und exotischer Gewürze. Du hörst das geschäftige Murmeln von Gesprächen, das Klirren von Geschirr aus den Restaurants und das fröhliche Durcheinander der chinesischen Musik, die aus den offenen Türen strömt. Deine Augen wandern über die leuchtend roten Laternen, die kunstvoll geschnitzten Drachen und die lebhaften Marktstände, auf denen frisches Obst und Gemüse in allen Farben des Regenbogens angeboten wird. Du spürst die Energie, die von den Gassen ausgeht, und fühlst dich, als wärst du in eine andere Welt eingetaucht, ohne die Stadt verlassen zu haben.
Und wenn du schon in der Nähe bist, schau dir unbedingt die USS Pampanito an. Meine Oma, eine echte San Franciscanerin, hat immer erzählt, wie ihr Vater, als er noch jung war, nach Pearl Harbor in der Werft gearbeitet und diese U-Boote beladen hat. Er meinte, jedes Mal, wenn so ein Riese in See stach, war das eine Mischung aus Stolz und Beklemmung – zu wissen, dass da Jungs drin waren, die für unsere Freiheit kämpften, weit weg unter dem Meer. Wenn du durch die engen Gänge gehst und die riesigen Maschinen siehst, dann spürst du diese Geschichte, das Gewicht der Verantwortung und den Mut derer, die darin dienten. Es ist nicht nur ein U-Boot; es ist ein Denkmal für die Menschen, die hier lebten und die Welt mitgestaltet haben.
Ein Tipp, den ich dir unbedingt geben muss: Pack Schichten ein! Egal, wie sonnig der Morgen aussieht, San Francisco hat seine eigenen Wetterregeln. Die Stadt ist berühmt für ihre Mikroklimas – du kannst in einem Viertel in der Sonne schwitzen und zehn Minuten später in einem anderen frieren, wenn der Nebel hereinrollt. Eine leichte Jacke, ein Pullover und ein Schal sind deine besten Freunde, selbst im Sommer. Du wirst es mir danken, wenn der Wind plötzlich auffrischt und du nicht bibbernd dastehst.
Und zum Abschluss noch ein praktischer Rat: Nutze die öffentlichen Verkehrsmittel! Die Hügel von San Francisco sind wunderschön, aber sie sind *Hügel*. Deine Beine werden es dir danken, wenn du die Cable Cars, Busse oder die Muni Metro nutzt. Besonders die Cable Cars sind nicht nur eine Attraktion, sondern auch eine super Möglichkeit, steile Anstiege zu bewältigen und dabei noch die Aussicht zu genießen. Kauf dir am besten eine Mehrtageskarte, das spart Geld und macht dich flexibel. Und keine Sorge, wenn du mal den Überblick verlierst – die Leute hier sind super hilfsbereit, wenn du nach dem Weg fragst.
Lena unterwegs