Du fragst, was man in Urquhart Castle *macht*? Komm, ich nehm dich mit! Stell dir vor, du fährst auf einer schmalen Straße, rechts von dir spürst du die Weite des Loch Ness, links die sanften Hügel. Der Motor deines Autos summt leise, und ab und zu hörst du das Gluckern des Wassers, wenn der Wind die Geräusche herüberträgt. Dann wird der Boden unter den Reifen rauer, du spürst, wie du langsamer wirst, parkst. Die Luft hier ist anders, frischer, kühler, manchmal riecht sie nach feuchter Erde und alter Geschichte. Du gehst ein paar Schritte, und dann hörst du es: das leise Gemurmel anderer Stimmen, das Rascheln von Blättern im Wind, und schon bist du mitten drin.
Du gehst weiter, die Sohlen deiner Schuhe spüren den glatten, kühlen Steinboden des Besucherzentrums. Es ist geschäftig hier, aber nicht laut, eher ein gedämpftes Summen von Gesprächen. Du nimmst dein Ticket entgegen, die Pappe fühlt sich fest an, und dann geht es los. Der Weg führt dich sanft bergab, du spürst, wie sich der Boden verändert, von glattem Stein zu festgestampfter Erde, vielleicht sogar ein paar lose Kiesel unter deinen Füßen. Die Luft wird mit jedem Schritt feuchter, kühler, und ein Geruch von altem Stein und Moos steigt dir in die Nase. Du spürst eine leichte Brise, die vom See heraufweht, und dann, plötzlich, fühlst du die immense Größe der Mauern, die sich vor dir erheben.
Fühl die Steine unter deinen Fingern, wenn du dich vorsichtig vorantastest. Sie sind rau, ungleichmäßig, an manchen Stellen glatt geschliffen von Tausenden von Händen, die vor dir hier waren. Du spürst die Kälte, die sie ausstrahlen, ein Zeugnis ihres Alters. Hör genau hin: Der Wind pfeift durch die Ritzen in den Mauern, manchmal klingt es wie ein leises Flüstern. Du hörst deine eigenen Schritte, die auf dem unebenen Boden hallen, und das ferne Kreischen von Möwen. Stell dir vor, du stehst in einem riesigen Raum, dessen Decke nicht mehr da ist, nur der Himmel über dir. Der Boden ist hier und da mit Gras bewachsen, das sich weich unter deinen Füßen anfühlt, durchsetzt mit den harten, unnachgiebigen Resten der Mauern.
Wenn du dich entscheidest, den Turm zu erklimmen, spürst du die Spirale der steinernen Treppe unter deinen Füßen. Jeder Schritt ist ein wenig anders, die Stufen sind abgenutzt, manche schief. Du hältst dich am Geländer fest, es ist glatt und kühl von all den Berührungen. Die Luft wird dünner, kühler, je höher du kommst, und der Wind wird stärker, pfeift lauter um dich herum. Oben angekommen, spürst du die volle Kraft des Windes, der an dir zerrt, und die immense Weite um dich herum. Es fühlt sich an, als ob du auf dem Dach der Welt stehst, nur der Himmel über dir und das riesige, offene Loch Ness unter dir. Sei achtsam mit den Stufen, sie sind unregelmäßig und können rutschig sein.
Unten am Ufer, wo das Land auf das Wasser trifft, spürst du die feuchte, kühle Luft, die direkt vom Loch aufsteigt. Stell dir vor, du gehst auf einem schmalen Pfad, der manchmal matschig, manchmal steinig ist. Du hörst das leise Plätschern der kleinen Wellen, die sanft an den Strand schlagen, ein beruhigendes Geräusch. Tauche deine Hand ins Wasser, es ist kalt, klar und erfrischend. Du spürst die unendliche Weite des Sees, auch wenn du sie nicht siehst – das Gefühl von Offenheit und die ungreifbare Präsenz des Mythos von Nessie, der hier überall in der Luft liegt. Es ist ein Ort der Stille und der tiefen Geschichte.
Auf dem Rückweg nach oben spürst du die Anstrengung in deinen Beinen. Der Wind bläst dir noch einmal um die Ohren, bevor du den Schutz des Besucherzentrums erreichst. Dort angekommen, riechst du den warmen Duft von Kaffee und Gebäck aus dem Café, und vielleicht hörst du das leise Klirren von Souvenirs im Geschenkeladen. Es ist ein guter Ort, um sich aufzuwärmen und das Erlebte nachklingen zu lassen, bevor du dich wieder auf den Weg machst.
Olya von den Gassen