Stell dir vor, du stehst am Fuße eines Giganten. Die Luft um dich herum ist warm und feucht, trägt den salzigen Geruch des Pazifiks, der ganz nah ist, und eine leichte Süße von tropischen Blüten. Du spürst die Sonne auf deiner Haut, aber auch den Schatten, den diese massive, erloschene Vulkanwand wirft, die sich vor dir auftürmt. Es ist nicht einfach nur ein Berg; es ist ein riesiger Krater, der sich öffnet, als wollte er dich einladen, in sein Inneres zu blicken. Du hörst ein sanftes Rauschen in der Ferne – die Wellen, die an den Strand rollen, und das leise Gemurmel anderer Menschen, die wie du, dieses Abenteuer beginnen wollen. Dein Blick wandert nach oben, und du siehst den Pfad, der sich wie ein schmales Band an der Kraterwand emporwindet.
Du gehst ein paar Schritte, und dann tauchst du ein – in einen alten, dunklen Tunnel, der den Weg durch die dicke Kraterwand bahnt. Die Luft hier drinnen ist kühler, fast ein wenig feucht, und deine Schritte hallen dumpf von den nackten Betonwänden wider. Du hörst das leise Schaben von Sohlen auf dem Asphalt, das Atmen der Menschen um dich herum. Für einen Moment bist du umschlossen von dieser künstlichen Dunkelheit, bevor du am anderen Ende wieder ins Licht trittst. Hier beginnt der eigentliche Aufstieg. Dein Fuß setzt auf einen unebenen, kiesigen Pfad, der sich sanft, aber stetig nach oben windet. Du spürst, wie sich deine Muskeln langsam aufwärmen, während du dich Schritt für Schritt der Spitze näherst, immer im Blick die imposante Wand, die dich umgibt.
Der Pfad wird enger, windet sich in sanften Serpentinen den Hang hinauf. Du spürst das Brennen in den Waden, das mit jedem Höhenmeter intensiver wird. Die Sonne brennt jetzt direkter auf dich herab, und du hörst das angestrengte Keuchen der Menschen um dich herum, vermischt mit dem leisen Rascheln der trockenen Gräser im Wind. Dann, plötzlich, ändert sich der Weg drastisch. Vor dir siehst du eine steile Treppe, die sich wie eine Leiter in den Himmel windet. Jeder Schritt auf diesen unregelmäßigen Stufen erfordert Konzentration. Du greifst nach dem kühlen Metallgeländer, das dir Halt gibt, während du dich Stufe für Stufe nach oben ziehst. Es ist anstrengend, ja, aber mit jedem Schritt, den du erklimmst, spürst du eine Welle der Entschlossenheit und des Stolzes, die dich weiter treibt.
Und dann, nach all der Anstrengung, brichst du aus der Enge des Pfades hervor. Plötzlich weitet sich alles um dich herum. Du stehst auf dem Gipfel, und der Wind, der hier oben weht, ist kühler und stärker, streicht dir durch die Haare und über die Arme. Unter dir breitet sich eine schier unendlich weite Fläche aus: das tiefblaue Meer, das sich bis zum Horizont erstreckt, die goldgelben Strände und die grünen Hügel von Waikiki, die sich wie ein Teppich ausbreiten. Du hörst das ferne, rhythmische Rauschen der Wellen, das leise Zirpen der Insekten, die vom Wind heraufgetragen werden, und das gedämpfte Staunen der Menschen um dich herum. Es ist ein Gefühl von grenzenloser Freiheit und Erhabenheit, als ob du auf dem Dach der Welt stehst und alles unter dir liegt, ruhig und friedlich.
Wenn du das selbst erleben möchtest, hier ein paar ehrliche Tipps: Buche deinen Eintritt unbedingt vorher online, das geht nur mit Reservierung und spart dir Ärger. Am besten startest du früh am Morgen, gleich zur Öffnung. Dann ist es noch nicht so heiß, und du hast den Aufstieg fast für dich allein, bevor die Menschenmassen kommen. Nimm auf jeden Fall eine große Flasche Wasser mit, feste Schuhe, Sonnencreme und einen Hut. Der Aufstieg ist anspruchsvoll, besonders die vielen Stufen am Ende, aber keine Sorge, es gibt immer wieder kleine Abschnitte zum Verschnaufen.
Der Abstieg ist zwar leichter für die Lunge, aber du spürst ihn jetzt in den Knien, die vorsichtig jeden Schritt nach unten gehen. Die Perspektive ändert sich, und du siehst Details, die dir im Aufstieg vielleicht entgangen sind. Unten angekommen, ist da ein Gefühl der Erleichterung, aber auch eine tiefe Zufriedenheit. Die salzige Luft, der Wind auf dem Gipfel, das Brennen in den Waden – all das hat sich eingebrannt. Du spürst die Müdigkeit, aber auch eine belebende Energie, die dich durchströmt, als hättest du nicht nur einen Berg bestiegen, sondern auch ein Stück von dir selbst wiedergefunden.
Lana unterwegs