Hey du! Stell dir vor, du bist in Chiang Mai, die Luft ist warm, und der leichte Duft von Jasmin und Räucherstäbchen liegt in der Luft. Du hörst das ferne Summen der Stadt, aber es wird leiser, als wir durch ein altes Tor treten. Plötzlich ist da diese Stille, eine tiefe, fast greifbare Ruhe, die dich umfängt. Wir sind im Wat Chiang Man, dem ältesten Tempel hier, und du spürst sofort die Geschichte in den alten Steinen. Es ist, als würde der Boden unter deinen Füßen Geschichten aus Jahrhunderten flüstern. Wenn ich mit dir hier wäre, würde ich dich sanft am Arm nehmen und sagen: „Atme tief ein. Das hier ist ein Ort, der Seele hat.“
Dein Blick, oder besser, dein Gefühl, wird sofort von dem großen Wiharn, der Haupthalle, angezogen. Spürst du die kühle Kacheln unter deinen nackten Füßen, wenn du deine Schuhe am Eingang abstreifst? Drinnen ist es angenehm schattig, und das Licht fällt sanft durch die hohen Fenster, lässt den goldenen Buddha im Zentrum leuchten. Du hörst vielleicht ein leises Murmeln von Gebeten oder das Summen einer Klimaanlage, aber es ist nie störend, eher ein Teil der friedlichen Atmosphäre. Nimm dir einen Moment, setz dich hin, spüre die Ruhe und lass die Größe des Raumes auf dich wirken. Das ist der perfekte Start, um anzukommen.
Wenn du dich sattgesehen hast, folgen wir dem Weg nach draußen zum ältesten Teil der Anlage: dem Elefanten-Chedi. Stell dir vor, du berührst die rauen, alten Ziegelsteine, die von der Sonne erwärmt sind. Ringsherum sind steinerne Elefanten in die Basis des Chedis gemeißelt, jeder einzelne ein Kunstwerk, das durch die Jahrhunderte Wind und Wetter getrotzt hat. Spürst du die Textur der verwitterten Steine unter deinen Fingerspitzen? Es ist ein Gefühl von Ewigkeit. Geh einmal komplett herum, lass deine Hand über die Elefanten gleiten und spür die alte Energie, die von diesem Ort ausgeht. Es ist nicht nur ein Bauwerk, es ist ein Denkmal der Zeit.
Gleich daneben, in einem kleineren, aber bedeutsamen Gebäude – dem Ubosot oder der Ordinationshalle – befinden sich die beiden wichtigsten Buddha-Statuen des Tempels: der Phra Sae Tang Khamani, ein winziger, aber unglaublich kostbarer Kristallbuddha, und der Phra Sila, ein alter Marmorbuddha. Sie sind hinter Glas geschützt, aber ihre Präsenz ist stark. Du spürst die Ehrfurcht, die dieser Ort ausstrahlt, und die Bedeutung, die diese kleinen Figuren für die Gläubigen haben. Es ist ein Moment des Innehaltens, der dich daran erinnert, wie tief verwurzelt Glaube und Geschichte hier sind.
Danach würde ich dich ein bisschen frei streifen lassen. Es gibt noch kleinere Schreine und Gärten, die zum Verweilen einladen. Wenn du magst, kannst du die kleineren, neueren Gebäude kurz überfliegen – sie sind nett, aber nicht so geschichtsträchtig wie die Hauptattraktionen. Wenn wir uns treffen, würde ich dir raten, die Zeit zu sparen, um stattdessen einen ruhigen Moment in einem der schattigen Höfe zu verbringen. Such dir eine Bank, schließe die Augen und hör den Vögeln zu. Spür die sanfte Brise auf deiner Haut. Das ist der Moment, in dem du wirklich eins mit diesem Ort wirst.
Was wir uns für den Schluss aufheben, ist der Elefanten-Chedi nochmal. Gehe zurück dorthin, wenn die Sonne tiefer steht und ein warmes Licht auf die alten Steine wirft. Es ist der perfekte Ort, um den Besuch ausklingen zu lassen, die Stille zu genießen und die Majestät dieses alten Tempels noch einmal in dich aufzunehmen. Es gibt keine Notwendigkeit, etwas zu überstürzen; der Charme liegt im Entdecken und im Fühlen. Denk daran, bequeme Kleidung zu tragen, die Schultern und Knie bedeckt, und sei bereit, deine Schuhe auszuziehen. Der beste Zeitpunkt ist früh am Morgen oder spät am Nachmittag, dann ist es kühler und weniger überlaufen.
Genieß die Stille!
Olya from the backstreets