Na, mein Schatz, du fragst, was man im Englischen Garten *macht*? Das ist keine Frage, die man mit einer Liste beantworten kann. Das ist ein Gefühl, ein Erlebnis. Lass mich dich mitnehmen.
Stell dir vor, du bist auf einer belebten Straße in München unterwegs. Der Lärm der Stadt umgibt dich – Autos, Gespräche, der Geruch von Abgasen und vielleicht ein bisschen Kaffee. Und dann, fast plötzlich, trittst du *ein*. Es ist, als würde sich eine riesige grüne Lunge öffnen. Der Lärm wird leiser, nicht ganz weg, aber er wird zu einem fernen Summen. Du atmest tiefer ein. Die Luft riecht hier anders, frischer, erdig, vielleicht ein Hauch von feuchten Blättern oder frisch gemähtem Gras, je nach Jahreszeit. Du spürst, wie der Boden unter deinen Füßen von festem Pflaster zu weichem Kies oder gestampfter Erde wechselt. Und dann dehnt sich der Raum einfach aus, weit vor dir, viel weiter, als du es auf den ersten Blick erfassen kannst.
Du hörst es zuerst: Ein konstantes, rauschendes Geräusch, wie ein kleiner Wasserfall, noch bevor du das Wasser siehst. Dann gehst du ein paar Schritte weiter, und da ist er: der Eisbach. Er ist schnell, überraschend kraftvoll. Und dann siehst du sie. Leute in Neoprenanzügen, auf Surfbrettern, mitten in der Stadt. Du hörst das Spritzen, wenn jemand stürzt, den Jubel der Zuschauer. Vielleicht spürst du sogar einen feinen Sprühnebel auf deinem Gesicht, wenn du nah genug an die Welle herangehst. Es ist wild, unerwartet und absolut fesselnd. Die Energie hier ist greifbar, eine Mischung aus Konzentration und purer Freude.
Du läufst tiefer hinein. Die Wege schlängeln sich, mal knirscht der Kies leise unter deinen Füßen, mal ist es weiche Erde. Sonnenlicht tanzt durch das dichte Blätterdach alter Bäume und malt bewegliche Muster auf den Boden. Du hörst das Rascheln der Blätter im Wind, den fernen Ruf eines Vogels, vielleicht das leise Murmeln von Gesprächen vorbeigehender Menschen. Es ist ein Ort, an dem du einfach *sein* kannst. Du spürst die Kühle des Schattens, die Wärme der Sonne auf deiner Haut, wenn du auf eine offene Fläche trittst. Es gibt so viele kleine Ecken, ruhige Plätze, wo du dich einfach auf eine Bank oder direkt ins Gras setzen und die Erde unter dir spüren kannst.
Irgendwann wird dich deine Nase führen. Du nimmst den Duft von gebratenem Hähnchen, warmen Brezeln und das unverwechselbare, malzige Aroma von Bier wahr. Du hörst ein konstantes Summen von Gesprächen, das Klirren von Gläsern, die lebhaften Klänge einer Blaskapelle, die traditionelle bayerische Musik spielt. Das ist der Chinesische Turm, ein riesiger Biergarten. Du schnappst dir ein Tablett, suchst dir eine riesige Brezel aus – noch warm – vielleicht etwas Obatzda und eine riesige Maß Bier. Du suchst dir einen Platz an einem der langen Holztische. Du spürst das raue Holz unter deinen Händen, die kühle Kondensation an deinem Bierglas. Es ist laut, es ist gemeinschaftlich, und es ist pure Münchner Gemütlichkeit. Alles ist hier Selbstbedienung, also such dir einfach einen freien Platz und mach mit.
Wenn du einen Moment der Stille und eine andere Perspektive suchst, geh hoch zum Monopteros. Das ist ein kleiner, runder Tempel auf einem Hügel. Während du hinaufsteigst, lässt du die unmittelbaren Geräusche des Biergartens hinter dir. Oben angekommen, wirst du von einer sanften Brise empfangen. Du blickst hinaus, und plötzlich öffnet sich die Weite des Parks unter dir, mit der Skyline der Stadt, die in der Ferne hervorlugt. Du spürst die Sonne auf deinem Gesicht, die offene Luft um dich herum. Es ist ein beruhigender, fast meditativer Ort, an dem die fernen Stadtgeräusche zu einem leisen Murmeln verblassen.
Was du dort machst, ist einfach *leben*. Du siehst Leute, die picknicken, Frisbee spielen, Fahrrad fahren oder einfach nur auf einer Decke liegen und lesen. Du hörst Lachen, das Plätschern des Bachs, das ferne Summen eines Rasenmähers. Das Gefühl ist Freiheit, Weite, geteilte Freude.
Ein paar praktische Tipps für dich, weil der Park echt riesig ist:
* Fortbewegung: Wenn du viel sehen willst, überleg dir, ein Fahrrad zu mieten – es gibt Verleihstationen in der Nähe. Oder such dir einfach einen Bereich aus und erkunde den ganz gründlich.
* Was du mitbringst: Eine Picknickdecke ist ein Muss, um es dir auf dem Gras gemütlich zu machen. Sonnencreme ist schlau, auch an bewölkten Tagen. Und wenn du ein Picknick planst, pack dein eigenes Essen und Trinken ein oder hol dir vorher etwas im Supermarkt.
* Beste Zeit: Jede Zeit ist gut, aber morgens ist es ruhiger. Nachmittags ist viel los, besonders an sonnigen Wochenenden. Abends ist es wunderschön für einen Spaziergang.
* Schuhe: Bequeme Schuhe sind ein Muss! Du wirst viel laufen!
Lena unterweg