Stell dir vor, die Hitze der Wüstenluft liegt auf deiner Haut, selbst wenn die Sonne langsam tiefer sinkt und den Himmel in flammenden Orange- und Violetttönen färbt. Du fährst den Strip entlang, umgeben von einem Kaleidoskop aus Neonlichtern, aber dann, in der Ferne, erhebt sich etwas anderes, unendlich hoch, das den Himmel wie eine Nadel durchbohrt. Das ist der STRAT. Je näher du kommst, desto mehr musst du den Kopf in den Nacken legen, und er ragt einfach immer weiter nach oben, oben, oben. Du spürst ein leichtes Kribbeln der Vorfreude, eine Mischung aus Ehrfurcht und einer winzigen Nervosität, und fragst dich, wie es wohl da oben ist, wo die Lichter der Stadt zu einem schimmernden Teppich unter deinen Füßen werden. Was macht man also eigentlich *dort*?
Du trittst in den Aufzug, und die Türen schließen sich mit einem sanften Zischen. Ein leises Summen, dann ein leichtes Ruckeln, und plötzlich bewegst du dich nicht nur, du *schießt* nach oben. Deine Ohren könnten ein wenig ploppen, ein sanfter Druck baut sich auf und lässt dann nach, während der Boden unter dir mit erstaunlicher Geschwindigkeit verschwindet. Durch die Glasscheibe verschwimmt die Welt draußen zu Lichtstreifen, dann lösen sich winzige Gebäude auf, schrumpfen, schrumpfen, bis Autos wie kleine Ameisen und Pools wie verschüttete Tintenpfützen aussehen. Es ist ein fast schwindelerregendes Gefühl, dieser schnelle Aufstieg, wie in den Himmel geschossen zu werden.
Die Türen öffnen sich, und ein Schwall kühler Höhenluft umspült dich. Du trittst auf die Aussichtsplattform, und die schiere Größe des Ganzen erfasst dich. Die Stadt erstreckt sich endlos in alle Richtungen, ein glitzernder Teppich aus Lichtern, wenn es Nacht ist, oder eine weitläufige, sonnenverwöhnte Leinwand, wenn es Tag ist. Du hörst das ferne Summen des Verkehrs, gedämpft und weit entfernt, fast wie ein Flüstern, und das sanfte Rauschen des Windes, ein ständiger Begleiter hier oben. Du kannst dich an das Geländer lehnen, die solide Struktur unter deinen Händen spüren und deinen Blick über die Miniaturwelt schweifen lassen, vertraute Wahrzeichen erkennen, die jetzt winzige Spielzeuge sind. Mein Tipp: Geh kurz vor Sonnenuntergang hoch. Dann siehst du, wie die Stadt vom Tageslicht ins Funkeln der Nacht übergeht – das ist einfach magisch und du hast beide Ansichten.
Stell dir vor, du sitzt an einem Tisch, ein kühles Getränk in der Hand, und ohne es überhaupt zu merken, dreht sich der ganze Raum langsam, fast unmerklich. Du schaust auf, und plötzlich ist die ferne Bergkette direkt vor dir, oder das Neonlicht des Strips hat sich von deiner linken auf deine rechte Seite verschoben. Es ist eine subtile, fast traumhafte Rotation, die dir ein ständig wechselndes Panorama bietet, während du eine Mahlzeit genießt oder einen Cocktail schlürfst. Das Klirren der Gläser und das leise Gemurmel der Gespräche vermischen sich mit dem leisen Summen der Maschine, die dich bewegt, und erzeugen ein exklusives, schwebendes Gefühl. Wenn du im drehenden Restaurant "Top of the World" essen möchtest, buche unbedingt weit im Voraus. Es ist nicht ganz günstig, aber das Erlebnis ist es wert. Für einen Drink mit Aussicht ist die 107 SkyLounge eine super Alternative, oft ohne Reservierung möglich.
Nun, wenn du mutig bist, fängt hier dein Herz wirklich an zu pochen. Du bist angeschnallt, das Geschirr fest an deinen Schultern, und dann, ein plötzlicher Ruck. Bei einer Fahrt wirst du direkt in die Luft geschleudert, der Wind pfeift dir um die Ohren, dein Magen sackt zusammen, wenn du den Höhepunkt erreichst, und stürzt dann wieder nach unten. Bei einer anderen hängst du gefährlich über dem Rand des Turms, blickst direkt nach unten, der Boden ist beängstigende 300 Meter unter dir, bevor du in einen freien Fall entlassen wirst, der dich nach Luft schnappen lässt. Oder vielleicht wirst du herum- und hinausgeschleudert, hoch über dem Rand, spürst die G-Kräfte, die dich in deinen Sitz pressen, die Lichter der Stadt verschwimmen zu Streifen, während du wirbelst. Es ist ein reiner, unverfälschter Adrenalinkick, ein Moment, in dem die Welt verschwindet und du nur den Wind, die Geschwindigkeit und die berauschende Angst spürst. Check die Größen- und Gewichtsbeschränkungen für jede Fahrt, bevor du dich anstellst. Die Fahrten kosten extra, sind aber ein echtes Highlight, wenn du Nervenkitzel liebst.
Nach all der Aufregung möchtest du dich vielleicht ein wenig erden. Du kannst durch die unteren Ebenen schlendern, wo die vertrauten Geräusche klirrender und plappernder Spielautomaten eine andere Art von Energie erzeugen. Vielleicht kaufst du ein kleines Souvenir, eine greifbare Erinnerung an dein himmelhohes Abenteuer. Wenn du schließlich wieder auf Bodenniveau zurückkehrst, gleicht sich der Druck in deinen Ohren aus, und die Welt draußen fühlt sich wieder fest und real an, aber mit einer neuen Perspektive. Du hast Las Vegas aus einer Höhe gesehen, die nur wenige erreichen, und ein Stück dieser schwindelerregenden, glitzernden Erfahrung mit nach unten genommen. Bequeme Schuhe sind immer gut, besonders wenn du viel läufst. Und vergiss nicht, ausreichend Wasser zu trinken – die Wüstenluft ist trocken, auch wenn du hoch oben bist. Es gibt auch ein Casino und ein paar Geschäfte im unteren Bereich, falls du noch etwas Zeit totschlagen möchtest.
Max in Motion