Hallo ihr Lieben, bereit für ein echtes Stück Geschichte?
Altun Ha ist kein Ort, den man einfach nur "besichtigt"; man taucht ein. Schon beim Betreten, wenn die dichte, feuchte Dschungelluft die Lungen füllt, spürt man, wie die Zeit langsamer wird. Die wahren Geheimnisse Altun Has offenbaren sich nicht zur Mittagszeit unter brennender Sonne, sondern im milden Licht des frühen Morgens oder am späten Nachmittag. Dann, wenn die Tourbusse noch nicht angekommen oder schon wieder abgefahren sind, hallen die Rufe der Brüllaffen durch das Blätterdach, ein tiefes Grollen, das man nicht nur hört, sondern im Brustkorb spürt. Der Duft von feuchter Erde, verrottendem Laub und einem Hauch von unbekannten Blüten liegt schwer in der Luft, während das Licht in sanften Flecken auf die moosbewachsenen Steine fällt.
Es sind die Details, die hier flüstern: das zarte Moos, das sich an uralte Gravuren klammert, die Art, wie das Wurzelwerk der Bäume die perfekt gemeißelten Steine langsam aufbricht. Manchmal huscht ein Leguan über einen sonnenwarmen Tempelblock, oder ein bunter Tukan fliegt geräuschlos über die Palmenwipfel. Die Einheimischen wissen um diese stillen Beobachter, die sich nahtlos in die Kulisse fügen, und um die Stille, die hier einkehrt, wenn nur noch der Wind durch die hohen Bäume rauscht. Es ist eine Stille, die von Jahrhunderten der Geschichte und unzähligen Geschichten erfüllt ist.
Man spürt die Präsenz der alten Maya, nicht als abstrakte Vergangenheit, sondern als eine fühlbare Energie, die in den Steinen und der sie umgebenden Natur verankert ist. Besonders auf dem "Tempel der Mauerwerkaltare", wo das berühmte Jadeit-Haupt gefunden wurde, scheint die Luft noch dicker zu sein, erfüllt von Ehrerbietung. Hier, abseits der Menschenmassen, versteht man, dass Altun Ha mehr ist als nur eine Ansammlung von Ruinen; es ist ein lebendiger Organismus, der atmet, wächst und seine Geheimnisse nur denen preisgibt, die bereit sind zuzuhören.
Bis zum nächsten Abenteuer,
Eure Reisebloggerin