Stell dir vor, du stehst mitten in Savannah, Georgia. Die Luft ist warm und leicht feucht, trägt den Duft von alten Bäumen und vielleicht einen Hauch von salziger Atlantikbrise. Du spürst die sanfte Brise auf deiner Haut, während du dich auf einen der schönsten Plätze zubewegst, den Chippewa Square. Es ist nicht nur ein Ort, es ist ein Gefühl, ein Herzschlag Savannahs. Und ich zeige dir, wie du ihn mit all deinen Sinnen erleben kannst, als würdest du direkt neben mir gehen.
Wir beginnen unseren kleinen Spaziergang von der Bull Street aus, am südlichen Ende des Platzes. Du hörst vielleicht das leise Murmeln der Stadt, das ferne Hupen eines Autos, aber sobald du die ersten Schritte auf den Platz setzt, verändert sich die Akustik. Das Geräusch deiner eigenen Schritte auf dem Pflaster wird deutlicher, das Rascheln der Blätter in den alten Eichen über dir wird zum dominierenden Klang. Stell dir vor, wie das Licht durch die dichten Äste der Bäume fällt, gesprenkelt und weich, und wie die Luft hier unter den riesigen Bäumen ein paar Grad kühler ist. Du spürst die Ruhe, die dieser Ort ausstrahlt, eine Art zeitlose Stille, die nur von den Geräuschen der Natur unterbrochen wird.
Eine Sache gleich vorweg, damit du nicht enttäuscht bist, wenn du hier ankommst: Die berühmte Bank aus "Forrest Gump", auf der er seine Geschichten erzählt, stand zwar hier, aber sie ist längst nicht mehr da. Sie ist jetzt in einem Museum in Savannah zu finden, dem Savannah History Museum. Also, das ist der eine Punkt, den wir uns sparen können – die Suche nach der Bank. Konzentrieren wir uns stattdessen auf das, was diesen Platz so einzigartig macht, auf das, was *da* ist und darauf wartet, von dir entdeckt zu werden.
Geh ein paar Schritte weiter, direkt zur Mitte des Platzes. Hier erhebt sich majestätisch die Statue von James Oglethorpe, dem Gründer Georgias. Du kannst seine Präsenz förmlich spüren, wie er über den Platz wacht. Nimm dir einen Moment Zeit, um die Details der Statue zu ertasten, die kalte, glatte Oberfläche des Metalls unter deinen Fingerspitzen, die feinen Linien, die seine Kleidung und sein Gesicht formen. Dreh dich einmal im Kreis und lass die Atmosphäre auf dich wirken. Du wirst spüren, wie die alten, knorrigen Eichen mit ihrem spanischen Moos wie grüne Schleier von den Ästen hängen und dem Platz eine fast mystische, verwunschene Aura verleihen. Das Moos ist weich und federnd, wenn du es berührst, ein bisschen wie Watte.
Schlendere dann langsam um den zentralen Bereich herum. Achte auf die verschiedenen Gebäude, die den Platz umgeben. Ihre Architektur erzählt Geschichten vergangener Zeiten, von eleganten Bürgerhäusern bis zu historischen Kirchen. Du riechst vielleicht den Duft von frisch gemähtem Gras, wenn die Stadtgärtner am Werk waren, oder den erdigen Geruch der alten Bäume nach einem Regenschauer. Setz dich auf eine der vielen Parkbänke, die unter den schattenspendenden Bäumen stehen. Du spürst die Wärme der Sonne auf deiner Haut, wenn sie durch die Blätter bricht, und die raue Textur des Holzes unter deinen Händen. Hier kannst du einfach sitzen, lauschen und das Leben vorbeiziehen lassen. Es ist der perfekte Ort, um eine Pause einzulegen und die Seele baumeln zu lassen.
Was ich mir immer für den Schluss aufhebe, ist ein kleiner Abstecher zu einem der umliegenden, versteckten Cafés. Wenn du den Chippewa Square verlassen hast, geh einfach eine kurze Strecke die Whitaker Street entlang. Dort findest du oft kleine, charmante Orte, wo du einen Eiskaffee oder einen frisch gebackenen Keks genießen kannst. Das Aroma von geröstetem Kaffee und Süßem wird deine Sinne noch einmal verwöhnen. Es ist der perfekte Abschluss, um die Eindrücke des Platzes nachwirken zu lassen und das Gefühl von Savannah in dir zu tragen, während du dich langsam wieder in das geschäftigere Treiben der Stadt begibst.
Bis bald auf der Straße,
Olya von den Seitenstraßen