Stell dir vor, du steigst aus der Metro, und plötzlich weht dir ein ganz anderer Wind um die Nase. Du bist nicht im Herzen des historischen Barcelonas, sondern am Rande, dort, wo die Stadt das Meer umarmt – am Parc del Fòrum. Es ist kein Park, wie du ihn kennst, keine grünen Wiesen und schattenspendenden Bäume auf den ersten Blick. Es ist ein Ort der Weite, des Lichts und des unaufhörlichen Flüsterns des Mittelmeers. Hier spürst du sofort die offene Energie, die durch die Luft vibriert, als würde die Stadt hier tief durchatmen.
Dein erster Blick fällt auf ein gigantisches, fast schwebendes Gebäude, das in einem tiefen Blau schimmert, als wäre es aus dem Meer selbst gehoben worden. Das ist das Edifici Fòrum, auch bekannt als Museu Blau. Stell dir vor, du gehst näher heran, deine Schritte hallen auf dem glatten Boden wider, und du spürst die kühle, glatte Oberfläche seiner Fassade unter deinen Fingerspitzen. Es ist kein lautes Gebäude, eher eine stille Präsenz, die den Himmel und das Meer zu reflektieren scheint. Es steht da wie ein riesiger Wächter, der über die Weite des Parks blickt und dich einlädt, die moderne Seite Barcelonas zu entdecken.
Von dort aus führt dich dein Weg direkt auf eine riesige, offene Fläche, die sich bis zum Horizont erstreckt – die Esplanade. Du hörst das Rauschen des Windes, der ungehindert über diese Weite fegt und die salzige Luft des Meeres mit sich bringt. Dein Blick gleitet über die glitzernde Wasseroberfläche, und du spürst die Sonne auf deiner Haut. Hier ist Platz zum Atmen, zum Ausbreiten, zum Sich-verlieren in der Unendlichkeit des Himmels und des Wassers. Folge dem Wind, er wird dich zu den Docks und dem Jachthafen führen, wo du das sanfte Schaukeln der Boote hörst und das Knarren der Seile.
Über dir, wie eine riesige, futuristische Wolke, spannt sich die Photovoltaik-Pergola. Geh darunter hindurch und spüre, wie das Sonnenlicht durch die schrägen Lamellen filtert und ein faszinierendes Muster aus Licht und Schatten auf den Boden malt. Es ist, als würdest du durch einen riesigen, luftigen Korridor gehen, der dich gleichzeitig vor der direkten Sonne schützt und die Energie der Stadt spürbar macht. Du hörst vielleicht ein leises Summen der Technologie, die hier am Werk ist, ein sanfter Puls unter der Oberfläche.
Direkt daneben findest du den Badebereich, eine einzigartige Alternative zum traditionellen Strand. Stell dir vor, du lässt dich ins kühle Nass gleiten, nicht auf sandigem Grund, sondern von festen Plattformen aus, die direkt ins Meer führen. Du spürst das glatte, kühle Beton unter deinen Füßen, bevor das warme Mittelmeerwasser deine Haut umspült. Du hörst das Lachen der Kinder, das Spritzen des Wassers und das ferne Rauschen der Wellen, die sanft gegen die Kaimauer schlagen. Es ist der perfekte Ort, um dich an einem heißen Tag zu erfrischen, ohne den Sand zwischen den Zehen zu haben.
Das große Auditorium und die Veranstaltungsflächen sind beeindruckend in ihrer Größe, aber für einen entspannten Besuch kannst du sie getrost links liegen lassen, es sei denn, du kommst für ein Konzert oder ein Festival hierher. Sie sind funktional und beeindruckend, aber bieten wenig für die Sinne, wenn keine Veranstaltung stattfindet. Konzentrier dich stattdessen auf die anderen Bereiche, die dir mehr von Barcelonas einzigartiger Atmosphäre bieten.
Heb dir den "Bosque Urbano" (Urbanen Wald) für den Schluss auf, als sanften Ausklang deines Besuchs. Plötzlich tauchst du aus der weiten, offenen Fläche in eine grüne Oase ein. Du riechst den Duft von feuchter Erde und Pflanzen, hörst das Zwitschern der Vögel und das Rascheln der Blätter im Wind. Hier spenden Bäume Schatten, und du spürst die kühle, feuchte Luft auf deiner Haut. Es ist ein friedlicher Kontrast zu den weiten, sonnenverwöhnten Flächen und der perfekte Ort, um innezuhalten, die Ruhe zu genießen und die vielen Eindrücke sacken zu lassen.
Für deinen Besuch würde ich dir empfehlen, mit der Metro (Linie L4, Haltestelle El Maresme-Fòrum) anzukommen, da du direkt am blauen Gebäude startest. Von dort aus gehst du einfach in Richtung Meer, erkundest die Esplanade, lässt die Photovoltaik-Pergola auf dich wirken und kühlst dich vielleicht im Badebereich ab. Den Abschluss machst du dann im Urbanen Wald, bevor du dich wieder auf den Heimweg machst. Der gesamte Parc ist sehr flach und gut begehbar. Am schönsten ist es am späten Nachmittag, wenn die Sonne langsam tiefer steht und alles in ein warmes Licht taucht. Denk an Sonnencreme und genug Wasser, denn hier gibt es viel Platz und wenig Schatten!
Deine Léa von unterwegs