Hey du! Wenn ich dir einen Ort in Key West zeigen dürfte, einen, der wirklich unter die Haut geht, dann wäre es der südlichste Punkt der kontinentalen USA. Stell dir vor, du bist endlich da. Der Asphalt unter deinen Füßen glüht noch von der Mittagssonne, selbst am späten Nachmittag. Du spürst die salzige Luft, die vom Ozean herüberweht, kühl auf deiner Haut, ein willkommener Kontrast zur Hitze, die dich umfängt. Ein Hauch von Sonnencreme und dem süßen Duft von Jasmin, der von den Gärten der alten Häuser weht, mischt sich mit dem Geräusch der Möwen, die über dir kreischen. Das ist Key West, und das ist der Weg zu diesem einen Punkt.
Du biegst in die Whitehead Street ein, und plötzlich wird die Energie spürbar. Überall Menschen, ein Summen von Sprachen, ein Lachen, das durch die Gassen hallt. Du hörst das Klicken von Kameras, das Murmeln von "Cuba, nur 90 Meilen entfernt". Die Häuser hier sind pastellfarben, ihre Veranden laden zum Verweilen ein, aber dein Blick ist nach vorne gerichtet, dorthin, wo sich die Schlange bildet. Ja, es gibt eine Schlange. Aber keine Sorge, die bewegt sich meistens zügig. Mein Tipp für dich, wenn du die Menschenmassen meiden willst: Komm entweder früh am Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, wenn die Luft noch frisch ist und die Stadt langsam erwacht, oder spät am Nachmittag, wenn die Sonne langsam tiefer sinkt und die Hitze etwas nachlässt. Vermeide die Mittagszeit – da stehst du nur in der prallen Sonne und ärgerst dich.
Und dann stehst du davor, vor diesem riesigen, bunten Bojen-Denkmal. Die Farben leuchten unter der Sonne, ein Wahrzeichen, das schon unzählige Fotos gesehen hat. Du legst deine Hand auf den warmen Beton, spürst die raue Oberfläche, und für einen Moment ist alles still. Nur du und das Meer. Du hörst das sanfte Rauschen der Wellen, die gegen die Küste schlagen, ein rhythmischer Herzschlag. Nimm dir diesen Moment, atme tief ein. Für dein Foto: Frag jemanden in der Schlange – die meisten sind supernett und machen gerne ein Bild für dich, wenn du im Gegenzug ihres machst. Und schau nicht nur auf die Boje, dreh dich um! Der Blick aufs Meer, die Weite – das ist das eigentliche Gefühl hier.
Sobald du dein Foto im Kasten hast und den Moment genossen hast, dreh dich nicht um und renn direkt zurück zur Duval Street. Die kleinen Souvenirläden direkt am Punkt kannst du getrost überspringen, das ist reiner Touristenkram. Stattdessen würde ich dir vorschlagen, ein paar Schritte weiter die South Street entlangzugehen, weg vom Trubel. Dort findest du oft kleinere, charmante Cafés oder Bars, die nicht so überlaufen sind. Oder noch besser: Geh ein Stück die Whitehead Street zurück und bieg in eine der kleinen Seitenstraßen ein. Mein absoluter Favorit, um den Besuch perfekt abzurunden, wäre ein kühler Drink in einer der entspannten Bars, vielleicht mit Live-Musik, die nicht direkt an der Duval Street liegt. Denk an das Blue Heaven für eine einzigartige Atmosphäre (obwohl das etwas weiter weg ist, aber ein Besuch wert!) oder einfach eine der kleineren, versteckten Gärten. Das ist der Moment, in dem du die Seele von Key West wirklich spürst, abseits der Massen.
Was ich dir definitiv ans Herz legen würde: Mach diesen Ausflug zu Fuß. Key West ist nicht groß, und die schönsten Ecken entdeckst du, wenn du einfach schlenderst. Ein Auto brauchst du hier nicht. Und noch ein Tipp: Halte immer Ausschau nach den freilaufenden Hühnern – die gehören einfach dazu und sind ein lustiger Anblick. Fahrräder sind auch eine super Option, um die Insel zu erkunden, aber für diesen speziellen Punkt reicht ein Spaziergang. Und wenn du die Möglichkeit hast, bleib bis zum Sonnenuntergang. Mallory Square ist zwar berühmt, aber auch extrem voll. Such dir lieber einen ruhigeren Spot entlang der Küste oder in einer Rooftop-Bar. Das ist Key West pur.
Liebe Grüße von unterwegs,
Léa von unterwegs