Stell dir vor, du fährst eine gewundene Straße hinauf, die Luft wird klarer, und dann, plötzlich, schlägt er dir entgegen: der Wind. Am Nu'uanu Pali Lookout auf Oahu ist das kein sanftes Lüftchen, sondern eine Naturgewalt, die dich packt, an deiner Kleidung zerrt und dir die Haare ins Gesicht peitscht. Du spürst die rohe Energie dieser Insel, wie sie durch dich hindurchfährt. Es riecht nach feuchter Erde und der salzigen Brise des Pazifiks, die sich hier oben, in dieser Höhe, mit dem Duft des üppigen Grüns vermischt. Du hörst nicht nur das Heulen des Windes, sondern auch ein leises Echo der Vergangenheit, der Schlachten, die hier einst tobten, als ob die alten Geister noch immer durch die Luft wirbeln würden.
Dann trittst du an die Brüstung, und der Blick raubt dir den Atem. Unter dir breitet sich die gesamte Windward Coast aus, eine Symphonie aus satten Grüntönen der Koolau-Berge, die dramatisch ins tiefblaue Meer abfallen. Wolkenfetzen ziehen schnell über die Gipfel, werfen tanzende Schatten über die Landschaft und lassen das Licht auf den kleinen Orten und den wellenumspülten Küstenabschnitten spielen. Du siehst das unendliche Blau des Ozeans, gesprenkelt mit weißen Schaumkronen, und fühlst dich winzig, aber gleichzeitig unglaublich verbunden mit dieser wilden, majestätischen Schönheit. Es ist ein Ort, der dich erdet und gleichzeitig deine Seele zum Fliegen bringt, ein Moment, in dem du die wahre Kraft Hawaiis in jeder Faser deines Körpers spürst.
Okay, genug geschwärmt. Damit dein Besuch am Nu'uanu Pali Lookout genauso unvergesslich wird, hier ein paar ehrliche Tipps, wie ich sie einem Freund schicken würde:
* Beste Zeit des Tages: Am besten kommst du morgens, gleich nach dem Sonnenaufgang. Da ist die Sicht oft am klarsten und die Wolken haben sich noch nicht so stark um die Gipfel geschlungen. Das Licht ist dann auch super für Fotos.
* Menschenmassen meiden: Wenn du die Massen scheuen willst, dann entweder ganz früh am Morgen oder später am Nachmittag, kurz vor Schließung. Mittags ist es am vollsten, besonders an Wochenenden und Feiertagen. Unter der Woche ist es generell entspannter.
* Wie lange du bleiben solltest: Plane etwa 30 bis 60 Minuten ein. Es ist ein Aussichtspunkt, kein Wandergebiet. Genieß die Aussicht, mach ein paar Fotos, fühl den Wind – und dann geht’s weiter.
* Was du nicht erwarten solltest: Erwarte keine langen Wanderwege direkt vom Aussichtspunkt aus. Es geht hier wirklich nur um den Panoramablick. Auch gibt es keine Cafés oder Restaurants direkt am Lookout, also sei vorbereitet.
* Nützliche lokale Tipps:
* Parken: Es gibt einen kostenpflichtigen Parkplatz direkt am Aussichtspunkt. Nimm am besten eine Kreditkarte oder ein paar Dollar-Münzen mit.
* Toiletten: Ja, Toiletten sind vorhanden und meist sauber.
* Essen/Trinken: Nimm dir eine Wasserflasche mit. Für Essen und Kaffee fährst du am besten in die nahegelegenen Städte Kailua oder Kaneohe, dort gibt es viele gute Optionen.
* Kleidung: Ein Windbreaker oder eine leichte Jacke ist ein Muss, selbst an einem sonnigen Tag. Der Wind ist kräftig und kann kühl sein. Halt deinen Hut fest!
* Sicherheit: Bleib immer hinter den Absperrungen. Der Wind kann wirklich stark sein, und die Klippen sind steil.
Léa unterwegs