Stell dir vor, du lässt den Trubel von Orlando hinter dir und fährst direkt in eine andere Welt. Wild Florida. Schon bevor du ankommst, spürst du diese Vorfreude, das Versprechen von etwas Echten, Wildem. Dann stehst du da, vor diesem gigantischen Propellerboot, das aussieht, als könnte es über alles hinwegfliegen. Du kletterst hinein, der Motor startet mit einem tiefen Grollen, das durch deinen ganzen Körper vibriert. Die Luft ist feucht, riecht nach Süßwasser und einem Hauch von Abenteuer. Und dann geht's los! Ein Ruck, und der Fahrtwind peitscht dir ins Gesicht, während du über das glatte Wasser der Sümpfe gleitest. Du hörst nur das Tosen des Motors und das Rauschen des Windes, der die Palmenblätter am Ufer tanzen lässt. Es ist ein Gefühl von purer Freiheit, von Geschwindigkeit, die dich eins werden lässt mit dieser unberührten Natur. Du merkst, wie der Alltag abfällt, mit jedem Meter, den du tiefer in die Everglades eindringst.
Plötzlich wird der Motor leiser, fast lautlos, und das Boot gleitet sanft durch das Schilf. Die Geräusche der Natur übernehmen: das leise Plätschern des Wassers, das Zirpen der Insekten, das ferne Rufen eines Vogels. Du hältst den Atem an. Und dann siehst du ihn. Eine dunkle Form im Wasser, nur die Augen ragen heraus, regungslos, uralt, beobachtend. Ein Alligator. Es ist ein Moment, der dir eine Gänsehaut über den Arm jagt, nicht aus Angst, sondern aus Ehrfurcht vor dieser wilden, ungezähmten Schönheit. Du atmest die klare, feuchte Luft tief ein, die hier so anders schmeckt als in der Stadt. Über dir kreisen Reiher, am Ufer sonnen sich Schildkröten. Du fühlst die Wärme der Sonne auf deiner Haut und die Feuchtigkeit, die von den weiten Wasserflächen aufsteigt. Es ist ein Ökosystem, das lebt, atmet und dich auf eine ganz besondere Weise willkommen heißt, als wärst du Teil davon.
Nach all diesen Eindrücken wird es Zeit für ein paar praktische Tipps, damit dein Besuch genauso magisch wird. Hier sind die besten Zeiten und wie du die Massen umgehst:
* Beste Tageszeit: Der frühe Morgen ist unschlagbar. Gleich zur Parköffnung (meist 9 Uhr) bist du dabei, wenn die Tiere am aktivsten sind und die Luft noch angenehm kühl ist. Oder der späte Nachmittag, etwa zwei Stunden vor Schließung – das Licht ist dann auch wunderschön für Fotos.
* Crowds vermeiden: Unter der Woche ist es deutlich ruhiger als am Wochenende. Und wie gesagt, die erste oder letzte Tour des Tages sind meist die am wenigsten überfüllten. Viele kommen mittags, wenn die Sonne am höchsten steht, was du definitiv vermeiden solltest, wenn du es entspannter magst.
Damit du das Beste aus deinem Tag herausholst, hier noch ein paar schnelle Infos:
* Wie lange einplanen: Plane für den Airboat-Trip und den Tierpark danach (wo du die Alligatoren auch zu Fuß sehen kannst) insgesamt 3 bis 4 Stunden ein. Wenn du wirklich alles in Ruhe erkunden und vielleicht eine der Tierfütterungen miterleben möchtest, auch mal 5 Stunden.
* Was man eher weglassen kann: Die zusätzlichen Tier-Shows sind nett, aber wenn die Zeit knapp ist oder du nicht der größte Fan von inszenierten Vorführungen bist, kannst du diese auch überspringen. Der Airboat-Trip und der Spaziergang durch den Park sind das eigentliche Highlight.
* Nützliche lokale Tipps:
* Verpflegung: Es gibt ein kleines Restaurant ("Chomp House Grill") vor Ort mit einfachen, aber leckeren Gerichten (Burger, Sandwiches, Alligator-Schwanz – ja, wirklich!). Die Preise sind fair. Für mehr Auswahl müsstest du außerhalb des Parks suchen, aber die sind meist ein Stück entfernt.
* Toiletten: Sauber und ausreichend vorhanden, sowohl am Eingangsbereich als auch im Tierpark selbst. Mach dir keine Sorgen.
* Sonnenschutz: Unbedingt Sonnencreme, Hut und Sonnenbrille mitnehmen! In den Sümpfen gibt es kaum Schatten.
* Mückenschutz: Besonders in den feuchteren Monaten (Sommer) nicht vergessen.
Viel Spaß beim Entdecken dieses einzigartigen Stücks Florida!
Deine Olya von den Seitenstraßen